Im Kölner Stadtteil Ehrenfeld gibt es einen Markt, „Sommerladen“
genannt, im dem der Kunde alles findet, nur nicht das, was ein
„normaler“ Supermarkt anbietet: krumme Zucchini, zusammengewachsene Karotten
oder unschöne geformte Kartoffeln. Weiterhin gibt es „altes“ Brot vom
Vortag und Marmeladen, der Verzehrempfehlungsdatum einige Zeit zurück
liegt.
Und genau solch ein Angebot zieht Kunden an, die solche „Reste“
kaufen wollen. Der Laden wurde am 7. Juli 2016 eröffnet und die
Betreiberin, Nicole Klaski, kann jetzt schon stolz sagen: „Wir haben
sogar schon einige Stammkunden.“
Der Laden wird von Mitgliedern des Start-Ups „The Good Food“
betrieben, bietet das an, was anderswo bereits entsorgt werden würde.
Frau Klaski sagte im Interwiew mit der Reihnischen Post: „Ich habe mich
geärgert, wie viele Lebensmittel in Deutschland weggeworfen werden, die
noch genießbar sind.“ Die gebürtige Kölnerin ist die Gründerin von „The
Good Food“ und sie arbeitet ebenso wie ihre Kollegen auf ehrenamtlicher
Basis. Das erklärte Ziel von „The Good Food“ ist, die
Lebensmitteverschwendung in Deutschland zu bekämpfen. Anders als bei den
„Tafeln“ die es in verschiedenen Städten gibt und die den Supermärkten
abgelaufene Lebensmittelreste abnehmen, holt sich „The Good Food“ die
Ware direkt vom Bauernhof. „Wir ernten dort das Gemüse, das der Handel
nicht haben will,” sagt Frau Klaski.
Andere Produkte, zum Beispiel Zucchini, Chia-Samen oder Marmeladen
kommen aus Kooperationen mit Lebensmittelherstellern. Dabei gibt es oft
auch spontane Gelegenheiten, erklärt Frau Klaski: „Heute zum Beispiel
schickt uns ein Bierproduzent noch mehrere Paletten Bier vorbei, dessen
Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten ist.“
Man sollte sich nicht täuschen, die Qualität der Lebensmittel ist
einwandfrei. Die Mehrzahl der Produkte kommt aus dem Bio-Anbau.
Was zahlt der Kunde? Er entscheidet selbst, was ihm die Ware wert
ist. Vorurteile, ob die Ware überhaupt schmeckt, haben die Kunden
schnell überwunden.
Und warum heißt das Geschäft „Sommerladen“? Hinter der Namensgebung
steckt die ursprüngliche Idee, den Laden nur in den Sommermonaten Juli
und August zu öffnen. Geht man auf die Website von „The Good Food,
findet man den Hinweis, dass es seit Oktober an einer anderen Adresse in
Köln-Ehrenfeld zusätzlich weitergeht. Der Erfolg hat wohl die Betreiber
dazu ermutigt.
Einfach genial, wie “The Good Food“,
wie viele andere, frischen Wind in die Lebensmittelindustrie
hineinbringt. Hier muss sich im Bewusstsein der Verbraucher noch viel
tun, um Lebensmittel wieder mehr wertzuschätzen und wahrzunehmen, was
sie eigentlich essen. Nicht nur das Aussehen, wie bei Obst und Gemüse,
welches irgendwelchen Normen entsprechen muss, zählt, sondern vielmehr
ist doch der Inhalt entscheidend. Man darf gespannt sein, welche
Unternehmen uns in Zukunft noch positiv überraschen werden.
Quelle und Dank an: www.gute-nachrichten.com.de /www.dw.com, rp-online.de
Vielen Dank für den Tipp, Sebastian. ;-)
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