Adrian Hoppel beschloss eines Tages, kein Geld mehr für seine Arbeit als Webdesigner zu verlangen – die beste Entscheidung seines Lebens, wie er heute sagt.
Elf Jahre lang arbeitete Adrian Hoppel aus Philadelphia freiberuflich als Webdesigner. Er verhandelte mit seinen Kunden einen Preis für seine Leistung und stellte am Ende eine Rechnung. Schon mit Mitte Zwanzig war er sehr erfolgreich, verdiente viel Geld und trug teure Anzüge.
„Ich fühlte mich wie ein Schauspieler“, sagt Hoppel rückblickend. Ihn störte etwas Grundsätzliches: Seine Auftraggeber waren stets darauf aus, so wenig wie möglich zu bezahlen, während er versuchen musste, den besten Preis herauszuschlagen. Er sprach darüber mit Menschen aus seinem Umfeld, doch bekam nur resignierte Antworten: „So läuft das eben“, hieß es, oder: „Wir leben in einer Ellbogengesellschaft“.
Hoppel notiert seine Gedanken in einem Blog. „Ich kann so nicht weitermachen“, schreibt er 2011. Er bekommt viel Zuspruch von Menschen aus der ganzen Welt, die ähnlich fühlen. Aber einen Plan für die Zukunft hat er nicht. Ihm fällt ein Buch in die Hände, „Die Ökonomie der Verbundenheit“ von Charles Eisenstein. Darin wird eine Gesellschaft beschrieben, die ohne Geld funktioniert – und Hoppel beschließt, seine Leistung als Webdesigner nur noch im Tausch anzubieten.
Das Prinzip formuliert er so: „Ich baue eine Internetseite als Geschenk für dich. Dann entscheidest du selbst, wie viel dir das Wert ist, und schenkst mir etwas Entsprechendes.“ Das Positive daran: „Es gibt keine Verhandlungen, keine Verträge, keinen Druck.“ Die Entscheidung für diese Art von Tauschwirtschaft markiert einen Wendepunkt im Leben des Mannes. Bereut hat er es nie. Heute ist er zufriedener in seinem Job als je zuvor.
Einige Geschäftspartner fanden die Idee anfangs komisch. Und auch Hoppel war sich nicht sicher, ob es funktionieren würde. Schließlich muss er auch Miete und Rechnungen bezahlen. Das Ergebnis war überraschend: Die meisten Kunden entschieden sich für Geld als Geschenk für seine Leistung. Da sie die Höhe des bezahlten Betrags selbst wählen konnten, zahlten sie häufig sogar mehr als normalerweise üblich. Aber eins kann man mit Geld nicht aufwiegen: „Es herrscht viel mehr gegenseitiger Respekt und Fairness.“
Quelle und Dank an: http://de.nachrichten.yahoo.com
Was man alles auf Yahoo lesen kann. ;-) Wobei die Idee dahinter nicht neu ist. Ich bin seit 08.05.2012 bei einer ähnlichen Gruppen, und niemand außer uns 10 Mitgliedern weiß davon. Aber ich lebe auch nicht davon, oder vielleicht doch? Weil was man zurück bekommt von dem, was man gibt, ist mehr Wert als das Geld, dass einen Wert erhalten hat von Menschen, der ungleich zu hoch ist (mal abgesehen, das der Begriff damit verfremdet wird).
AntwortenLöschen“Die Wirtschaftsordnung, die Gesellschaftsordnung, der Staat sind, das sieht man jetzt endlich ein, auf dem Geldwesen, auf der Währung aufgebaut. Mit der Währung steht und fällt der Staat, und zwar nicht nur der Staat, wie ihn die herrschende Schicht zu Herrschaftszwecken errichtet hat, sondern der Staat schlechthin, der Staat der Bureaukraten, der Sozialisten, sogar der “Staat” der Anarchisten. Denn mit dem Sturz der Währung hört jedes höhere Gesellschaftsleben einfach auf, und wir fallen in die Barbarei zurück, wo es keinen Streit um Staatsformen gibt.”
AntwortenLöschenSilvio Gesell (Vorwort zur 7. Auflage der NWO)
Wer nicht in die Barbarei zurückfallen will, sollte sich eingehender mit dem Geld befassen, bzw. sich zuerst bewusst machen, was Geld überhaupt ist:
Geld – wie es (noch) ist und wie es sein soll