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Freitag, 10. Januar 2014

Das ″Wasserrad″ entlastet Frauen in armen Ländern

Man kennt die Bilder aus vielen Beiträgen im Fernsehen und im Kino, wo Frauen Benzinkanister oder Töpfe auf ihren Köpfen von der Wasserstelle zu ihren Häusern tragen. Was so graziös und anmutig aussehen mag, ist für die Frauen eine kraft- und zeitaufwendige Tortur, die jeden Tag erledigt werden muss.

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© wellowater.org

Cynthia Koenig, Gründerin und Chefin der Firma Wello, war im Jahr 2010 auf einer Forschungsreise durch Indien. Wello ist eine US-Firma, die sich mit der Verbesserung der Wasserqualität in armen Ländern beschäftigt. Damals fragte sie Dorfbewohner im indischen Bundesstaat Rajastan, was sie davon halten würden, wenn man das Wasser nicht tragen müsste, sondern rollen könnte. “Wir waren angenehm überrascht”, sagt sie. “Wir kehrten ein Jahr später zurück, arbeiteten eng mit den Dörfern in Rajastan zusammen und brachten die Idee vom rollenden Wasser wieder zur Sprache. Wir waren überrascht, dass die Idee so einen starken Eindruck hinterließ – wir dachten nie, dass dies in Indien passieren würde.”

Nach den Vorschlägen der Dorfbewohner wurde das WaterWheel aus qualitativ hochwertigem Kunststoff, der dem rauen Untergrund standhält, gefertigt. Der Verkaufspreis liegt bei 25 bis 30 US-Dollar. Ähnliche Produkte kosten bei der sonst üblichen Kalkulation zwischen 75 und 100 Dollar. Cynthia Koenig betont: “Unser Ziel ist, das Produkt im großen Maßstab und mit kleinem Gewinn an 10.000 bis 20.000 Kunden pro Jahr zu verkaufen.” Die Firma Wello gewann für dieses Vorhaben 100.000 US-Dollar an Preisgeld, das die kanadische Regierung beim Grand Challenges Canada Preis ausgelobt hatte. Dieser Preis geht alljährlich an Firmen, die sich für die Verbesserung der Gesundheit in der ganzen Welt verdient machen.

Für die Designer hat sich nach einer Reihe von Versuchen ein Fass mit einem Volumen von 50 Litern als das zweckmäßigste herausgestellt. Man hatte schließlich Frauen vor Augen, die mit dem WaterWheel das Wasser holen würden. Es kam jedoch anders, als man gedacht hatte. Frau Koenig sagt: “Am meisten hat uns überrascht, dass die Männer es lieben, dieses Ding zu bewegen. Sie betrachten es als Werkzeug. Jetzt ist das Wasserholen in erster Linie Männersache und die Frauen sind davon befreit und können andere Dinge tun. Oder die Rolle wird aufgeteilt, insofern als die Männer das Gerät vier Tage in der Wochen benützen und die Frauen zwei Tage. Es hat die Frauen von einer Laste befreit. Eine Krankenschwester erzählte mir, dass sie nicht mehr zu spät zur Arbeit kommt, weil ihr Ehemann das Wasser holt.”

Das Gerät, das in der Stadt Ahmedabad im Bundesstaat Gujarat hergestellt wird, erspart zusätzlich täglich mindestens eine Stunde an Zeit. Man benützt das WaterWheel auch zur Bewässerung der Felder und zur Tränkung der Tiere. Wello plant, das WaterWheel in den Bundesstaaten Rajastan, Gujarat und in Madhya Pradesh zu verkaufen.



Mit einfachen, erschwinglichen Dingen das Leben der Menschen in armen Ländern zu verbessern und damit Hilfe zur Selbsthilfe zu schaffen – eine schöne Aufgabe. :-)

Mehr Infos zum Thema findet ihr unter wellowater.org.



Quelle und Dank an:  www.gute-nachrichten.com.de und theguardian.com

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