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Mittwoch, 14. Mai 2014

Samen, Stecklinge und Pflanzen - tauschentauschgarten.de

tauschgarten.de - Nicht nur Chili lässt sich tauschen
tauschgarten.de - Nicht nur Chili lässt sich tauschen
Dich interessieren alte Sorten an Gemüse, Obst, Kräutern und all sowas und wie man diese erhalten kann? Schau mal in die Kategorie "Bezugsquellen für alte Pflanzenarten" - da findest Du noch mehr Hinweise, wie und wo man alte Sorten bekommt. Diese Kategorie ist gerade im Aufbau und ich habe noch mindestens 20 weitere Bezugsquellen, welche ich nach und nach veröffentlichen werde.

Nun der dritte Artikel, wie man alte Pflanzenarten bzw. dessen Samen bekommt. Nachdem wir zuvor 2 professionelle Züchter aufgezeigt haben, nun eine ganz andere Variante namens tauschgarten.de.
Sicher, auch beim SamenArchiv kann man Samen tauschen, tauschgarten.de geht aber noch einen Schritt weiter. Das ist erstmal begrüßenswert, kann aber auch Nachteile haben. Aber langsam – fangen wir vorne an.

tauschgarten.de ist eine Onlineplattform, auf welcher sich jeder Interessierte Nutzer registrieren kann. Das Prinzip hinter tauschgarten ist wie folgt.

Man registriert sich und erstellt “Produkte”. Diese “Produkte” müssen nicht unbedingt Samen sein. Auch müssen es nicht unbedingt Sorten alter Pflanzenarten sein – auch wenn sich diese dort teilweise finden lassen.

Bei tauschgarten.de kann man alles tauschen – ob Samen, Stecklinge, fertige Pflanzen, Gartendeko, Gartengeräte und vieles mehr. Eben alles, was im Garten zu finden ist.

Hat man ein “Produkt” erstellt, kann es von anderen Nutzern angefordert werden. Sobald dieses versendet wurde, erhält man Tickets. Tickets dienen als eine Art Währung. Hat man die ersten Tickets gesammelt, indem man selbst Dinge gegeben hat, kann man diese Tickets bei anderen Nutzern wieder eintauschen. Kurz beschrieben also:

Samen gegen Tickets – Tickets gegen Samen. Abgesehen von Portokosten, welche individuell mit dem Geber des “Produkts” besprochen werden müssen, kommen dazu keine Finanzen in’s Spiel. Um Betrug vorzubeugen muss man anfangs erst 3 Tickets gesammelt haben, bevor man sie dann wieder eintauschen kann.

Kein Geld

Nur das Versandporto kann Geld kosten. Alles andere ist kostenlos verfügbar. Die Registrierung, der Einblick und die Handhabung in der Tauschbörse und all die Dinge. Wer nicht warten kann, bis er 3 Tickets hat, könnte diese aber auch erwerben. Der Preis dafür liegt gerade bei rund 5 Euro – was, wenn man die Tickets für die richtigen Pflanzen eintauscht, immernoch ein gutes Geschäft ist.

Wenn man will, könnte man noch eine Premiummitgliedschaft auf tauschgarten.de bestellen. Dazu kann ich jedoch nichts berichten, da für mich solch Modelle absolut irrelevant sind.

Registrierung

Die Registrierung ist, wie ich schon sagte, kostenlos und in 2 Minuten getan. Wer mag, kann sein Profil anschließend ausführlich ausfüllen – das ist sicherlich vorteilhaft, damit die möglichen Tauschpartner sehen können, wohin der Versand geht, was man selber zu bieten hat und das man die Tätigkeit im Tauschgarten ernst nimmt.

Das Angebot

Aktuell sind rund 6500 “Produkte” verfügbar. Rund 3800 Benutzer sind auf tauschgarten.de registriert. Leider gibt es keine ausdruckbares Benutzerverzeichnis (wozu ja jeder einzelne Nutzer zustimmen könnte, oder eben nicht), sodass man sehen könnte, wer wo, wie weit weg ist. Somit würde der Tauschhandel sicher noch eine weitere Dimension erhalten. Die bereits vorhandene Karte ist aber bereits eine gewisse Alternative. Dem Eintrag in der Karte muss im Profil zugestimmt werden.

Eventuelle Kritik

Viele Angebote bzw. Pflanzenarten sind auf tauschgarten.de zu finden, welche letztlich und leider nicht nachweisbar rein sind. Der ambitionierte Gärtner wird wissen, wie leicht eine Vermischung des Erbguts geschehen kann. Dies ist dem Umstand zu schulden, das es halt keine übergeordnete Kontrolle gibt, wie es bei anderen Saatgutanbietern oder -tauschern gibt.

Nun gut, damit wird man leben müssen. Wenn man davor große Bedenken hat, kann man ja ausschließlich jene Arten im Tauschgarten erwerben, welche weniger anfällig für eine Vermischung des Erbguts sind. Man kann aber auch davon ausgehen, das es im Tauschgarten genug Benutzer gibt, die ihre Verantwortung ausreichend ernst nehmen und diese “Problematik” bedenken und beachten.

Mein persönliches Fazit

Auch wenn man die Tauschbörse noch verbessern könnte (was man aber bei fast jeder Website und jeder Tätigkeit tun könnte), ist tauschgarten.de schon eine sehr lobenswerte Sache. Ich empfinde, wir sollten einen unabhängigen Tauschhandel noch viel weiter forcieren. Letztlich ist das Anliegen von tauschgarten.de schon super. Wäre noch ein ausdruckbares Mitgliederverzeichnis vorhanden, wäre es der Kracher. Sodann, lasst wachsen!


P.S.: Sobald wir in Paraguay sind (die Zeit rückt immer näher), werden wir uns auf tauschgarten.de aktiv beteiligen. Sodann gibt es Saatgut aus Südamerika. Freude! Unser Profil bei tauschgarten.de ist bereits angemeldet.

Zweiter Beitrag:

SamenArchiv – Gärtnerei von Gerhard Bohl und Susanne Kunstmann


Alte Gemüsesorten - längst vergessen?
Alte Gemüsesorten - längst vergessen?


Das SamenArchiv ist eine teilkommerzielle Einrichtung, welches einen großen Teil seiner Einnahmen zur Erhaltung alter und seltener Hof-, Land- und Regionalsorten verwendet. Des Weiteren ist es eine wichtige Tauschbörse für seltene und historische Kulturpflanzen. Im Gegensatz zu manch anderen Organisationen und Vereinen wird kein Mitgliedsbetrag erhoben und eine Bestellung verpflichtet auch nicht zu einer weiteren Mitarbeit. Großer Wert wird auf billigste Abgabe des Erhaltungssaatgutes und die Weitergabe der vermehrten Sorten durch die Vermehrer (Paten, Erhalter) selbst gelegt.
Verschiedene Sorten alter Tomatensorten | Foto unter CC BY SA 3.0 von Jmh20
Verschiedene Sorten alter Tomatensorten | Foto unter CC BY SA 3.0 von Jmh20

Das SamenArchiv wurde 1989 von Gerhard Bohl gegründet. Damals noch als reine Tauschbörse für interessante Tomatensorten. Heute ist das SamenArchiv in den Betrieb der Gärtnerin Susanne Kunstmann integriert. Nicht aus dem Grund um es zu kommerzialisieren, sondern um es überhaupt überlebensfähig zu halten. Nach wie vor gilt der Tauschgedanke und das Prinzipien des Sortenerhalts.

Das SamenArchiv verfügt über rund 1.500 samenfeste Tomatensorten und Wildtomaten, etwa 700 Bohnensorten, zahlreiche seltene Kürbisgewächse und viele weitere Nutz- und Zierpflanzen aus aller Welt. Darunter auch seltene Knollen wie Apios, Ulluco und Oxalis tuberosa. Viele davon sind in deutscher Sprache kaum beschrieben worden und in Mitteleuropa nahezu unbekannt. (Angabe aus dem Jahr 2004.)

Du magst dieses kulturelle Erbe bewahren?

Um den Ausbau und Erhalt dieser ständig wachsenden Sortenvielfalt zu erhalten, sucht das Archiv dringend (Hobby-)Gärtner, die mithelfen und zumindest eine Sorte anbauen und vermehren. Dies gilt insbesondere für kreuzungsgefährdete Arten wie Feuerbohnen (Phaseolus coccineus), Amaranth, Mais und verschiedene Kürbis-Arten. Dabei stellt das Archiv jeder interessierten Person, Institution und auch jedem kommerziell arbeitendem Betrieb Saatgut möglichst unbürokratisch, billig und schnell zur Verfügung.

Hier kann sich also jeder aktiv einbringen, um wertvolles Kulturgut zu bewahren. Wer Spaß an der Vermehrung alter und seltener Sorten findet, kann das SamenArchiv anschreiben und eine Art (z.B. “Gartenkürbis” oder “Gurke”) nennen, an der ein besonderes Interesse besteht. Das SamenArchiv wählt dann eine Sorte aus, bei der Vermehrungsbedarf besteht.

So sucht das SamenArchiv dringend Personen, die sich einer Sorte annehmen, diese vermehren und das “produzierte” Saatgut wieder eintauschen. Wer das in größerem Umfang tun möchte und den Kontakt mit anderen Gartenfreunden sucht, kann sich zudem völlig kostenlos mit seiner Anschrift im Sortenbuch als ErhalterIn eintragen lassen. Wer dagegen mit dem SamenArchiv tauschen möchte, kann auch anonym bleiben und das vermehrte Saatgut gegen andere Sorten aus dem Sortenbuch eintauschen. Insofern fungiert das SamenArchiv als Zentrale für einen lockeren Verbund von Gartenfreunden, Landwirten und Gärtnern, die verstreut in aller Welt leben.

Angebote

Wen eine Übersicht über den Sortenbestand interessiert oder eine bestimmte Sorte wählen möchte, sollte zunächst das 240-seitige Sortenbuch bestellen. Die Kosten für das Sortenbuch betragen fünf Euro im Inland und sieben Euro im Ausland. Wer das Sortenbuch haben möchte, bekommt dieses gegen Vorauskasse von fünf bzw. sieben Euro in Form von Briefmarken, Geldschein oder Scheck zugesandt. Die Portokosten sind darin enthalten.

Das Sortenbuch beinhaltet nicht nur die Auflistung von etwa 3.000 verschiedenen Sorten, sondern beschreibt sie auch und gibt kurze Tipps und Tricks zur Vermehrung und zum Anbau der jeweiligen Arten. Der Text des Buches (fast 1 Mio. Zeichen!) ist aus Kostengründen extrem eng und klein gedruckt.
Das Sortenbuch wird im Abstand von 3 Jahren aktualisiert, wobei die vorhergehenden Ausgaben aber weiterhin und über Jahre verwendet werden können. In aller Regel werden nur wenige Sorten gestrichen – es kommen meist weitere hinzu!

Der Tauschwert, sofern also eine Art mit einer anderen getauscht werden soll, liegt für kleinsamige Gemüse wie z. B. Tomaten und Paprika bei 1 Gramm = 1 Tüte im Wert von einem Euro. Bei Bohnen wiederum bei 50 Gramm je Tüte. Allerdings wird der maximale Tauschwert auf 20 Tüten pro Besteller und Jahr begrenzt. Ansonsten würde allein die Abwicklung der zahlreichen Tauschwünsche die Arbeit des SamenArchivs völlig blockieren.

Zudem ist ja nicht sicher, ob die eingetauschte Ware einen neuen Abnehmer finden wird.

Für “Neukunden” des Archivs oder Leute, die nicht tauschen wollen, wird ein pauschaler Kostenbeitrag von einem Euro je Sorte für die Archivnutzung erbeten. Das gilt auch für Sorten und Arten, die frei handelbar sind oder von denen bereits ausreichend Saatgut eingelagert wurde. Außerdem müssen die entstandenen Portokosten erstattet werden, die allerdings nur bei Knollen ins Gewicht fallen. So kostet zum Beispiel das Porto von bis zu 5 Tütchen kleinsamigen Saatguts (Tomaten, Auberginen, div. Blumen) innerhalb Europas nur 0,55 Euro.

Kontakt

Herr Bohl hat leider keine Website. Zumindest konnte ich keine recherchieren. AUch eine Telefon- oder Faxnummer blieb mir verwehrt… Jedoch kann ich die Anschrift verlautbaren.

SamenArchiv – Gärtnerei
G. Bohl – S. Kunstmann
Waldstr. 40
D-90596 Schwanstetten


Quelle und Dank an: www.paratodo.de

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