Oft
steht man scheinbar ohnmächtig vor diversen Problemen in unserer Gesellschaft,
und glaubt, "was soll ich da als Einzelperson schon machen". Wir
sind vielleicht unzufrieden mit der Politik, beklagen den dröhnenden
und stinkenden Verkehr auf unseren Straßen, geraten in Zorn weil Tiere
wegen geförderter Lebendtierexporte durch die halbe Welt gekarrt werden,
sehen die Verschmutzung der Meere durch Chemieabfälle oder die Verpestung
ganzer Küsten durch schrottreife Tankerunfälle, ärgern uns
über große Konzerne, die unsere Kreisler und Kleinbetriebe zum
zusperren zwingen, und vieles mehr.
"Ja und was kann ich denn da als Einzelner schon dagegen machen !"
"Ja und was kann ich denn da als Einzelner schon dagegen machen !"
Wir
haben alles in der Hand !
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Von Fritz Loindl / Nov. 2003
Jeder noch so große Konzern ist darauf angewiesen, dass seine Produkte gekauft werden. Unsummen werden für Marketing, Werbung, Marktforschung usw. ausgegeben, damit der Konsument auch sein Produkt kauft. Mit geschickter Strategie und Promotion werden nicht nur Produkte und Image beworben, sondern sogar Bedürfnisse erzeugt, die es vorher noch gar nicht gab. Leicht beeinflussbare Gruppen wie z.Bsp. Kinder sind natürlich gerne Ziel solcher Manipulationen. (Gameboy, Handy, Markenbekleidung, usw.)
Jeder noch so große Konzern ist darauf angewiesen, dass seine Produkte gekauft werden. Unsummen werden für Marketing, Werbung, Marktforschung usw. ausgegeben, damit der Konsument auch sein Produkt kauft. Mit geschickter Strategie und Promotion werden nicht nur Produkte und Image beworben, sondern sogar Bedürfnisse erzeugt, die es vorher noch gar nicht gab. Leicht beeinflussbare Gruppen wie z.Bsp. Kinder sind natürlich gerne Ziel solcher Manipulationen. (Gameboy, Handy, Markenbekleidung, usw.)
Auch Krankheitsbilder werden auf diese Weise generiert um neue Produkte von Pharmafirmen an den Mann / Frau zu bringen. Wer kannte denn vor Jahren Osteoporose oder musste gegen Wechselbeschwerden behandelt werden. Heutzutage "zerbröseln" anscheinend alle Frauen, sie müssen regelmäßig zu div. Untersuchungen, und Hormonprodukte werden in ungeahnten Mengen verschrieben und verkauft. (Siehe Artikel "Frauen als Objekt der Begierde der Pharmaindustrie")
Wir Konsumenten
lassen uns meist von diesen Werbefeldzügen in den Medien beeinflussen,
und stehen scheinbar einer übermächtigen Apparatur ohnmächtig
gegenüber.
NEIN, wir
haben alles in der Hand, wir können alles bewirken.
Was
würde passieren wenn .....
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Stellen Sie sich vor, ab Morgen geht niemand mehr zum Lebensmitteldiscounter
XY, weil z.Bsp. niemand mehr diese Produkte aus Natur und landwirtschaftszerstörerischen
Produktionsmethoden haben will, und weil in diesen Konzern die vorwiegend
weiblichen Arbeitskräfte ausgenutzt werden. Was würde passieren?
Oder, niemand
kauft mehr irgendwelche Produkte in denen Urwaldhölzer verarbeitet werden,
weil dafür noch immer unvorstellbar große Flächen abgeholzt
werden.
Oder, was
würde passieren wenn plötzlich alle (oder die Mehrheit) eine ganz
andere Partei oder Gruppierung wählen würde? Das erfordert keine
Demonstrationen, keine Beschwerdebriefe, sondern nur anonym sein Kreuzchen
woanders hinzumachen und alles wäre anders. Es geht ja auch gar nicht
darum, das die andere Partei um vieles besser ist, (mit hoher Sicherheit wir
sie es nicht sein), aber eine weitere Stimme für die bereits Machthabenden
wird aber mit Sicherheit keine Veränderung bringen. Würde so eine
Flexibilität beim Wähler vorhanden sein, würde es mit den meist
furchtbar dummen Wahlwerbesprüchen bald vorbei sein.
Wir haben
alles in der Hand, wir sind uns meist nur nicht darüber bewusst. Wir
beklagen so manches Übel, sind aber sehr oft nicht bereit, auch nur das
geringste in unserem Leben zu ändern. Fälschlicherweise und bequem
denkt man sich z.Bsp., "Naja, auf die paar Kilo billigen Fleisch wird
es schon nicht ankommen" oder "Wegen dieser Lampe aus Teak Holz
muss noch kein Baum gefällt werden" oder "Wegen diesem Stück
Butter aus Holland muß ja noch kein zusätzlicher LKW fahren".
Um etwas
zu ändern müssen wir uns als erstes natürlich selbst ändern,
denn Millionen von Menschen denken sich das gleiche, und so beklagen wir dann
an so manchem Übel, das wir selbst ausgelöst haben.
Wie
die Macht der Konsumenten wirkt !
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Hier einige Beispiele, wie die Macht der Konsumenten wirken kann:
"Nike,
wir haben Dich gemacht. Und wir können Dich vernichten" .Zwei
Sätze, in eine Fernsehkamera gesprochen, von einem 13jährigen Jungen.
Und plötzlich war für den trendigen Sportartikelhersteller nichts
mehr wie vorher. Das jahrelang aufgebaute Image drohte verloren zu gehen.
Image ist der Lebensnerv der Markenkonzerne, es wird mit viel Geld gekauft.
Und genau hier setzte 1997 eine Kampagne gegen Nike an, wie Naomi Klein in
ihrem Buch " No Logo " beschreibt. In der New Yorker Bronx ärgerte
sich ein Sozialarbeiter, dass die "Kids" riesige Summen für
Nike-Sportschuh ausgaben
Also erzählte er ihnen, dass Arbeiter in Indonesien
ausgebeutet werden. Und dass der Konzern sie betrüge, schließlich
koste ein Turnschuh in der Herstellung nun einen Bruchteil dessen, was die
Kinder aus sozial schwachen Familien dafür ausgeben. Damit trug er die
Informationen genau zur wichtigsten Zielgruppe von Nike. Die Jugendlichen
wurden zornig und organisierten einen Protest. Zunächst schickten sie
Briefe an den Firmenchef. Sie schrieben ihm, wie viel Geld sie bereits in
Nike Artikel investiert hatten, und forderten ihr Geld zurück. Retour
kamen einfache Standardbriefe, und das machte die Jugendlichen erst recht
wütend. Sie organisierten eine Demonstration. Zweihundert junge ehemalige
Nike Kunden warfen ihre abgetragenen Turnschuhe vor ein Geschäft des
Konzerns. Mit dabei waren Fernsehkameras, die diese Bilder verbreiteten. Das
saß. Nike ging in die Offensive, gestand Missstände ein und versprach,
sie zu beseitigen. Die Arbeitsbedingungen in den Fabriken wurden verbessert.
Auch wenn Nike noch viel zu ändern hat, die Geschichte zeigt, wie sehr
der drohende Imageverlust Firmen Zugeständnissen entlockt.
Viele Tierschutzorganisationen
beschäftigen sich z.Bsp. auch mit der naturfremden und quälerischen
Käfighaltung von Hühnern.
Das Frühstücksei sollte von glücklichen Hühnern kommen, befanden immer mehr Österreicher. Der Druck nahm zu, der zweitgrößte Käfighühnerhalter Österreichs stieg auf Bodenhaltungssysteme um, und eine große Supermarktkette bietet seit 1994 nur noch Eier aus alternativen Haltungsformen zum Verkauf an. Mit einem Anteil von 25 Prozent aller Legehennen in Boden- oder Freilandhaltung liegt Österreich weltweit im Spitzenfeld. Das auch so manche Bodenhaltung nicht wirklich der "Weißheit letzter Schluss" ist, mag sein, aber die Richtung ist die richtige.
Das Frühstücksei sollte von glücklichen Hühnern kommen, befanden immer mehr Österreicher. Der Druck nahm zu, der zweitgrößte Käfighühnerhalter Österreichs stieg auf Bodenhaltungssysteme um, und eine große Supermarktkette bietet seit 1994 nur noch Eier aus alternativen Haltungsformen zum Verkauf an. Mit einem Anteil von 25 Prozent aller Legehennen in Boden- oder Freilandhaltung liegt Österreich weltweit im Spitzenfeld. Das auch so manche Bodenhaltung nicht wirklich der "Weißheit letzter Schluss" ist, mag sein, aber die Richtung ist die richtige.
So wurde
z.Bsp. auch der riesige Ölkonzern Shell von den Konsumenten dazu gebracht
die alte Bohrinsel "Brant Spar" umweltgerecht zu verschrotten, und
nicht einfach im Meer zu versenken.
Eine Kampagne die den Aufruf beinhaltete, Shell Tankstellen beim Tanken zu meiden, hatte Erfolg. Als Shell merkte dass hier ein enormer Rückgang beim Absatz von Treibstoffen zu Buche schlug, wurde die Richtung (zumindest für dieses Projekt) über Nacht geändert.
Eine Kampagne die den Aufruf beinhaltete, Shell Tankstellen beim Tanken zu meiden, hatte Erfolg. Als Shell merkte dass hier ein enormer Rückgang beim Absatz von Treibstoffen zu Buche schlug, wurde die Richtung (zumindest für dieses Projekt) über Nacht geändert.
Oft kaschieren
Firmen die eigene Unwilligkeit mit dem Argument, ihre Kunden wären nicht
bereit, auf ökologische Produkte umzusteigen. Jedoch stellten viele Hersteller
ihre Produktionen um, weil die Verbraucher ihnen mit ihrem Kaufverhalten signalisierten,
dass mit umweltfreundlichen Produkten höhere Umsätze zu machen sind.
Gentechnik
ist ein weiteres Beispiel. So gut wie niemand will gentechnisch veränderte
Nahrungsmittel essen. Das wissen auch die Konzerne. In so einem Fall sollten
eigentlich unsere gewählten Volksvertreter ihrem Namen gerecht werden,
und nach dem Wunsch des Volkes agieren.
Leider treiben aber die Konzerne mit Ihren Möglichkeiten die Politiker vor sich her und verhindern dadurch durchgreifende Maßnahmen. So wird z.Bsp. die Kennzeichnungspflicht für Genveränderte Produkte nach wie vor umgangen, weil man genau weiß, wenn es oben steht kauft es niemand.
Möglichkeiten
gibt es unendlich viele !
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Beispiele
dafür, dass Konsumenten selbst riesige Konzerne in die Knie zwingen können,
gibt es genug. Schließlich leben gerade Firmen mit bekannten, großen
Namen von ihrem Image. Ein Image, dass sie sich teuer und mühsam auf
gebaut haben. Firmen wie Shell investieren heute große Beträge
in die Umwelt. Sie tun dies, um sich von ihrer Schuld freizukaufen, um ihr
Image zu verbessern und um Kritik zu begegnen.
Doch sie
reagieren nur auf den Druck der Kunden. Wir, die Konsumenten, haben alle Möglichkeiten,
das Handeln der Konzerne zu beeinflussen! Wir haben die Macht in unserem Geldbeutel.
Wir treffen täglich Kaufentscheidungen, und vor allem brauchen wir uns
nicht davor zu fürchten, den Konzernen unsere Meinung mitzuteilen. Es
gibt heute in fast allen Produkt-Sparten ökologisch und sozial verträgliche
Alternativen, Das war nicht immer so. Dass es sie gibt, haben wir vielen zu
verdanken: uns selbst und den vielen anderen Konsumenten, die zu solchen Produkten
greifen. Und all jenen, die auf die Straße gingen, Briefe verschickten
und sich nichts gefallen ließen. Aber es gibt auch noch sehr viel zu
tun. Gemeinsam können wir alles erreichen. Denn wir besitzen eine ungeheure
Macht: die Macht der Konsumenten.
Immer wieder
werden wir von Managern global tätiger Unternehmen darauf hingewiesen,
dass sie es sich einfach nicht mehr leisten könnten, an einem "teuren"
Standort wie Österreich zu produzieren. Semperit, Philips, Unilever,
die Aufzählung ließe sich fast beliebig fortsetzen. Warum sollten
nicht auch die Konsumenten endlich ihre Macht ausspielen und durch bewusstes
Einkaufen jene Unternehmen, die glauben, nicht mehr bei uns produzieren zu
können, daran erinnern, dass sie dann auch auf die hiesigen Umsätze
verzichten können?
(Nur nebenbei: Sony investiert schon wieder kräftig in Österreich - trotz angeblichem Hochlohnland ist Österreich einer der besten und produktivsten Standorte von Sony)
Das die sogenannte
Globalisierung mit globalen Gebilden wie der EU meist nur multinationalen
Konzernen nützt, und damit die Macht dieser immer größer wird,
sollte inzwischen eigentlich jedem bewusst sein.
Die Macht
und den Einfluss, den wir Konsumenten ausüben können, nützt
in erster Linie uns selbst.
Nützen wir Sie, und überlegen wir die Nachhaltigkeit jeder Kaufentscheidung. Denn wer billig kauft (des eigenen Vorteils wegen) kauft meist sehr teuer.
Quelle und Dank an: Fritz Loindl - www.initiative.cc
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