mit und von Chronos In diesem Artikel finden sie einen Beitrag von unsere Userin “Chronos“, aus dem Otacun Forum.
Anfang 2008 kaufte ich mir das Buch „Sepp Holzer’s Permakultur –Praktische Anwendung für Garten Obst und Landwirtschaft“.
Der Mann war mir seit ca. 2004 ein
Begriff…ein Landwirt der in eigentlich unmöglichen Höhen auf seinem Hof
unter anderem Kiwis und Zitronen in Österreich anbaut! Dieser
unglaublichen Geschichte zu lauschen, in Form von Hörbüchern oder
Interviews aus dem Internet machten mich immer neugieriger und weckten meine Experimentierfreude.
Damals bewohnte ich noch ein Haus,
welches nur einen Minigarten hatte, also habe ich 2008 die
Balkonvariante ausprobiert und die großen Kästen auf der Terrasse
dementsprechend präpariert…der Ertrag auf so kleiner Fläche war einfach
nur riesengroß… mehr dazu am Ende
des Artikels.
des Artikels.
2009 machte ich Urlaub in Österreich und
ratet mal wen ich da besucht habe…, den Sepp Holzer in Ramingstein. Ich
habe bei ihm eine Tagesführung über seinen Hof mitgemacht. Wir waren
eine Gruppe von ca. 20 interessierten Menschen und kamen aus dem Staunen
nicht mehr heraus. Diese gewaltige Dimension mit eigenen Augen zu sehen
war ein ganz besonderes Erlebnis.
Der Krameterhof – Permakultur mit Sepp Holzer
Sepp Holzer ist ein bewundernswerter Zeitgenosse und ich bin dankbar ihn kennen gelernt zu haben. Mein Erinnerungsfoto kann ich euch leider nicht zeigen, sonst wäre meine Anonymität futsch und das muss ja nicht sein.
Sepp Holzer ist ein bewundernswerter Zeitgenosse und ich bin dankbar ihn kennen gelernt zu haben. Mein Erinnerungsfoto kann ich euch leider nicht zeigen, sonst wäre meine Anonymität futsch und das muss ja nicht sein.
Nun möchte ich euch die Hügelbeete schmackhaft machen.
Diese sind zwar im Aufbau mit viel Arbeit verbunden, aber danach gibt es kaum was zu tun, außer ernten. Meine Beete sind so gefüllt, das sie ca. 7 – 10 Jahre halten werden.
Vorteile:
-Wässern braucht man die Beete nur selten, da sie durch ihre Form die Feuchtigkeit gut speichern und bei Bedarf abgeben.
- Durch den Verrottungsprozess im inneren strahlt das Beet eine hohe Temperatur ab, die dem Pflanzenwachstum zu Gute kommt. So konnte ich im November und Anfang Dezember, trotz Frost immer noch Tomaten ernten!!! Ja, ja ich konnte es erst auch nicht glauben…
- Düngen entfällt, da eine natürliche Düngung durch den Verrottungsprozess gegeben ist und die Nährstoffe so langsam abgegeben bzw. aufgenommen werden können. Somit ist die Gefahr der Überdüngung gebannt.
- Platz sparend da die Beete steil nach oben angelegt werden.
Nachdem ich im Jahre 2010 in ein größeres Haus, samt riesigem Garten gezogen bin war es 2011 dann soweit.
Das Material stammt ausschließlich von meinem Grundstück. Es mussten nämlich ein paar Bäume gefällt werden…die Gelegenheit war also günstig, diese als Inhalt für die Beete zu verwenden.
Das kann ich euch allgemein nur empfehlen, verwendet Material welches euch genau bekannt ist. Ihr wollt sicherlich keine Bäume die am Rande einer Autobahn gewachsen sind. Außerdem würden hohe Transportkosten entstehen und das wollen wir ja nicht. Die Natur bietet dir in deinem Umfeld alles was du brauchst. Einfach mal genau hinsehen.
Platz hatte ich nur noch im Vorgarten, denn die anderen Flächen sind schon mit Obstbäumen, Gemüsebeeten usw. bestückt. Ich lege ja viel Wert auf Selbstversorgung.
Einige werden jetzt vielleicht sagen, was im Vorgarten? Ich wohne so richtig in der Pampa und der Weg in Höhe des Vorgartens wird nur selten befahren.
Das grüne im Hintergrund ist der Deich. Der Weg davor kaum zu sehen.
Zuerst wurden die Rasenziegel ausgestochen und auf Schubkarren zwischengelagert.
Da ich lehmigen Boden habe sind die Ziegel relativ stabil. Um sie vor dem Austrocknen zu schützen hatte ich sie mit Schilfmatten abgedeckt.
Vorne ca. 3m x 1,5m
Hinten ca. 4m x 1,5m
Bäume sind mittlerweile gefällt.
Gefällt wurden eine Weide, eine Kastanie, ein Pflaumenbaum und ein Kirschbaum.
Das grobe Material nach unten.
Das grobe Material auch im zweiten Beet nach unten.
So fertig…ab jetzt wird feineres Material aufgebracht.
Feineres Geäst oben drauf.
Auf dem Kleineren ebenfalls.
Frisches Grün…hier in Form von Zweigen, aber ihr könnt auch Laub oder ähnliches verwenden. Von Rasenschnitt rate ich ab, denn der fängt schnell an zu verfaulen. Wie gesagt der Verrottungsprozess soll langsam vonstatten gehen.
Jetzt kommen die Rasenziegel wieder in Spiel…alles wird sozusagen eingemauert. Die Grasseite vom Ziegel nach unten platzieren…sonst wächst das Beet mit Gras zu und das wollen wir ja nicht.
Geschafft…bevor jetzt noch hochwertige Muttererde aufgebracht wird, muss das Hügelbeet gut durch gewässert werden. Das funktioniert gut und schnell mit dem Gartenschlauch oder der guten alten Gießkanne.
Jetzt wird hochwertige Erde aufgetragen, da ich hier lehmigen Boden habe, besorgte ich mir …COMPO Bio Universal-Erde torffrei…Ihr könnt aber auch Erde aus dem Garten verwenden. Ich verwende sie, weil lehmige Erde schnell mal hart bei Trockenheit wird und ich bei der lockeren Erde später leichter ernten kann.
Hügelbeet Nr. 1 ist fertig. Jetzt wird gesät, ich verwende hochwertiges Saatgut alter robuster, regionaler Kultursorten in Demeter-Qualität. Das könnt ihr hier kaufen:
Dreschflegel Saatgutshop
Nach dem ausbringen der Saat, unter der Berücksichtigung der günstigen Mondphasen, habe ich die Erde mit Heu abgedeckt. Die Bambusstäbe sollen die Erbsen und Bohnen stützen.
Diese Abdeckung mit Heu schützt die Erde und die Keimlinge vor Austrocknung. Nebenbei hält es auch die vielen Vögel fern, die gerne in der Erde ein Sandbad nehmen oder die Samen wieder ausbuddeln. Zusätzlich zur Ablenkung habe ich in der Anwachsphase Meisenknödel aufgehängt und somit haben sich die Vöglein nur ab und zu ein paar Heuhalme für ihr Nest stibitzt.
Diese Schicht Heu ist übrigens zu dick aufgetragen, die Hälfte davon hatte ich am nächsten Tag runter genommen.
Weiter mit Nr. 2…frisches grün…
Rasenziegel mauern, am Schluss befeuchten.
…COMPO Bio Universal-Erde torffrei…aufschütten.
Im Hintergrund zuerkennen: Prächtiges Wachstum auf Hügelbeet Nr. 1
…es wächst…
…und wächst…hier gut zuerkennen: Spinat, Erbsen und Bohnen
Salate, Postilein, Borretsch und Mangold
Im Hintergrund Hügelbeet Nr. 2….kommt auch in die Puschen…
Unglaublich oder…auf so kleinem Raum diese große Vielfalt: Mittlerweile sind auch die Möhren zu erkennen, na ja jedenfalls das Kraut davon. Unten in Höhe der Grasnarbe wachsen Radieschen, aber die waren zu diesem Zeitpunkt bereits aufgefuttert.
Welch eine Pracht…
Im Hintergrund einer meiner Walnussbäume. Wenn der Sommer nicht zu feucht ist, habe ich immer so viele Walnüsse, das die locker bis April reichen. Obwohl ich die nach der Ernte im Herbst oder auch in der Weihnachtszeit Kilogrammweise verschenke.
Da ich 2011 ja nicht damit gerechnet hatte diesen Prozess zu veröffentlichen, habe ich ab jetzt keine Fotos mehr gemacht…außer die Nahaufnahmen die gleich folgen werden. Die Erbsen und Bohnen fingen so an zuwuchern, das ich sie mit längeren Stäben stützen musste. Von den Tomaten auf Hügelbeet Nr. 2 gibt es leider keine Beweisaufnahmen…das dürft ihr mir aber glauben, das ich im November und Dezember noch Tomaten geerntet hatte. Das Hügelbeet strahlte zu dieser kalten Jahreszeit eine so große Wärme ab, das es manchmal regelrecht dampfte.
Spinat, Postilein, Mangold, Möhrenkraut
Erbsen und Bohnen
Mangold, Petersilie, Borretsch und wieder Möhren
Der Spinat fängt nun bald an zu Blühen und sät sich so für das nächste Jahr selbst aus.
Permakultur auf dem Balkon oder Terrasse
Wer keinen Garten hat gestaltet einfach seinen Balkon oder Terrasse zu einem Garten Eden und präpariert einfach Kästen und Töpfe nach dieser oben genannten Methode. Nur eben kleineres Geäst verwenden. So hatte ich ja auch mal angefangen.
Die nachfolgenden Bilder habe ich im Internet gefunden
Bitte ganz unten Steine oder Tonscherben als Drainage einlegen bevor die Äste usw. eingebracht werden.
Seit erfinderisch und benutzt z.B. Kunststoffrohre, damit ihr den Platz in die Höhe ausnutzen könnt.
Salatbäume
Die Twin-Towers mal auf leckere Art und Weise.
Den Balkon in der kalten Periode mit Folie schließen und somit verlängert ihr die Erntezeit um ein Vielfaches.
Eure Möglichkeiten im Kleinen sind unbegrenzt.
Der Blickfang…
Bei weiteren Fragen einfach Chronos fragen….vielen Dank für die Aufmerksamkeit…und viel Spaß im Garten
Quelle und Dank an: http://otacun.net/2012/08/hugelbeete-anlegen-mit-und-von-chronos/#
und natürlich Chronos
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