Woody Harrelson, ein für den Oscar nominierter Film und TV-Star aus
den USA, hatte einen Traum. Er erzählte letztes Jahr dem Magazin Treehugger
folgendes: “Ich fühle mich wirklich, wirklich zu Wäldern hingezogen.
Ich hatte einige meiner größten Erfahrungen in Wäldern gesammelt. Durch
den Wald laufen, mit anderen Umweltaktivisten sich im Wald aufhalten
oder mit meiner Familie. Ich habe einen immens hohen Grad an
Leidenschaft für den Wald. Deswegen ist es seit langem mein Traum
gewesen, einmal Papier zu sehen, das nicht aus Holz gemacht wird. Es
wäre äußerst sinnvoll, wenn Papier nicht aus einer Papiermühle kommen
würde.”
Dieser Traum kommt immer näher, denn der kanadische Verlag Corporate Knights magazine aus Toronto ist der erste nordamerikanische Herausgeber, der eine Zeitung auf Papier mit dem Namen Step Forward Paper
druckt, das aus landwirtschaftlichen Abfällen erzeugt wurde.
Chefredakteur Tyler Hamilton erklärt, warum dies ein großer Schritt
vorwärts für die Zeitungsindustrie darstellt.
Er sagt: “Mit dieser Spezialausgabe auf “Stroh-Papier” wollten wir
anderen Herausgebern von gedruckten Sachen zeigen, dass recyceltes
Papier nicht die einzige nachhaltige Option darstellt, die sich ihnen
bietet. Wenn man Papier benützt, das aus Landwirtschaftsabfällen wie
etwa Weizenstroh stammt, hat man eine andere Möglichkeit, um die Last
aus unseren Wäldern zu nehmen, weil die Lungen unseres Planeten
wichtiger denn je sind im Kampf gegen den "Klimawandel.”
Eine Analyse des Lebenszyklus zeigt tatsächlich, dass diese Art von
Papier einen geringeren Einfluss auf die Umwelt hat als zu 100 Prozent
recyceltes Papier und nur 60 Prozent des Einflusses wie neues Papier,
das in den meisten Magazinen benutzt wird. Tyler Hamilton betont, dass
es hier nicht nur um ein paar Rollen von Strohpapier geht, sondern er
sagt, dass es sich um ein ernsthaftes Vorhaben und eine technische
Herausforderung handelt.
Ein Problem in der Praxis gibt es noch, denn das Strohpapier hat
kürzere Fasern wie das Papier aus Holz. Man kann nun sagen, dass das
Papier mit den kürzeren Fasern beim Durchlauf durch die
Hochgeschwindigkeitsdruckmaschinen leichter reißen und dabei den
Maschinen Schaden zufügen kann. Da besteht noch ein Bedarf an
Detailarbeit. Verglichen mit recyceltem Papier ist das Strohpapier
heller und das Druckbild ist kontrastreicher. Kurz, es sieht einfach
besser aus als das recycelte Papier.
In der kanadischen Provinz Manitoba ist eine Mühle im Entstehen, die
Weizenstroh-Papier im großen Maßstab produzieren wird, holzfrei,
chlorfrei und vom öffentlichen Stromnetz unabhängig. Es wird die erste
Anlage dieser Art weltweit sein.
Auch in China hat bereits das taiwanesische Unternehmen YFY Corp. ein
Verfahren entwickelt, das aus Strohabfällen Papier herstellt. Zehn Jahre
lang hatte man in den YFY-Laboratorien an diesem Verfahren gearbeitet.
Mehr dazu findet ihr hier.
Strohpapier – gut für Umwelt und Landwirtschaft. Man spricht oft
abschätzig von der “toten Holzausgabe” wen man Zeitungspapier meint, das
könnte sich in naher Zukunft ändern.
Quelle und Dank an: www.gute-nachrichten.com.de und www.youtube.com/user/PrairiePaper1/videos und treehugger.com
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