Der Vorfrühling liegt in der Luft, die Schneeglöckchen blühen und die Krokusse schieben schon ihre Knospen ins Sonnenlicht - sofern die Sonne scheint. Wer sich darauf vorbereiten möchte, möglichst gesund und unabhängig von Supermarktketten zu leben, der sollte jetzt beginnen, seine Lebensmittel so weit wie möglich selbst anzubauen. Darum geben wir in unserer Serie "Unabhängig leben" dazu eine kleine Anleitung. Wenn man sich halbwegs intelligent für eine große Krise vorbereiten will, muß man spätestens jetzt anfangen zu lernen, wie das alles geht.
Man kann bereits jetzt im Haus viele Gemüsepflänzchen vorziehen. Das schafft den Pflanzen einen wichtigen Vorsprung, und sie können kräftiger und größer wachsen, die Ernte wird reichlicher. Allerdings gibt es ein paar wichtige Punkte zu beachten, um die Mühe und den Aufwand auch nicht umsonst geleistet zu haben.
Dabei kommt es aber nicht darauf an, so früh wie möglich zu beginnen. Auf den Samenpackungen sind meistens die Zeitpunkte für eine Anzucht im Haus oder Gewächshaus – aber auch den geeigneten Zeitpunkt für die Aussaat im Freiland angegeben. Man sollte nicht früher im Haus anfangen, als empfohlen wird.
Die Anzucht auf der Fensterbank ist nämlich nicht gleichbedeutend mit einem Gewächshaus oder Wintergarten. Leider ist das Tageslicht durch ein Fenster auf die Fensterbank in den ersten zwei Monaten des Jahres kaum ausreichend. Wer hier zu früh beginnt, zieht meist ganz helle, weiche und lange Sämlinge heran, die dann später kaum dem Klima draußen im Garten gewachsen sind. Sie werden krankheitsanfällig. Januar und Februar sind also im Normalfall zu dunkle Monate und nicht geeignet, gesunde Pflänzchen heranzuziehen.
Natürlich kann man mit Kunstlicht nachhelfen. Das Licht normaler Glühbirnen nützt allerdings nichts, Energiesparlampen sind nach Erfahrungen von Hobbygärtnern sogar schädlich. Es gibt spezielle Wachstumslampen, die das Sonnenlichtspektrum fast genau herstellen können, darunter auch LED-Leuchten und Neonröhren. Wer möchte, kann das natürlich machen. Man muß dabei allerdings die natürliche Sonnenscheinlänge beachten. Pflanzen registrieren die Dauer der täglichen Beleuchtung sehr genau und haben ihren Rhythmus. Den gilt es, unbedingt einzuhalten, also nur tagsüber mit Kunstlicht auszuhelfen.
Mit solchen Mitteln lernt man allerdings nicht, unter den Bedingungen einer Krise seine Selbstversorgung mit Gemüse und Kräutern sicher zu stellen. Es ist nämlich in solchen Zeiten nicht wahrscheinlich, daß es eine zuverlässige Stromversorgung gibt.
Mit hinter den Pflänzchen aufgestellten Spiegeln oder Brettern oder Pappdeckeln, die mit Alufolie umhüllt sind, kann man die Lichtausbeute auf einer Fensterbank aber fast verdoppeln. Damit erzielt man schon relativ gute Ergebnisse.
Weiterhin ist es wichtig, auf die Keimtemperatur des Saatgutes zu achten. Manche Samenkörner sind da ganz schön anspruchsvoll. Gurken und Paprika benötigen zum Beispiel ungefähr 25 °C. Das erreicht man im März kaum auf der Fensterbank.
Wer einen Heizkörper vor dem Fenster hat, kann die Anzuchtbehälter so darüber platzieren, daß die richtige Temperatur erreicht wird.
Aber auch hier gilt: Das funktioniert nur, wenn die Zentralheizung auch läuft.
Die meisten Gemüsearten brauchen eine Keimtemperatur von über 14-16 °C.
Als Anzuchtbehälter kann man die verschiedensten Möglichkeiten benutzen. Manche stellen Joghurtbecher oder Blumentöpfchen auf, in denen sie die Samen zum keimen bringen. Man muß allerdings darauf achten, daß überflüssiges Wasser unten aus den Töpfen abfließen kann. Staunässe ist tödlich für die Pflänzchen. Bei Joghurtbechern müssen also Löcher in den Boden geschnitten werden. Praktischerweise stellt man die Töpfchen in eine flache Wanne, so daß das Stauwasser abgegossen werden kann. Bewährt hat sich, gar nicht auf die Erde der Anzuchttöpfchen zu gießen, sondern gleich eine dünne Schicht in die Wanne. Nach einer Zeit sieht man nach, ob alles aufgesogen wurde. Fühlt sich die Erdoberfläche in den Töpfchen nach einer Stunde etwa immer noch zu trocken an, gibt man noch etwas Wasser unten nach.
Diese Methode verhindert am zuverlässigsten Austrocknen oder Überwässerung. So lange die Erdoberfläche weich und leicht feucht ist, aber kein Wasser auf dem Wannenboden steht, ist es ideal.
Die Samenkörner werden nach Anleitung auf dem Samentütchen in die Pflanzbehälter gesetzt
Praktisch sind hier auch die langgestreckten Balkonkästen. Sie haben meistens ein eingesetztes Bodensieb, das zu viel Wasser durchlaufen läßt und Staunässe vermeidet. Der Wasserstandsanzeiger in einer Ecke signalisiert, wann das Wasser unterhalb des Siebes aufgebraucht ist, und die „Wasserbrücken“ nach oben zur Erde keine Feuchtigkeit mehr transportieren können. Dann muß nachgegossen werden.
Mini-Gewächshäuser sind natürlich ideal. Sie haben noch eine durchsichtige Plastik- oder Glashaube, die auf die Bodenwanne aufgesetzt wird. Dadurch wird die Luftfeuchtigkeit innerhalb des Anzuchthäuschens hoch gehalten, ein ideales Klima für die Sämlinge. Auch diese Minigewächshäuser müssen sehr hell stehen.
Wer sich bei mir Pilzkulturen (Champignons und Austernpilze) gekauft hatte, der besitzt damit bereits sehr hochwertige Fensterbank-Gewächshäuser. Sie haben sogar Lüftungsschlitze in der Abdeckhaube, die mittels eines Schiebers geöffnet und geschlossen werden können.
Sobald die Jungpflanzen eingewurzelt sind sollte man die Abdeckhauben erst Mittags stundenweise, dann ganz entfernen, um einen ersten Schritt zur Abhärtung der kleinen Pflanzen zu tun.
Die Abhärtung der Jungpflänzchen ist ebenso wichtig, wie die Anzucht selbst. Wer die mühsam und liebevoll herangepäppelten Pflanzenkinder von heute auf morgen in den Garten eingräbt, darf sich nicht wundern, wenn sie das nicht überleben.
An warmen Tagen stellt man die Wanne mit den Jungpflanzen für die wenigen, warmen Stunden ins Freie an einen hellen Platz, aber nicht in die pralle Sonne, sonst bekommen sie einen Sonnenbrand. Doch, das gibt es, Pflanzen können einen Sonnenbrand bekommen!
Ein Tipp: Damit die Erde in den Töpfchen nicht auf dem noch kalten Boden draußen zu sehr abkühlt, sollte man die Wanne auf eine isolierende Unterlage stellen. Dazu eignen sich Styroporplatten oder ein dickes Holzbrett.
Nachts werden die Gemüsekindergärten wieder hereingeholt. Erst, wenn die letzten Nachtfröste sicher vorbei sind, kann man die Pflänzchen ganz ins wilde Gartenleben entlassen.
Wer so ein Minigewächshaus hat, kann die Abhärtung der Jungpflanzen noch feiner steuern. Die ersten Ausflüge über Tag ins Freie werden noch mit Abdeckhaube unternommen. Dann ohne. Mit der steigenden Außentemperatur und wenn die Gefahr der Nachtfröste vorbei ist, läßt man dann die Pflänzchen mit geschlossener Haube auch nachts draußen. Dann ohne Haube.
Auf keinen Fall sollte man die Zöglinge draußen einpflanzen, wenn die Temperaturen nachts noch unter Null Grad fallen. Dann war alle Mühe umsonst, und die Pflänzchen liegen tot und wie gekocht auf dem Boden.
Im nächsten Beitrag erfahrt Ihr, welche Erde zur Aussaat geeignet ist, was man über Saatgut wissen muß und die wichtigsten Tipps, wie man Keimlinge pikiert, die Aussaattermine im Haus und welche Gemüsepflanzen man besser gleich ins Freiland sät.
Die Artikelserie "Unabhängig leben" wird unterstützt von www.Vorgesorgt.info
In den Gärtnereien und Gartenmärkten gibt es bald die Steigen mit den vorgezogenen Gemüsepflänzchen zu kaufen. Zwischen einem und fünf Euro bezahlt man, je nach Sorte und Anbieter für die Pflanzenkinder, die dann meistens schon so weit vorgezogen sind, daß sie in milderen Regionen ins Freiland gesetzt werden können, sobald sicher ist, daß keine Nachtfröste den zarten Blättern und Stängeln den Garaus machen können. Es gibt aber gute Gründe, sein Gemüse selber aus dem Samen vorzuziehen.
Die meisten gekauften Gemüsepflänzchen sind so genannte F1-Hybriden. Das sind Kreuzungen aus zwei verwandten Pflanzensorten, deren Nachkommen in erster Generation sehr ertragreich und kräftig sind. Sie haben möglicherweise viele Vorteile, aber – absichtlich herbeigeführt - einen ganz entscheidenden Nachteil: Die Samen dieser Pflanzen können nicht keimen oder bilden nur sehr schwächliche Pflanzen mit schlechten oder gar keinen Erträgen aus. So muß jedes Jahr neu nachgekauft werden, und genau das widerspricht dem Gedanken der Krisenvorsorge.
Das ist ähnlich, wie bei Maultieren. Sie sind eine Kreuzung aus Pferd und Esel. Die Tiere sind geduldig, stark, ausdauernd, genügsam und geländegängig – und unfruchtbar. Daher sollte man nachfragen oder auf dem Schildchen nachschauen, ob da irgendwo "F1-Hybride" steht. Diese Kreuzungen haben nichts mit Gentechnik zu tun. Das Gemüse ist auch nicht ungesund. Es ist aber so, daß man aus dem Samen der Früchte keine brauchbaren, neuen Pflanzen ziehen kann.
Pflanzen, aus deren Samen man kräftige, fruchtbare, neue Pflänzchen ziehen kann, nennt man „samenfeste Sorten“. Diese Nachkommen haben dieselben Eigenschaften und denselben Wuchs wie die Mutterpflanzen. Sie können auf ganz natürliche Weise vermehrt werden, indem man einige Pflanzen stehen und Samen ausbilden läßt. Oder, wenn es um die Früchte geht, manche Früchte bis zum Schluß dranläßt und erst nach der Vollreife, die Samenkörner "erntet".
Bei Kohlarten sind es die Blütenstände, die den Samen liefern. Brokkoli zum Beispiel bildet einen Puschel kleiner gelber Blüten aus, wenn man die knubbeligen, grünen Knospenstände stehen läßt, die man normalerweise kocht und verzehrt. Kopfsalat „schießt“ in die Höhe, es wächst ein langer Stengel empor mit kleinen Blüten, aus denen die Samen heranreifen. Bei Tomaten, Paprika, Gurken und Zucchini dagegen entstehen die Samenkörner in der Frucht selbst.
Natürlich können auch passende Einkreuzungen die Ertragsfähigkeit oder Robustheit der Pflanzenart verbessern. Die Nachkommen dieser Pflanzen begründen dann eine neue Sorte, und müssen züchterisch durch Auslese und weitere Einkreuzungen bearbeitet werden, bis die Sorte ihre vorteilhaften Merkmale einheitlich in jeder weiteren Generation zuverlässig zeigt.
Samenfeste Sorten, besonders alte, regionale Sorten, haben viele Vorteile:
Sie sind meist optimal auf den Standort angepasst, sowohl was die Bodenbeschaffenheit, das Klima und auch die Pflege betrifft.
Weil sie nicht so anfällig sind wie moderne, auf Leistung gezüchtete Sorten, braucht man in der Regel wesentlich weniger mit chemischen Mitteln gegen Erkrankungen und Schädlingsbefall zu kämpfen, oder Kunstdünger einzusetzen. Dadurch erhält man gesündere Lebensmittel.
Die Erhaltung und Weiterverbreitung von alten, samenfesten Sorten erhält die Biodiversität.
Man ist unabhängig von Saatgutherstellern. Gerade in der Krise ist alles mühsam erworbene gärtnerische Können vergebens, wenn es keine Samen zur Anzucht gibt.
Samenfeste Sorten wachsen meistens langsamer und bilden kleinere Früchte aus. Sie sind nicht auf Mengenertrag gezüchtet. Dafür schmeckt das Gemüse oft intensiver und aromatischer.
Das Gemüsegartenprojekt Rheinland Pfalz zum Beispiel bietet solche regionalen, alten Sorten.
Wer sich also die hübsch und appetitlich bedruckten Saatgut-Tütchen oder Jungpflanzen in Töpfchen in den Geschäften und Gärtnereien für seine gärtnerischen Pläne aussucht, sollte unbedingt darauf achten, ob da irgendwo die Bezeichnung „F1-Hybride“ oder „Hybridsorte“ steht. Das ist im Prinzip ein im Erbgut schon eingebauter Sortenschutz, und man kann ziemlich sicher sein, daß es sich um nicht vermehrungsfähige Pflanzen handelt oder die Nachkommenschaft keine brauchbaren Erträge erzielt.
Besondere Vorsicht ist bei der Bezeichnung CMS-Hybriden geboten. Dahinter verbirgt sich letztendlich gentechnisch verändertes Saatgut oder Jungpflanzen. (Die Abkürzung CMS bedeutet „cytoplasmatische männliche Sterilität). Bei diesem Verfahren werden Pflanzen durch Zellfusion gekreuzt, also nicht durch normale Befruchtung. CMS-Hybrid-Pflanzen sind männlicherseits vollkommen steril. Im Bio-Anbau ist die Verwendung dieses Saatgutes verboten.
Der Mangel an samenfesten Saatgut bei Gemüse ist nach Ansicht der Fachleute in der Bio-Branche schon zu einem Problem geworden. Michael Fleck, der Geschäftsführer des Vereins Kultursaat e. V., der sich dem Erhalt solcher, meist traditioneller, bäuerlicher Sorten verschrieben hat, sieht den Handlungsbedarf bei den Gemüsepflanzen sehr unterschiedlich.
Besonders bei Kohlarten liegt der Anteil der Hybridsorten üblicherweise fast bei 100%. Auch Gemüse wie Paprika, Zucchini und Tomaten sind hauptsächlich Hybriden. Salat und Kürbis sind selbst bei konventionellen Anbauern und Züchtern noch samenfeste Sorten. Bei Möhren, Spinat und roter Beete liegt der Prozentsatz der vermehrungsfähigen Pflanzen immerhin noch bei 20 %.
Es gibt diverse Anbieter, die samenfestes Saatgut anbieten, zum Teil auch Seminare und Lehrgänge hierzu, wie man aus den Gemüsepflanzen im Garten die Samen für das nächste Jahr gewinnt. Züchter wie „Bingenheimer Saatgut“, „samenfest“ oder „Bantam“ verkaufen solches Saatgut, aber auch die Bioläden. Dann gibt es noch Saatgutfonds wie die Zukunftsstiftung Landwirtschaft „GLS Treuhand“.
Wer sich mit den alten und regionalen Gemüsesorten einmal etwas näher beschäftigt, stellt fest, dass es sehr viel mehr Gemüsearten gibt, als heute in den Supermärkten angeboten wird: Pastinaken und Portulak, Steckrüben, Mangold, Eiskraut, Navetten, Butterrüben und Wurzelpetersilie bieten vollkommen neue Geschmackserfahrungen, die sich lohnen zu entdecken!
Im nächsten Newsletter werde ich das Thema Anzuchterde und Pflege behandeln, damit aus den guten Samenkörnern auch kräftige Pflänzchen werden!
Oft genug gibt es im April ein paar frühlingshafte Tage, nach denen noch einmal kurz der Winter Einzug hält. Wie gut, wenn man seine zukünftigen Gemüsebeetbewohner im Haus geschützt und umhegt heranziehen kann, und sich nicht vor einem Totalausfall sieht. Heftige Wetterumschwünge wie "die kalte Sophie", die "Eisheiligen" oder die "Schafskälte" würden sonst alle Mühen umsonst gewesen sein lassen.
Für diese kühlen, bisweilen sogar frostigen Wetterumschwünge im Frühjahr gibt es verschiedene Namen. Was verbirgt sich hinter welcher Bezeichnung? In welchem Zeitraum ist damit zu rechnen?
Die Bezeichnung "Eisheilige" steht für eine oft erstaunlich kühle und frostige Zeit im späteren Frühjahr. Mit den "Eisheiligen" meint man im Norden Deutschlands die Tage vom 11. bis 13. Mai. Das sind die Namenstage der drei Heiligen Mamertus, Pankratius und Servatius. In Süddeutschland verschiebt sich diese "Eisheiligenzeit" einen Tag nach hinten, vom 12. bis 14. Mai. Dort ist neben Pankratius und Servatius der heiligen Bonifatius mit in der Liste. Regional bezieht man auch noch den 15. Mai mit ein.
Das ist der Namenstag der heiligen Sophie. Kälte am 15. Mai wird daher "die kalte Sophie" genannt.
Ein eher seltener, doch durchaus spürbarer Kälteeinbruch zwischen dem 4. und 11. Juni entsteht durch Tiefdruckgebiete über Nord- und Osteuropa. Die treiben kühle Luftströme aus der Arktis nach Mitteleuropa. Dadurch kann es selbst im Juni noch zu Temperaturen von unter 10 °C tagsüber und nachts sogar zu Bodenfrost kommen.
So einen frühsommerlichen Kälteeinbruch nennt der Volksmund "Schafskälte". In Gebieten in Mitteldeutschland, die für diese kalten Tiefdruckgebiete anfällig sind, hat man daher die Schafe traditionell erst Mitte Juni geschoren, denn die frostigen Nachttemperaturen konnten den Tieren ohne ihren warmen Pelzmantel ziemlich gefährlich werden.
Bis zur Mitte Juni sollte man empfindliche Pflanzen am besten in Töpfen halten, um sie bei einem Kälteeinbruch in Sicherheit zu bringen.
Was bedeutet das für den Gärtner?
Junge Gemüsepflanzen sollten ab Mitte April (wenn es nicht ungewöhnlich kalt ist) an das Leben draußen gewöhnt werden. Was die Abhärtung von Jungpflanzen betrifft, bitte unseren Artikel hierzu nachlesen. Eingedenk der Eisheiligen sollte man etwas empfindlichere Pflanzen wie Salate, Paprika, Tomaten und Auberginen nicht vor Mitte/Ende Mai ungeschützt im Freiland einpflanzen. In mit Glas abgedeckten Frühanzuchtkästen sollte es keine Probleme geben. Wer aber keine Glaskästen oder Gewächshäuser oder Folienhauben für die empfindlichen Pflanzen hat, tut gut daran, die Gemüsekinder in Töpfen zu halten, die bei Kälteeinbrüchen nachts in die Garage gestellt werden oder einfach ins Haus geholt.
Wenn man solche Anzuchtkästen, die man auch selbst bauen kann, mit Glas (alten Fenstern) abdeckt, können auch späte Fröste keinen Schaden stiften.
Zur Zeit der Schafskälte sollten die Pflanzen schon abgehärtet genug sein, um niedrige Temperaturen zu überstehen. Sind Bodenfröste angesagt, kann man mit Stroh oder Jutesäcken oder Folienhauben schützen.
Die Jungpflänzchen in ihrer Kinderstube im Hochbeet. Hier kann man sie auch im Falle eines Kälteeinbruchs leicht mit Folie schützen.
Welche Pflanzbehälter, Minigewächshäuser und Samen geeignet sind, um eine gute und sichere Ernte zu erzielen, haben wir in den letzten zwei Artikeln zur eigenen Gemüsezucht beschrieben. Heute soll es um die Anzuchterde gehen und ein paar allgemeine Pflegetipps. Dann sollte das Gärtnerglück doch ziemlich sicher winken und bald die ersten Erfolge sichtbar werden.
Welche Erde?
Die Baby-Wiege für unsere Pflänzchen
Die Erde – oder das "Substrat", in dem man die Samen zum Keimen bringt und anwachsen lässt, ist nicht unwichtig. Reine Gartenerde ist hier nicht zu empfehlen. Sie speichert nicht genügend Wasser und wird beim Trocknen meistens sehr hart und luftundurchlässig. Für die zarten Keimlinge ist das sehr ungünstig. Außerdem ist die bloße Gartenenerde oft zu fett und nährstoffreich.
Die Anzuchterde oder Aussaaterde aus den Gartenmärkten ist, was Nährstoffe und Beschaffenheit betrifft, ideal für Keimlinge. Sie ist besonders rein, enthält im Gegensatz zur Gartenerde keine Schädlinge und keine Unkrautsamen. Durch ihre leichte Konsistenz speichert diese Spezialerde sehr gut und gleichmäßig das Wasser und bleibt dennoch weich und luftdurchlässig.
Auch Kokossubstrat hat sich für die Anzucht sehr bewährt.
Andererseits wird man in Krisenzeiten nicht so einfach an solche Spezialerden kommen, oder sie sind sehr teuer, weil kaum zu bekommen. Man sollte sich lieber Kenntnisse aneignen, selbst gute Anzuchterde herzustellen. Das wäre im Krisenfall auch noch ein gutes Tauschmittel. In solchen Zeiten kommt man auch nicht so ohne weiteres an Gemüsesamen. Wer also einen grünen Daumen hat, kann sich in Zeiten des Mangels ein Zubrot verdienen, indem er guten Samen produziert, Töpfchen und Anzuchterde oder gleich Jungpflänzchen herstellt und verkauft. Über samenfestes Saatgut haben wir hier berichtet. Die Liste der Bezugsquellen hängen wir noch einmal unten an den Artikel dran.
Anzuchterde selber machen
Hier ist eine Anleitung, mit dem man sehr gute Aussaaterde und gute Ergebnisse bei der Vorzucht der Pflänzchen erhält:
Ein Gemisch aus reifem, gesiebten Kompost, Sand und Torf hat sich bewährt. Die Hälfte des Substrats sollte aus Torf bestehen, die andere Hälfte zum größeren Teil aus dem gesiebten Kompost und einem kleinen Teil Sand. Der Kompost stellt die Nährstoffe zur Verfügung, der Torf speichert die Feuchtigkeit sehr gut und der Sand hält die Mischung locker. Sollte man in unruhigen Zeiten keinen Torf bekommen, kann man notfalls feines, getrocknetes Heu kleinschnipseln und unter den gesiebten Kompost und den Sand mischen. Auch weiche, krümelige Walderde von Laub-und Mischwäldern funktioniert ganz gut. (Aber nicht Walderde aus reinen Nadelwäldern!)
Nun ist es wichtig, die Anzuchterde vor dem Gebrauch zu sterilisieren. Sonst erlebt man leicht eine Überraschung, was sich so alles an Unkrautsamen, Schneckeneiern und anderen Schädlingslarven in der Mischung befindet. Es ist bitter, die ersten zarten, mühsam gehätschelten Blättchen voller Stolz zu betrachten, um dann am nächsten Morgen festzustellen, dass ein paar winzige Jungschnecken einige kostbare Pflänzchen kurz und klein geraspelt haben oder die Blättchen sich durch Schädlingsbefall zusammenrollen und absterben. Man findet die Übeltäter kaum, sie verkriechen sich ins Erdreich und fressen die Keimlinge schneller, als die wachsen können. Schädlingsbekämpfungsmittel tötet die zarten Pflänzchen gleich mit - und ist genau das, was wir ja nicht wollen.
Sterilisieren ist einfach
Man gibt das fertige Anzuchterden-Gemisch in einen feuerfesten Behälter (Gansbräter, großen Stahlkochtopf, Tontopf) und erhitzt die Erde im Backofen bei 180 °C eine Dreiviertelstunde lang im Backofen. Das macht allem den Garaus, was den Pflänzchen Übles antun könnte. Auch die Unkrautsamen werden dadurch abgetötet.
Dann lässt man die Erde gut auskühlen. Sie darf wirklich überhaupt nicht mehr warm sein. Das wäre für die Gemüsesamen nicht gut.
In der erkaltete Erde kann man aber ohne Bedenken Samen, Stecklinge oder Jungpflanzen kultivieren.
Man sollte wirklich keine Blumenerde verwenden oder gar Dünger. Das beflügelt nicht das Wachstum, sondern führt oft dazu, dass schon die Samenkörner faulen, und die Jungpflänzchen eingehen. Der Dünger verbrennt die feinen Würzelchen.
Hell oder dunkel?
Auf den Samenpackungen ist angegeben, ob das Saatgut abgedeckt werden muss (mit einer Schicht Erde), ob es richtig in die Erde hineingesteckt wird oder ob es Licht vertragen kann. Als Faustregel gilt, dass die kleinen Samen meistens Licht vertragen oder brauchen, und die größeren Samenkörner in die Erde müssen.
Sobald die ersten grünen Triebe erscheinen, brauchen die Pflänzchen allerdings auf jeden Fall Licht. Sollte es zu dunkel sein wegen schlechten Wetters und Regentagen, kann man – wie ich bereits im ersten Teil beschrieben haben, mit Spiegeln oder Alufolien die Lichtausbeute verstärken.
Beschriften nicht vergessen!
Wer nicht gerade ein versierter Gärtner ist, sollte kleine Schildchen oder Aufkleber an den Pflänzchen oder den Pflanzentöpfen anbringen, was man dort gesät oder gepflanzt hat. Sonst sieht man zwar nachher erfreut die ersten Blätter, weiß aber nicht mehr, was denn da gerade heranwächst.
http://www.gartenbauvereine-landkreis-kelheim.de/Kreisverband_T3/index.php?id=27#c425
http://magazin.gartenzeitung.com/Gartenwissen/gemuese-blumen-samen.html
http://www.meinkleinergarten.de/Samen-richtig-Saeen-3.html
http://www.wallstreet-online.de/ratgeber/haus-und-immobilien/aussenbereich/anzuchtkaesten-zum-vorziehen-der-saat-vor-der-saison
http://www.garten-in.de/blumen-pflanzen/pflanzen-ziehen-im-fruehling-anzuchtkaesten/
http://www.hausgarten.net/gartenforum/obst-und-gemuesegarten/54024-kostenloser-anzuchtkasten.html
Saatgut:
http://www.gruenertiger.de/
http://www.saatgutkampagne.org/
http://www.bingenheimersaatgut.de/content/de/Ueber-uns.html
http://www.schrotundkorn.de/2011/201102p01.php
http://www.immergruen-naturkost.de/samenfest.html
http://www.scharf-links.de/42.0.html?&tx_ttnews[tt_news]=26963&cHash=037da6fc2f
http://www.kultursaat.org/pdf/burger11.pdf
http://www.demeter.de/verbraucher/aktuell/veranstaltungen/bnn-seminar-einzelh%C3%A4ndler-samenfestes-saatgut
http://www.gartenwelt.de/artikel/4277/neu-entdecken-gemuese-aus-grossmutters-garten/
mehr Informationen hierzu:
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http://www.hausgarten.net/gartenforum/obst-und-gemuesegarten/54024-kostenloser-anzuchtkasten.html
Genfreie Saatgut-Händler
Unterstützt
niemanden, der auch konventionelles Saatgut, Hybridsaat oder Saatgut
von Monsanto & Co. verkauft. Hier eine Liste von Saatgut-Webseiten,
die unbedenklich sind:
Deutschland:
www.biogartenversand.de
www.biogartenladen.de
www.dreschflegel-saatgut.de
www.bingenheimer-saatgut.de
www.vern.de
www.nutzpflanzenvielfalt.de
www.manfredhans.de
www.bio-saatgut.de
www.culinaris-saatgut.de/home
www.waldhof.steiner-institut.de/vertrieb.html
www.garten-des-lebens.de/gemuese-und-saatgut
www.gruenertiger.de
www.irinas-tomaten.de
www.kraeuter-und-duftpflanzen.de
www.freie-saaten.org
www.saatgut-vielfalt.de
(nicht bio zertifiziert, allerdings ziehen sie ihr Saatgut selbst und haben haufenweise tolle Heil- und Wildkräuter) sehr empfehlenswert!!
Schweiz:
www.prospecierara.ch
www.zollinger-samen.ch/de
Österreich
www.arche-noah.at
www.reinsaat.co.at
www.samenfest.at
www.bioseeds.bplaced.net/Shop
Quelle und Dank an: http://quer-denken.tv/Niki Vogt und Stefan Doliwa und https://giftfrei.wordpress.com und Keltisch-druidischen Glaubensgemeinschaft
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