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Donnerstag, 25. Juli 2013

Grünes Wunder in Äthiopien

Im Norden Äthiopiens liegen Dörfer wie das von Dorfvorsteher Gebremichael Berhe mit dem exotischen Namen Abraha Aheatsbra. Die Einwohner dieser Dörfer sollten noch vor wenigen Jahren umgesiedelt werden, denn die Lage war nahezu hoffnungslos: karger, unfruchtbarer Boden und versiegendes Grundwasser boten keine Hoffnung auf eine lebensfähige Zukunft.

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© Trees ForTheFuture / flickr.com

Doch dann nahmen Männer wie Gebremichael Berhe das Heft in die Hand. Er wollte “sein” Dorf vor der totalen Austrocknung bewahren und somit die längst beschlossene Umsiedlung verhindern.

Abholzung und Überweidung hatten die Bestellung des Bodens im kargen äthiopischen Hochland fast unmöglich gemacht. So sah die äthiopische Regierung im Jahr 1998 keinen anderen Ausweg als die rund 5000 Bewohner umzusiedeln. Den Einwohnern wurde ein Alternativvorschlag gemacht: sie sollten einem neuen Landnutzungsplan zustimmen. Die dafür notwendigen Baumaßnahmen sollten die Bewohner selbst leisten. Sie sollten dabei finanziell und technisch vom Staat Äthiopien und von internationalen Entwicklungshilfsorganisationen unterstützt werden.

Mehari Gebremdin vom äthiopischen Landwirtschaftsministerium in Mekele sagt: “Die Gegend war trocken, sie war sandig, und es gab kaum noch Vegetation. Auf dem Land konnte man praktisch nichts mehr anbauen.” Die Dorfbewohner halfen alle mit, legten an den Hängen Terrassen an und hoben Gräben aus, um die Bodenerosion aufzuhalten und das Regenwasser einsickern zu lassen. Damit sollte der Grundwasserpegel  wieder steigen. Bäume und Gräser wurden angepflanzt, um den Boden zu stabilisieren und Futtermittel für die Tiere zu produzieren. Dämme wurden gebaut und neue Weideregeln wurden eingeführt. Berhe erinnert sich: “Anfangs gab es zahlreiche Widerstände. Viele der anderen Bauern konnte ich nur überzeugen, indem ich selbst mit gutem Beispiel voranging und etwa meine Rinder einpferchte, statt sie weiter frei grasen zu lassen.”

Die Methoden waren zwar nicht neu, aber in Abraha Aheatsbra wurden sie konsequent umgesetzt und bewirkten dort wahre Wunder: die Erde wurde nicht mehr von Wind und Regen fortgespült und der Grundwasserpegel stieg von 15 auf drei Meter Tiefe in der Trockenzeit. Mittlerweile hat jeder Bauer seinen eigenen Bewässerungsbrunnen oder, wie Berhe sagt seine eigene “Wasserbank”, die soviel wert ist wie bares Geld.

Nun gibt es in Äthiopien etwa 350 vergleichbare Objekte. In den Hochlandregionen soll nach dem Willen der Regierung jeder Distrikt sein eigenes Wassereinzugsgebiet erhalten. In Abraha Aheatsbra sind die Bauern in der Zwischenzeit so erfahren, dass sie selbst in der Trockenzeit Mais, Kohl, Tomaten und Mangos anpflanzen. Die entstehenden Überschüsse verkaufen sie auf dem Markt. Geerntet kann bis zu dreimal im Jahr werden.
Wie sagt doch Gebremichael Berhe: “Inzwischen geht es nicht mehr um das nackte Überleben, es geht um Wohlstand: eine eigene Wasserleitung, Strom im Haus. Das ist es, wonach die Leute inzwischen fragen, daran merkt man die Veränderung.

Die Umsiedlung? Ist gar kein Thema mehr.”

Hilfe zur Selbsthilfe, hier hat man dafür das beste Beispiel. :)

Bilder aus Abraha Aheatsbra seht ihr hier.

Quelle und Dank an:  www.gute-nachrichten.com.de  und  www.spiegel.de/

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