- nicht nur hilfreich gegen Haarausfall
Bockshornklee findet in der indischen, persischen und arabischen Küche Verwendung als Würzmittel und Küchenkraut, weniger bekannt ist, dass er auch zu den ältesten Arzneipflanzen der Welt zählt. Als Heilmittel werden fast ausschließlich die Bockshornkleesamen verwendet, sie gelten als blutbildend, entzündungshemmend und schleimlösend. Im Westen konzentriert sich das Interesse auf das in den Samen enthaltene Trigonellin, das zahlreiche pharmazeutische Möglichkeiten bietet.
Es gibt viele Pflanzen, die in traditioneller Überlieferung mit großer Wunderwirkung angepriesen werden. Eine Ausnahmestellung nimmt aber ganz gewiss der Bockshornklee ein, dessen korrekte botanischen Bezeichnung Trigonella foenum-graecum lautet. Bereits der fränkische Kaiser Karl der Große wusste um die vielseitige Anwendung der Heilpflanze, durch Pfarrer Kneipp wurde die Verwendung des Bockshornklees in der Volksheilkunde wieder neu belebt.
In Europa lange Zeit missachtet
Der Bockshornklee ist eines der vielseitigsten Gewächse, die der Pflanzenheilkunde bekannt sind. Ursprünglich stammt die Pflanze aus einem Gebiet nahe dem Mittelmeer. Mittlerweile findet die Pflanze vor allem im asiatischen Raum Anwendung.
In der westlichen Schulmedizin wird dem Bockshornklee lediglich eine positive Wirkung gegen Appetitlosigkeit und Hautentzündungen offiziell zugesprochen, diese ist auch wissenschaftlich belegt. Glaubt man den zahlreichen Erfahrungsberichten zu anderen Anwendungsgebieten, dann dürfte Bockshornklee als Heilpflanze noch weit größeres Potenzial besitzen, beispielsweise die Regulierung des Blutzucker- oder Cholesterinspiegels.
Vielseitige Inhaltsstoffe mit nachhaltiger Wirkung
Wohl kaum eine andere Pflanze weist derartig viele verschiedene Inhaltsstoffe wie der Bockshornklee auf. Aus medizinischer Sicht ist vor allem der Samen relevant, der auch unter dem botanischen Namen Foenugraeci semen bekannt ist. Dieser setzt sich folgendermaßen zusammen:
Inhaltsstoff Anteil
Schleimstoffe zwischen 25 – 45 %
Eiweiße zwischen 25 – 30 %
Öle bis zu 6 %
Steroidsaponine bis zu 1,5 %
Flavonoide und Bitterstoffe < 1 %
Damit die Samen überhaupt angeboten werden dürfen, müssen sie bestimmten Qualitätskriterien entsprechen, die im Europäischen Arzneibuch festgehalten wurden und welches jeder im Deutschen Apotheker Verlag erwerben kann.
Wie bereits erwähnt wurde, wird dem Bockshornklee insbesondere eine therapeutische Wirkung bei Appetitlosigkeit und Hautentzündungen nachgesagt. Dies entdeckte ursprünglich Sebastian Anton Kneipp, ein bayerischer Priester aus dem 19. Jahrhundert.
Die Kommission E des Deutschen Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte bestätigt diese Wirkung. Die Weltgesundheitsorganisation WHO geht sogar noch weiter und bescheinigt der Heilpflanze positive Wirkungen bei der Bekämpfung der Höhenkrankheit.
Weitere Anwendungsgebiete:
Die östrogenhaltigen Inhaltsstoffe sollen bei Menstruationsproblemen und unzureichender Milchproduktion nach der Schwangerschaft wirken.
Während einer Erkältung kann Bockshornklee zur Linderung von Halsschmerzen und gegen Reizungen der Schleimhaut eingesetzt werden.
Männer profitieren bei Haarausfall oder Potenzproblemen vom Bockshornklee.
Wissenschaftler erforschen derzeit eine angebliche Heilwirkung des Bockshornklees bei Krebserkrankungen.
Wirkung und unerwünschte Nebenwirkung
Gesicherte Wirksamkeit, die durch klinische Studien belegt sind hat Bockshornklee bei:
Appetitmangel, Magersucht, extremen Gewichtsverlust, bei Hautentzündungen, Geschwüren und Ekzemen
Wahrscheinliche Wirksamkeit aufgrund von Erfahrungsberichten hat Bockshornklee bei:
Schleimhautentzündungen (Magen/Darm-, Hals- und Mundschleimhaut), Halsschmerzen, Diabetes (Typ II),bei erhöhtem Cholesterinspiegel (Hypercholesterinämie) und auch bei Haarausfall.
In klinischen Studien wurden keine groben Nebenwirkungen gefunden. Es kann vorübergehend zu Durchfall oder Blähungen kommen. Diabetiker sollten bei Einnahme wegen des zuckersenkenden Effekts vermehrt den Blutzucker messen. Bockshornklee regt die Gebärmutterkontraktion an und sollte wegen dieser geburtseinleitenden Wirkung nicht während der Schwangerschaft verabreicht werden.
So ist Bockshornklee zu erkennen
Der Bockshornklee ist eine einjährige Pflanze, die bis zu einem halben Meter hoch wachsen kann. Die Fiederblätter besitzen eine längliche und ausgezogene Form. Er reiht sich botanisch in die Familie der Schmetterlingsblütler (Fabaceae) ein. Seine Blüten besitzen eine prägnante gelb-weiße Färbung.
„Bockshorn“ heißt die Pflanze übrigens aufgrund der Form der Fruchthülsen, die stark an ein Horn erinnern und das wohl markanteste charakteristische Merkmal der Pflanze sind. In Ihnen sind die so wertvollen herzförmigen Samen zu finden. Jede Fruchthülse hält zwischen zehn und 20 von ihnen bereit.
Bockshornklee ist bekannt für seinen intensiven Geschmack und wird daher wenig überraschend als Gewürz in asiatischen Ländern verwendet. Mit seinem herb-bitteren Geschmack findet er sich zumeist in Curry-Gewürzmischungen wieder. Die meisten haben Bockshornklee also schon probiert, freilich ohne es zu wissen. Geruchlich erinnert er an frisch gemähtes Heu – daher auch die alternative Bezeichnung Griechisches Heu. Ohne Fett angeröstet entwickeln die Samen des Bockshornklee vor der Verwendung erst richtig ihren Geschmack, auch der bittere Geruch und Geschmack verliert sich dadurch etwas.
Innerliche Anwendungsgebiete für Bockshornklee
Zur inneren Anwendung werden täglich sechs Gramm zerkleinerte oder pulverisierte Bockshornkleesamen empfohlen. Arzneilich anerkannt ist die Behandlung von Appetitlosigkeit, die das Symptom diverser Ursachen sein kann. Beispielsweise sind Magen-Darm-Beschwerden, psychische Störungen (wie Magersucht), hohes Alter oder ein geschwächter Zustand nach Infektionen oder Operationen oftmals der Grund für Appetitlosigkeit.
Bockshornklee-Tee, die pulverisierten Samen oder Fertigarzneimittel (wie Bockshornklee- Kapseln; Anwendung entsprechend der Packungsbeilage) helfen, den Appetit anzuregen. Zur Zubereitung von Bockshornklee-Tee nehmen Sie ein halbes Gramm pulverisierte Bockshornkleesamen, übergießen es mit einer Tasse kaltem Wasser und seihen das Pulver nach zwei Stunden über einen Papierfilter ab. Diesen Tee können Sie über den Tag verteilt mehrmals trinken, bevorzugt eine halbe Stunde vor den Mahlzeiten. Das Pulver kann auch direkt mit etwas Flüssigkeit eingenommen werden. Vor den Mahlzeiten empfiehlt sich die Einnahme von zwei Gramm Pulver.
Für die folgenden Beschwerden liegen langjährige Erfahrungen und Studien vor, welche die Einnahme von Bockshornklee zur innerlichen Behandlung rechtfertigen:
Schleimhautentzündungen (Magen-Darm-, Hals-, Mund- und Rachenschleimhaut)
Haarausfall
Diabetes-Typ-2
leicht erhöhter Cholesterinspiegel (leichte Hypercholesterinämie)
Impotenz und mangelnde Libido
Äußere Anwendungsgebiete für Bockshornklee
Arzneilich anerkannt ist die äußerliche Anwendung von Bockshornkleesamen in Form eines Umschlages bei Hautentzündungen. Um einen sogenannten Breiumschlag herzustellen, kocht man 50 Gramm pulverisierte Bockshornkleesamen mit 250 Milliliter Wasser fünf Minuten auf. Den warmen bis leicht abgekühlten Brei geben Sie auf ein Leinentuch und legen dieses nach Auswringen überschüssiger Flüssigkeit auf die entzündete Stelle. Die Menge von 50 Gramm pulverisierten Bockshornkleesamen entspricht der empfohlenen Tagesdosis.
Dank langjähriger Erfahrung und Studien kann die äußere Anwendung von Bockshornklee auch für folgende Beschwerden empfohlen werden:
Furunkel und Karbunkel
Geschwüre
Ekzeme
eitrige Entzündungen an Fingern und Zehen
Welche Nebenwirkungen kann Bockshornklee auslösen?
Innerlich eingenommen sind leichte Magen-Darm-Beschwerden möglich. Bei wiederholter äußerer Anwendung von Bockshornklee können unerwünschte Hautreaktionen auftreten.
Was Sie bei der Anwendung von Bockshornklee beachten sollten
Da es noch keine gesicherten Studien zur Unbedenklichkeit gibt, sollten Schwangere, Stillende sowie Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren auf die Anwendung von Bockshornklee verzichten.
Diabetiker müssen die blutzuckersenkenden Eigenschaften von Zubereitungen mit Bockshornklee beachten. Häufigere Kontrollen des Blutzuckerspiegels sind hier zu empfehlen.
Im Jahr 2011 kam es zum Ausbruch einer bakteriellen Infektion mit teils tödlichen Folgen. Die Ursache waren vermutlich Samen vom Bockshornklee, die mit Bakterien (Escherichia coli) verseucht waren. Das Bundesinstitut für Risikobewertung empfahl damals, Bockshornkleesamen, die vor Oktober 2011 gekauft wurden, nicht zu verzehren oder auszusäen, sondern zu entsorgen. Sollten Sie entsprechend alte Samen haben, werfen Sie sie wegen zu hoher Gesundheitsgefahr bitte weg.
Quelle und Dank an: facebook.com/akademie.ghl/
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