Andreas Glück
Für das menschliche Wohlbefinden ist es entscheidend, immer über eine ausreichende Versorgung mit Eisen zu verfügen. Sowohl eine Unter- als auch eine Überversorgung können lebensgefährlich sein. Erfahren Sie hier, wie die jüngsten wissenschaftlichen Erkenntnisse über den Eisenstoffwechsel Ihnen den Weg zu einem langfristig gesunden Leben weisen.Eisen ist ein lebenswichtiges Spurenelement für die Gesundheit des Menschen. Da es jedoch keinen Mechanismus zur Ausscheidung von Eisen aus dem menschlichen Körper gibt, ist eine exakte Dosierung zur Erreichung und Erhaltung des optimalen Eisenstatus notwendig. Während der Mangel an Eisen und seine Folgen relativ bekannt ist, sind die Konsequenzen einer Eisenüberfülle nur wenig geläufig.
Eisen als Medizin
Eisen ist einer der wichtigsten anorganischen Stoffe, die Leben ermöglichen. Demnach spielt es eine entscheidende Rolle beim Sauerstofftransport im Körper (Bluteisen), bei der Speicherung von Sauerstoff (Muskeleisen) sowie bei der Energiegewinnung (Enzyme). Im Körper gesunder Erwachsener zirkulieren täglich zwischen 20 und 25 Milligramm des Lebenselements, wovon zwei Drittel auf die Sauerstoffverteilung (z.B. Hämoglobin in roten Blutkörperchen) entfallen.
Bereits in der antiken griechischen Medizin wurde Eisen als blutstillendes Mittel erkannt und wurde außerdem auch in der Augenheilkunde verwandt. Selbst die alten Römer wussten schon um die heilende Wirkung des eisenhaltigen Kühlwassers aus den Schmiedewerkstätten, welches sie zur Behandlung einer vergrößerten Milz verabreichten. Des Weiteren wurde Eisen zur Linderung bei Hämorrhoiden, Gicht, Durchfall und Blasenentzündungen angewandt.
Die biologischen Funktionen von Eisen sind vielseitig und neben der Sauerstoffversorgung wirkt Eisen nachweislich entgiftend und hat eine antioxidative Wirkung. Außerdem sind positive Auswirkungen auf den Stoffwechselvorgang und die Energieproduktion in Metochondrien bekannt.
Eisenreiche Ernährung
Nicht nur für Mensch und Tier ist Eisen ein lebensnotwendiges Spurenelement. Auch in Pflanzen ist es für die Photosynthese sowie die Produktion von Chlorophyll und Kohlenhydraten von großer Bedeutung. Zwar wird im menschlichen Körper Eisen aus Fleisch besser aufgenommen als aus pflanzlicher Kost. Aber auch Vegetarier können mit der richtigen Ernährung ihren Eisenstatus langfristig auf dem optimalen Niveau halten.
Besonders reich an Eisen sind getrocknete Gewürze, Hülsenfrüchte und Samen. Entscheidend ist aber nicht allein der Eisenanteil der Pflanzenkost, sondern auch der Anteil, welchen der menschliche Körper aus der jeweiligen Pflanze aufnehmen und weiterverarbeiten kann. Hier liegen die Werte zwischen 1 und 6 Prozent des enthaltenen Eisens. Bei Spinat und Reis können beispielsweise nur 1 Prozent des Eisens aufgenommen werden.
Bei tierischen Lebensmitteln variiert der Eisenanteil, welcher vom Körper aufgenommen werden kann, sehr stark. Durchschnittlich gelangen jedoch zwischen 20 und 30 Prozent ins Blut. Bei Fleisch und Fisch hängt der Eisengehalt enorm von der Qualität der Produkte sowie deren Zubereitung ab. Im Buch finden sich ausführliche Tabellen mit den eisenhaltigsten pflanzlichen und tierischen Produkten.
Entscheidend für die Eisenaufnahmefähigkeit des Körpers sind darüber hinaus unterschiedliche Förder- beziehungsweise Hemmstoffe. Besonders fördernd sind unter anderem Vitamin C, bestimmte Fruchtsäuren und Eiweiße, während unter anderem Mineralstoffe wie Zink, Calcium oder Magnesium sowie Phosphate und Arzneimittel (Aspirin, Antazida) hemmend auf die Eisenaufnahme wirken.
Risikofaktor suboptimaler Eisenstatus
Eisenmangel ist weltweit der häufigste, meist ernährungsbedingte biologische Mangelzustand des Menschen. Doch auch eine Überfülle an Eisen ist – wenn auch deutlich unwahrscheinlicher – ein Risikofaktor für die Gesundheit.
Je nach Ausprägung des Mangels an Eisen reichen die Beschwerden von Müdigkeit und Erschöpfung über Appetitlosigkeit und Konzentrationsprobleme bis hin zur Anämie (Blutarmut). Auch Schlafstörungen, Depressionen, Haarausfall, Kopfschmerzen, Schwindel oder unruhige Beine können ihren Ursprung im Mangel an Eisen haben. Besonders gefährdet sind Frauen mit Regelblutung oder in der Schwangerschaft, (Klein-)Kinder, Blutspender, Leistungssportler, Senioren und Vegetarier. Die Ursachen können unterschiedlich sein, liegen jedoch meistens in Blutverlusten beziehungsweise eisenarmer Ernährung begründet.
Mittlerweile ist bekannt, dass zu viel Eisen im Körper eine ursächliche Rolle für genetisch bedingte Erkrankungen, Infektionen und Entzündungen spielen kann. Untersuchungen deuten außerdem darauf hin, dass eine Eisenüberladung zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs sowie Demenz führen kann. Eine Überfülle an Eisen ist mit natürlichen Nahrungsmitteln praktisch nicht möglich. Vielmehr besteht die Gefahr bei bewusst eisenhaltiger Ernährung, kombiniert mit zusätzlichen Eisentabletten, ohne dass tatsächlich ein Eisenmangel vorliegt.
Quelle und Dank und Restbeitrag an:http://info.kopp-verlag.de/medizin-und-gesundheit/gesundes-leben/andreas-glueck/das-lebenselement-eisen-so-einfach-werden-und-bleiben-sie-gesund.html
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