Lektion 1
Es gibt nicht nur schwarz und weiß.Es gibt nicht nur, entweder in der Stadt leben, 40 Stunden arbeiten und alles im Supermarkt kaufen oder in der Einöde leben und sich zu 100% selbst versorgen. Super ist es natürlich, wenn man einen kleinen Garten hat, den man zum Gemüsebeet gestalten kann – doch selbst in der Stadtwohnung lässt sich einiges machen. Sieh es einfach als “Trockenübung” – was Dir hier gelingt, lässt Dich mal selbstsicherer sein, solltest Du doch irgendwann einen Schritt weiter gehen…
Gemüse und Kräuter von der Fensterbank
Der Klassiker! Was gibt es einfacheres? Nahezu jeder Supermarkt bietet heutzutage verschiedene Kräuter (auch bio) an. Tomaten etc. findet man im Baumarkt oder Gartencenter des Vertrauens. Besser noch: Besorg Dir Saatgut und versuche die Pflanzen selbst zu ziehen – verlangt etwas mehr grünen Daumen und Feingefühl – oh Stichwort! Gefühl. Ja, Gefühl, Gespür.. das richtige Feeling muss man beim (Fensterbank)Gärtnern bekommen. Experimentiere ein bisschen mit Licht (verschiedene Fensterbänke) und Wassergaben – nach einiger Zeit bekommst Du schon ein Gefühl, welche Bedürfnisse eine Pflanze hat. Natürlich ist es draußen im Erdboden wieder anders, aber auch wir ziehen jedes Jahr bestimmte Gemüsesorten vor um ihnen einen Vorsprung zu verschaffen und Schutz zu bieten (Schnecken und anderes Getier). Ich denke das ist eine gute Vorbereitung um mal Gewächshausprofi_n zu werden ;)Einmachen, Einkochen, Konservieren
Naja, ein Basilikumpesto vom Fensterbank-Töpfchen wird sich wohl kaum ausgehen. Macht aber nichts. Um das Konservieren zu üben, kann man auch einfach das benötigte Gemüse kaufen – und zwar dann, wenn es Saison hat. Das macht auch noch ökologisch Sinn. Das Gemüse, dass ich mir im Sommer einmache, hab ich dann auch im Winter, wo es im Supermarkt von weit her kommt. Also warum nicht im Sommer am Wochenmarkt/Bauernhof des Vertrauens/von Omas Garten oder letztendlich vom Supermarkt Tomaten kaufen und Passata, eingelegte oder getrocknete Tomaten bis zum nächsten Sommer konservieren? Einmachen will gelernt sein. Ich bin schon gespannt wie viele vergärte oder schimmlige Gläser wir wegschmeissen müssen – aber noch kein/e Meister_in ist vom Himmel gefallen. Also warum nicht gleich anfangen, auch wenn man noch keinen eigenen Garten hat :)Selber machen!
Es gibt so viel auszuprobieren. Nudeln walzen, Brot kneten, Waschmittel sammeln, oder einfach selbst Alternativen zu Alltagskram zu finden! Mit ein bisschen Kreativität und Neugier lässt sich allzu oft unnötiger Konsum vermeiden. Gerade verarbeitete Produkte (wie zB. Nudeln oder Brot), die uns gut vertraut sind, werden oft mit anderen Augen gesehen, wenn man sie mal selbst macht. Das Internet strotzt nur so von Do it yourself – Anleitungen. Einen kleinen, inspirierenden Teil hoffen wir euch hier auf unserem Blog bieten zu können.Alternative zu Supermärkten
Ja das gibt’s. Lebensmittel direkt vom Bauern. Halt, so “kompliziert” ist es dann auch nicht – man muss dafür nicht mit 500 Bauernhöfen in Kontakt stehen – schließ Dich einfach einer sogenannten Food-Coop an oder gründe selbst eine. Ziel: Bio-Lebensmitteln von Bauern und Bäuerinnen aus der Region beziehen – und zwar gemeinsam mit einer Gruppe von Leuten mit denen Du das gemeinschaftlich organisierst. Im besten Fall lernst Du dabei auch manche Landwirt_innen persönlich kennen und schon hast Du mehr als ein anonym-steril verpacktes Bio-Produkt aus dem Supermarkt. Noch dazu ist es regional(er) und Du kannst vor allem große Mengen bekommen! Wir haben damals 30kg regionale Linsen (im Supermarkt gibt es sowas in “regional” einfach nicht!) und 10kg Maispolenta gecheckt – und wir haben selten eine so nette Bauernfamilie getroffen, der das Herz aufgeht, wenn sie von ihrer Berufung sprechen. Hier ein beliebiger Link einer FoodCoop aus Wien und hier ein informativer Link zu FoodCoopedia inklusive Gründungstipps. Zu erwähnen wäre noch das CSA (Community supported agriculture) System.Stromerzeugung
Ja, in meiner damaligen Mietwohnung war das für mich auch kein Thema – wie soll das auch gehen. Aber, abgesehen von Ökostrom, ist es das g’scheiteste einfach da Strom einzusparen wo es geht – Besen statt Staubsauger, Hände statt Knetgerät, Lufttrocknen statt Föhnen – eigentlich eh alles ein alter Hut. Wer dennoch Inspiration sucht – bitte genießt meine Ergüsse in dieser Trilogie.Wo soll ich anfangen?
Ganz einfach: Da wo Du am meisten Lust drauf hast. Es geht ja gar nicht darum von jetzt auf sofort alles umzusetzen. Mit kleinen Schritten zum Ziel. Ziel… Ja ein Ziel wäre vielleicht gut – musst Du Dir selber überlegen. Wie weit Du gehen willst, wie Du leben willst… Wir haben den für unseren Idealismus besten Weg gewählt. Und selbst bei diesem wissen wir leider, dass wir das “Endziel” wahrscheinlich gar nicht mehr erleben werden: Regionen, aus zusammengeschlossenen Gemeinschaften, die sich selbst ver- und füreinander sorgen. Im Moment sind wir nur einer der kleinen Fische, die gegen den Strom schwimmen.Aber zurück zu Dir: Das Wichtigste ist, fang an. Mach’ es einfach.
Quelle und Dank an: http://experimentselbstversorgung.net
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