Mittwoch, 25. Februar 2015
Dänemark auf Bio-Kurs
Dänemark hat in aller Stille ein ungeheuer ehrgeiziges Landwirtschaftsprogramm aufgelegt: Die Anzahl von Bioanbauflächen im Land soll verdoppelt werden, um den steigenden Bedarf an "Bio-Lebensmitteln" zu decken. Die Dänen haben ihre Kauf- und Lebensgewohnheiten drastisch verändert, und der Absatz von biologisch-dynamischen Agrarprodukten, Lebensmitteln und anderen Naturprodukten steigt steil an. Man informiert sich über Gifte in der Nahrung, der Kosmetik und Kleidung.
Die dänische Regierung kündigte für den massiven Ausbau der biologischen Landwirtschaft einen 67-Punkte-Plan, den "Økologiplan Danmark" an, der die Verdoppelung der Anbauflächen biologischer Landwirtschaft bis 2020 ermöglichen soll. dazu stellt die Regierung insgesamt 400 Millionen Kronen (etwa 61 Millionen Euro) zur Verfügung. Den Plan kann man hier als PDF im dänischen Original lesen.
Der Minister für Landwirtschaft, Fischerei und Ernährung Dänemarks, Dan Jørgensen, erklärt: "Um unsere Ziele zu erreichen, die die ehrgeizigsten in der westlichen Welt sind, muß die Regierung vorangehen. Mit dem "Ökologieplan Dänemark" werden wir die Kooperation zwischen den Gemeinden, den Regionen und den Ministerien mit Langzeit-Initiativen verstärken.
Wir wollen - unter anderem - mehr Bio-Artikel auf den Speisekarten von Kantinen, Krankenhäusern, und Tagespflegeeinrichtungen". Laut Jørgensen werden allein in öffentlichen Einrichtungen Dänemarks etwa 800.000 Mahlzeiten serviert. Das Ziel der Regierung ist nun, diese Essensversorgung schrittweise auf "biologisch" umzustellen, indem einfach die Anbauflächen für Bio-Landwirtschaftsprodukte stark vergrößert werden und die Rohstoffe für die erforderliche Nahrungsversorgung von diesen Bauern bezogen werden.
"Um dieses Ziel der Verdoppelung der "Biologischen Anbauflächen" zu erreichen, müssen wir die Umwandlung schnell durchsetzen. Die Regierung setzt dabei auf die Stärkung der Entwicklung neuer Anbauflächen und der Umwandlung von konventionellem Agrarland in Biologisches. Dazu werden wir mit alternativen Landwirten und Eigentümern und alternativen Landwirtschaftsmodellen arbeiten" steht im "Økologiplan Danmark" zu lesen.
Das dänische Ministerium für Landwirtschaft, Fischerei und Ernährung hinkt zwar bereits etwas hinter den Planzielen her, andere mit einbezogene Ministerien sollen aber im Plan sein. Man ist zuversichtlich, das Ziel auch zu schaffen.
Zum Beispiel hat sich das Verteidigungsministerium verpflichtet und begonnen, den Anteil der Bio-Gerichten bei der Verpflegung in den Militärbasen deutlich zu erhöhen. Das ist mehr, als man vermutet: "Ungefähr 1,1 Millionen Kilo Lebensmittel werden in den Militärbasen pro Jahr in den Kantinen serviert. Das hat schon eine beachtliche Auswirkung, wenn wir diese Mengen auf Bio-Qualität und gesundes Essen umstellen. Deshalb bin ich sehr erfreut, daß der neue Aktionsplan den Anteil an Bio-Produkten deutlich erhöht", meint der Verteidigungsminister Nicolai Wammen.
Es soll aber nicht nur der Konsum von Bio-Essen erhöht werden, sondern auch das Bewußtsein für gesunde Ernährung gefördert. Das Ministerium für Bildung und Erziehung will die jungen Dänen für die Bedeutung gesunder Ernährung, biologischer Landwirtschaft und Ökologie sensibilisieren. "Wir wollen das Bewußtsein für Ökologie anheben und werden die staatliche Schulreform dazu nutzen, um Bio-Landwirtschaft und Produktion von biologischen Lebensmitteln in den Fächern Naturwissenschaften und im neuen Fach "Lebensmittelwissen" ausführlich zu behandeln" heißt es aus dem Ministerium.
Dieser Trend findet allerdings nicht nur in Dänemark statt.
In vielen Ländern sind es voerest nur die Bürger, die umdenken und sich ihrer Macht als Konsumenten bewußt werden - und die Industrie teilweise dazu zwingen, auf die neuen Anforderungen einzugehen. Aber auch ein anderes Land in Europa schwenkt ganz offiziell auf diesen Kurs ein. Ungarns Regierung hat den neuen Kurs der komplett GVO-freien Landwirtschaft eingeschlagen. Das erklärt irgendwie vielleicht auch, warum unsere Mainstreampresse sich soviel Mühe gibt, Ungarn ständig als irgendwie böse und antiwestlich hinzustellen,denn daß dieser Kurs Gentech-Giganten wie Monsanto und Syngenta nicht gefällt, ist klar. Und Monsanto setzt seine Beziehungen massiv ein, um den einsetzenden Niedergang der GVO-Agrartechnik zu bremsen.
Das alles zeigt uns aber wieder: Wir müssen für gesundes Essen, eine gesunde Umwelt und eine für uns Menschen, die Natur und die Erde gesunde und heile Zukunft kämpfen. Es geht! Wir können das gemeinsam erzwingen, indem wir es einfach durchsetzen und uns weigern, den Giftmüll aller Art brav hinzunehmen.
Quelle und Dank an: http://quer-denken.tv
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