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Dienstag, 12. November 2013

Tanzen – auch gut für den Geist

Dass Tanzen fit hält ist bereits seit längerem bekannt. Doch wie effektiv hilft es gerade älteren Menschen? Genau das haben Bochumer Forscher vor kurzem getestet. Die Ergebnisse waren verblüffend:

Die Testpersonen übten nur einmal pro Woche ein speziell für Senioren entwickeltes Tanzprogramm aus. Das Programm trug dazu bei, dass sich die geistige Fitness verbesserte und die Aufmerksamkeit und Reaktionszeit der Probanden steigerte. Die Wissenschaftler berichteten im Fachmagazin “Frontiers in Aging Neuroscience” über ihre Erkenntnisse von messbar positiven Wirkungen selbst bei solch “kleinen Tanz-Dosen”.


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Tanzen hält nicht nur junge Menschen fit, auch Senioren profitieren davon.
© Alexander.Yakovlev / shutterstock.com

Kaum ein Mensch wünscht sich nicht, bis ins hohe Alter selbstständig leben und wohnen zu können. Das setzt jedoch voraus, dass man seinen Alltag auch als älterer Mensch sowohl geistig als auch körperlich gut bewältigen kann. Aus diesen Gründen haben es sich Neurowissenschaftler der Ruhr-Universität Bochum (RUB) zur Aufgabe gemacht, gezielt Möglichkeiten zu finden, die helfen im Alter fit zu bleiben.

Das geniale am Tanzen ist, dass man die körperlichen Aktivitäten den individuellen Fähigkeiten anpassen kann und gleichzeitig genügend Spielraum für Entwicklungen geboten bekommt. So ist beispielsweise das Erlernen von Schrittfolgen und Kombinationen eine beträchtliche Herausforderung für das Gehirn. Hinzu kommt eine soziale Interaktion und gleichzeitig akustische und emotionale Stimulation beim Tanzen. Auf diese Weise entsteht eine nahezu perfekte reizreiche und herausfordernde Umgebung für den Menschen.
Der Allgemeine Deutsche Tanzverband entwickelte ein Tanzprogramm speziell für Senioren. In ihrer Studie untersuchten die Forscher, welchen Einfluss das Tanzprogramm auf ältere Menschen hat. Die Probanden wurden in zwei Gruppen von jeweils 25 Personen aufgeteilt, die alle zwischen 60 und 94 Jahren waren. Die eine Gruppe musste über einen Zeitraum von sechs Monaten einmal pro Woche eine Stunde lang tanzen, während die Kontroll-Gruppe im gleichen Zeitraum keinen Tanzkurs absolvierte. Vor und nach den sechs Monaten durchliefen die Studienteilnehmer 18 Tests, in denen über 80 verschiedenen Merkmale und Fähigkeiten untersucht wurden. So konnten die Wissenschaftler ein möglichst detailliertes und individuelles Leistungsmerkmal erhalten. Dabei untersuchte man nicht nur die für das Tanzen typischen Bereiche, wie Reaktionszeit, Stand-, und  Körperhaltung, sondern eben auch Denk- und Merkfähigkeit, Aufmerksamkeit sowie die selbstempfundene Lebenszufriedenheit und der Leistungsfähigkeit des Herz-Kreislaufsystems.

Die Forscher kamen zu folgendem Ergebnis:

Während sich bei der Kontroll-Gruppe keine Veränderungen bemerkbar machten, konnte man bei der Tanzgruppe deutliche Verbesserungen feststellen. Neben körperlichen Fertigkeiten wie dem Balancegefühl verbesserten sich auch signifikant deren Gedächtnis, Wahrnehmung und Aufmerksamkeit. Gerade in dem Bereich, in dem die Forscher eine Wirkung erwartet hätten, nämlich bei der Leistungsfähigkeit des Herz-Kreislauf-Systems, konnten sie keine Veränderungen teststellen.

Hubert Dinse, Forscher am RUB, sagt dazu: “Ein bemerkenswerter Umstand, da zum Beispiel Verbesserungen des Denkvermögens und der Lernfähigkeit häufig mit einer verbesserten Herz-Kreislauf-Leistungsfähigkeit verbunden sind. (…) Das zeigt, dass bereits geringe Trainingsintensitäten zu weitreichenden Verbesserungen führen können, auch wenn die Leistungsfähigkeit des Herz-Kreislauf-Systems unverändert bleibt.”

Tanzen hat im Gegensatz zu vielen anderen sportlichen Aktivitäten die Vorteile, dass es körperliche Aktivität mit sozialer, emotionaler und musikalischer Interaktion und kognitiven Herausforderungen vereint. Zudem kann man schnell Erfolge erzielen. Jan-C.Kattenstroh sagt hierzu: “Diese Komponenten sind sehr wichtig um die Motivation aufrechtzuhalten”.

Tanzen kann jedenfalls nicht schaden und ist ein wundervoller Lehrer, wenn es darum geht, loszulassen und sich dem Augenblick hinzugeben. :-)


Quelle und Dank an:  www.gute-nachrichten.com.de  frontiersin.org;  scinexx.de

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