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Mittwoch, 26. August 2015

KRÄUTER UND GEWÜRZE - GESCHICHTE UND HEILWIRKUNGEN TEIL 2

ANIS
 Akademie für Gesundheit, Hygiene & Lebensqualitäts Foto.


Der Anis ist als Gewürz- und Heilpflanze vermutlich schon 1500 v. Chr. von den Ägyptern verwendet worden. Er galt dereinst in vielen ländlichen Gebieten als Aphrodisiakum. Auch glaubte man, Anis helfe Tauben bei der Eingewöhnung, weshalb Bauern ihren Taubenschlag mit Anisöl bestrichen.
Der Anis ist im südöstlichen Mittelmeerraum beheimatet, er wächst zwar auch in Mitteleuropa, zur vollen Entfaltung benötigt er jedoch zur Blütezeit viel Sonne.


Der Anis ist eine einjährige Pflanze, er erreicht eine Wuchshöhe von bis zu 60 cm. Er blüht im Juli und August mit weißen Dolden. Aus den Blüten entstehen die Früchte „smile“-Emoticon Anis-Samen).

Der Anis wird nicht nur als Heilpflanze, sondern auch als Küchengewürz genutzt. Durch seinen süßlich-herben Geschmack wird er vor allem in Brot und anderen Backwaren, z. B. in Weihnachtsgebäck, eingesetzt. Darüber hinaus wird der Anis als Gewürz für Liköre und Schnäpse verwendet.




Kenndaten
Wissenschaftlicher Name: Pimpinella anisum
Familie: Doldengewächse (Apiaceae = Umbelliferae)
Wuchshöhe: bis zu 50 cm
Farbe der Blüten: Weiß
Erntezeit: August/September
Vorkommen: ursprünglich aus Asien und den östlichen Mittelmeerländern, heute findet der Anbau in Südeuropa, Asien, sowie in Mittel- und Südamerika statt

Standorte: reiche Böden, viel Licht
verwendete Pflanzenteile: Früchte „smile“-Emoticon Anis-Samen)
Synonyme

Deutsche Synonyme:

Anais, Anis-Bibernelle, Änes, Änis, Arnis, Brotsamen, Enes, Enis, Jenes, Runder Fenchel, Römischer Fenchel, Süßer Fenchel, Süßer Kümmel, Taubenanis
Lateinische Synonyme:

Anisum vulgare, Anisum officinarum, Apium anisum, Carum anisum, Pimpinella anisum cultum, Selinum anisum, Sison anisum, Tragium anisum
Wirksame Inhaltsstoffe
ätherische Öle (Chamazulen), Bestandteile von ätherischen Ölen (Anethol, Carvon, Isoanethol, Myristicin, Salicylate, Thymol, Xanthotoxin), Anissäure, Acetaldehyd, Acetylcholin, Azulen, Bor, Cumarine (Bergapten, Umbelliferon), Eiweiß, Eugenol, Flavonoide, Kampfer, Kaffeesäure, Vitamin C, Zucker

Heilwirkung und Anwendungsgebiete:

Als Heilpflanze wird der Anis aufgrund seiner schleimlösenden Wirkung vor allem als Hustenmittel eingesetzt. Darüber hinaus hilft er gegen Krämpfe und Blähungen und wirkt antibakteriell.

Auf folgenden Gebieten findet der Anis Anwendung:

Appetitlosigkeit
Asthma
Blähungen
Bronchitis
Epilepsie (unterstützend)
Gallenbeschwerden
Halsinfektionen
Husten
Insektenstiche
Kopfschmerzen
Magenkrämpfe
Milchbildung
Schlaflosigkeit
Verdauungsschwäche
Weißfluss
Anis wirkt auch entspannend, harntreibend, krampflösend, schleimlösend und tonisierend.

Dosierung und Anwendung:

Der Anis wird innerlich als Tee oder Öl angewendet. Für einen Tee überbrüht man 1 TL Anis-Samen mit 1 Tasse kochendem Wasser und lässt dies 10 Minuten ziehen. Bei Magenbeschwerden täglich 1 Tasse, zur schleimlösenden Wirkung morgens und abends je 1 Tasse langsam trinken.
Bei Blähungen werden 1 – 5 Tropfen Anisöl mit Tee verdünnt eingenommen.

Warnhinweise:

Anis kann gelegentlich allergische Reaktionen auslösen.
Nicht in größeren Mengen und über einen längeren Zeitraum einnehmen
Anisöl nicht unverdünnt einnehmen
nicht äußerlich anwenden
Anisöl kann in Verbindung mit Sonnenlicht Hautkrankheiten auslösen.
Beim Sammeln Verwechslungsgefahr mit giftigen Doldengewächsen (z. B. dem Schierling)

Wichtiger Hinweis:

 Alle in diesem Beitrag angeführten möglichen Heilwirkungen von Pflanzen und Zubereitungen sind nicht als ärztliche Handlungsempfehlungen zu verstehen und ersetzen keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker.



Quelle und Dank an:  facebook.com/akademie.ghl/ 

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