Herzlich Willkommen auf unserem Blog!

Hier findet Ihr neben Hintergrundinformationen über das Weltgeschehen vor allem positive Nachrichten darüber, wie man im menschlichen Miteinander Großartiges erreichen kann.

Freitag, 17. Dezember 2010

Linearspiegel


Jedes Kind lernt irgendwann einmal, dass man Sonnenstrahlen mit einem flachen Spiegel auf einen bestimmten Punkt richten und damit Wärme erzeugen kann. Wenn nicht nur einer, sondern mehrere Spiegel die Sonnenenergie genau auf einen Punkt konzentrieren, dann ist die Wärmeausbeute ungleich größer. Diese Wirkung machen sich Linearspiegelsysteme zunutze. Um auf diese Art Energie zum Heizen und für Warmwasser zu gewinnen, hat der Bamberger Physiker Hans Graßmann im Sommer 2010 Deutschlands erste Solaranlage aus Flachspiegeln entwickelt und auf dem Dach eines Firmengebäudes installiert. Theoretisch kann eine solche Anlage aber auch zur Versorgung von Einfamilienhäusern dienen und hier helfen, Energie einzusparen.


Die Konstruktion besteht aus 24 einzelnen Aluminium-Spiegeln, die das Sonnenlicht bündeln und es auf einen gegenüberliegenden Wärmetauscher richten. Dort wird Wasser auf etwa 100 Grad Celsius erhitzt und in den Wärmespeicher der Hausheizung geleitet.

"Die Kunst besteht in der optimalen Ausrichtung der Spiegel auf die Sonne und in der optimalen Konzentration des Sonnenlichts auf den Wärmetauscher."
Hans Graßmann, Erfinder des neuen Linearspiegel-Systems

Nur zwei Motoren steuern 24 Spiegel

Die 24 Spiegel können dem Verlauf der Sonne folgen. Aber nicht wie bisher üblich mit Hilfe von optischen Sensoren, denn die haben den Nachteil, dass sie den Kontakt zur Sonne bei bedecktem Himmel verlieren. Deshalb richtet eine elektronische Steuerung die Spiegel nach dem Tageslauf der Sonne aus. Ihre Position am Himmel wird aus der Uhrzeit und dem geografischem Standort der Anlage genau berechnet. Ein kleiner Elektromotor führt entsprechend alle 24 beweglichen Spiegel dem horizontalen Sonnenlauf von Ost nach West nach. Ein zweiter Motor sorgt - dem Höhenstand der Sonne entsprechend - für die vertikale Neigung aller Spiegel.

Hans Graßmann hat die flache Spiegel-Heizung mit den beiden Motoren patentieren lassen. Noch in diesem Jahr soll die Serienproduktion beginnen. Die Anlage muss nicht unbedingt auf dem Dach installiert werden, wenn dort kein Platz ist oder das Dach keine gute Südlage hat. Dann wird das Stahlgerüst mit den Spiegeln einfach im Garten genau Richtung Süden aufgestellt. Die insgesamt acht Quadratmeter Spiegelfläche erzeugen vier Kilowatt solarthermische Energie. Bei effizienteren Niedrigenergiehäusern kann damit komplett auf Heizöl oder andere fossile Brennstoffe verzichtet werden.

Weitere Informationen erhalten Sie vom Erfinder.



Ansprechpartner

Dr. Hans Graßmann
Tel.: 0951 9684640
E-Mail: h.grassmann@isomorph-deutschland.com
Quelle und Dank: www.mdr.de/einfach-genial/erfindungen

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen