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Montag, 20. Oktober 2014

Pumpipumpe: Teilen mit den Nachbarn


Mit "Pumpipumpe" haben drei Designer ein einfaches und geniales Sharingprojekt entwickelt: Über Aufkleber auf ihren Briefkästen teilen sich Nachbarn mit, welche Gegenstände und Services ausleihbar sind - und lernen sich dabei besser kennen.

Schlitten borgen? - Ganz einfach vom Nachbarn!

Wer hat eine Stichsäge im Haushalt? Eine Bohrmaschine? Eine Nähmaschine? Einen Schlitten? Und wie oft sind die meisten dieser Gebrauchsgegenstände im Einsatz? Eher selten und genau da setzt die Idee von "Pumpipumpe" an: Nachbar - zeig, was du hast und ich leih's mir. Die Idee ist so einfach wie genial: Für jedes Sharingobjekt gibt es kleine Aufkleber, die man auf dem eigenen Briefkasten anbringt. Der Nachbar sieht es und klingelt bei Bedarf.

Pumpipumpe: Den Hammer im Haus suchen statt im Internet

Ziel ist es, "leihfreudige Nachbarn und ihre Gegenstände sichtbar zu machen und die gemeinsame Nutzung von Konsumobjekten zu fördern" erklären die Initiatoren. Dass die Idee mit den Briefkastenaufklebern die Nachbarn ins Gespräch bringt, ist als Nebeneffekt erwünscht. Dass neue Anschaffungen dann vielleicht überflüssig werden, ebenso. Und wenn es schon immer geärgert hat, dass in seinem Mehrfamilienhaus 10 Internetverbindungen strahlen und bezahlt werden: Es gibt auch einen Wlan-Sticker für DSL-Sharing.(Anm.-ist aber ungut -wegen der Strahlung!) "Neben dem tatsächlichen Akt des Leihens und Ausleihens wollen wir damit auch der Aktivierung des Quartiers Vorschub leisten und dem blinden Gang durch die Stadt entgegenwirken. Quasi die Aufmerksamkeit der Leute von digital zu analog lenken" erzählen die Gründer. Also raus aus dem anonymen Netz und zurück zur persönlichen Nachbarschaftshilfe.

Werkzeugsharing in der Nachbarschaft - heute Bern, morgen Japan

Und wer hat's erfunden? Die Schweizer. Genauer: Eine junge Ateliergemeinschaft in Bern. Daher auch der für deutsche Ohren etwas ungelenke Name, den man mit "Fahrradpumpe leihen" übersetzen kann. Lisa Ochsenbein, Sabine Hirsig und Ivan Mele starteten Pumpipumpe als lokales Sharingprojekt und bezahlten die ersten Sticker über eine Crowdfunding-Kampagne. Inzwischen wurden schon über 6000 Aufklebersets bestellt und die Nachfrage wächst. Interessierte müssen derzeit bis zu drei Wochen warten, bis die bestellten Aufkleber im eigenen Briefkasten landen.

Pumpipumpe finanziert sich durch Spenden und Sponsoren. Die Initiatoren hoffen auf weitere Förderer, sodass der Versand zukünftig auch ins ferne Ausland kostenlos erfolgen kann, denn an internationalen Anfragen mangelt es nicht. Das Projekt ist preisverdächtig: Es gewann unter anderem in 2013 den Bundespreis Ecodesign in der Kategorie Nachwuchs, war Finalist im European Design Award und erhielt 2014 den SoSA Award.

Die Aufkleber kann man unkompliziert und kostenfrei auf der Webseite von Pumpipumpe bestellen.


Quelle und Dank an:  www.sein.de

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