„Die acht reichsten Milliardäre besitzen so viel wie die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung“ Die Studie der Hilfsorganisation Oxfam verdeutlicht, dass die Lücke zwischen Arm und Reich größer als bisher angenommen ist.
Die globale Ungleichheit hat laut einer neuen Studie ein dramatisches Ausmaß erreicht. Noch nie in der jüngeren Wirtschaftsgeschichte war der Wohlstand weltweit so ungleich verteilt wie heute. Nur acht superreiche Männer verfügen gemeinsam über ein Vermögen wie die ärmste Hälfte der Weltbevölkerung – 3,6 Milliarden Menschen. Das ist das Ergebnis einer Studie der Entwicklungsorganisation Oxfam.
Für die Studie zog die Organisation unter anderem die Forbes-Liste der Superreichen heran, die im März 2016 veröffentlicht worden war. Danach steht Microsoft-Gründer Bill Gates mit einem Nettovermögen von 75 Milliarden an der Spitze.
Anmerk.: und das ist nur die offizielle Liste !?
Der Bericht „An Economy for the 99 Percent“ zeigt weiter, dass das reichste Prozent der Weltbevölkerung 50,8 Prozent des weltweiten Vermögens besitzt – und damit mehr als die restlichen 99 Prozent zusammen. Umgekehrt besitzt die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung nur einen Bruchteil von einem Prozent (0,16%) des weltweiten Vermögens.
Auch reiche Länder sind von sozialer Ungleichheit betroffen:
In Deutschland besitzen 36 Milliardäre so viel Vermögen (297 Milliarden US-Dollar) wie die ärmere Hälfte der Bevölkerung, das reichste Prozent besitzt rund ein Drittel des gesamten Vermögens (31 Prozent; 3,9 Billionen US-Dollar).
„Es ist obszön, dass so viel Reichtum in den Händen so weniger ist, wenn einer von zehn Menschen mit weniger als zwei Dollar pro Tag überlebt“, mahnte Winnie Byanyima, Exekutivdirektorin von Oxfam. „Ungleichheit hält Hunderte Millionen in Armut gefangen, sie reißt unsere Gesellschaften auf und untergräbt Demokratie.“
Wir brauchen endlich eine Politik, die Menschen statt Profite in den Mittelpunkt stellt!
Oxfam fordert einen radikalen Kurswechsel hin zu einem Wirtschaftssystem, von dem die breite Mehrheit der Menschen profitiert. Die Ungleichheitsmisere führt die Organisation unter anderem auf verbreitete neoliberale Glaubenssätze zurück, die bis heute eine Politik anleiten, bei der das Gemeinwohl auf der Strecke bleibt.
Oxfam fordert eine gerechte Steuerpolitik, die Superreiche und internationale Konzerne dazu zwingt, ihren fairen Anteil an der Finanzierung von Bildung, Gesundheitsversorgung und sozialer Sicherung zu leisten. Zu den wichtigsten Maßnahmen gehören:
- Die Einführung eines weltweiten Mindeststeuersatzes für Konzerne, um den ruinösen Steuerwettlauf zu stoppen,
- eine Schwarze Liste für Steueroasen und scharfe Sanktionen gegen Steuerdumping, damit Konzerne ihre Gewinne dort versteuern, wo sie erwirtschaftet werden,
- eine öffentliche Rechenschaftspflicht für Konzerne darüber, wo sie Gewinne erzielen und welche Steuern sie darauf zahlen,
- eine Anpassung der Steuersätze auf besonders hohe Einkommen und Vermögen, damit Superreiche ihren fairen Anteil zum Gemeinwohl beitragen.
Quelle und Dank an: www.neojournal.de
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