John Phillip Man sollte meinen, die wissenschaftliche Bestätigung dafür, dass der Verzehr von Nüssen das allgemeine Sterblichkeitsrisiko um satte 20 Prozent senken kann, würde unter Medizinern einen Schock auslösen und für Schlagzeilen in den großen Medien sorgen. Doch weit gefehlt: Die Meldung erregte im Nachrichtendschungel kaum Aufsehen, obwohl eine derart wichtige Information das Leben aller Menschen auf der Erde betrifft und zu einer höheren Lebenserwartung beitragen kann.
Würden Nüsse als überteuerte Pharmazeutika klassifiziert, so würden wir innerhalb weniger Stunden von Fernsehwerbung überschüttet, die Medien würden berichten und Pharmavertreter die Arztpraxen stürmen. Doch da es sich bei den potenziell lebensverlängernden Nüssen nicht um ein industriell verarbeitetes, raffiniertes und abgepacktes Produkt handelt, das die Hersteller mit einer geradezu unanständigen Gewinnspanne vermarkten können, erfahren unzählige Menschen überhaupt nichts darüber. Übrigens verlieren Nüsse durch Rösten und den Zusatz von Salz und anderen chemischen Substanzen die gesunde Wirkung, die eine neue Studie ergeben hat.Wissenschaftler des Dana-Farber Cancer Institute, des Brigham and Women’s Hospital und der Harvard School of Public Health in den USA veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Studie in der renommierten Fachzeitschrift New England Journal of Medicine. Sie zeigen, dass bei Menschen, die täglich eine Handvoll Nüsse aßen, das allgemeine Sterblichkeitsrisiko im Verlauf von 30 Jahren um 20 Prozent niedriger lag als bei Menschen, die keine Nüsse aßen. Außerdem waren die Nüsse-Esser schlanker als andere, die keine Nüsse aßen – ein Ergebnis, das die verbreitete Sorge zerstreuen kann, der Verzehr von sehr viel Nüssen mache dick.
Der tägliche Verzehr von Nüssen senkte das Risiko von Tod aufgrund einer Herzkrankheit um fast 30 Prozent
Für ihre Untersuchung überprüften die Wissenschaftler eine riesige Kohorte aus zwei großen, gut dokumentierten Langzeitstudien. Beteiligt waren 76 464 Frauen aus der von 1980 bis 2010 durchgeführten Nurses‘ Health Study und 42 498 Männer aus der Nachfolgestudie Health Professionals Follow-Up Study von 1986 bis 2010. Die Teilnehmer hatten alle zwei bis vier Jahre ausführliche Fragebögen über ihre Ernährungsgewohnheiten ausgefüllt. Bei jedem dieser Fragebögen wurden die Teilnehmer gefragt, wie oft sie Nüsse in Portionen von etwa 30 Gramm aßen.
Es zeigte sich, dass die Sterblichkeit bei Personen, die weniger als einmal in der Woche eine Portion Nüsse (Walnüsse, Haselnüsse, Mandeln, Paranüsse, Cashewnüsse, Macadamia-Nüsse, Pekannüsse, Pistazien und Pinienkerne) verzehrten, um sieben Prozent niedriger lag. Bei Teilnehmern, die einmal in der Woche eine Portion aßen, waren es elf Prozent, bei zwei bis vier Portionen pro Woche 13, bei fünf bis sechs Portionen 15 Prozent; bei sieben oder mehr Portionen pro Woche lag die Sterblichkeit um 20 Prozent niedriger.
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Quelle und Dank an: http://info.kopp-verlag.de
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