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Sonntag, 24. April 2016

Seife selber machen

Handgefertigt, Seife, Kalt-Prozess, Handwerk 
 
Seifen selbst herzustellen ist für manche ein wundervolles Hobby, das neben viel Spaß auch noch praktischen Nutzen bringt.
Es lohnt sich, ein solches Hobby anzufangen, denn nach kurzer Zeit werden Sie richtig schöne Luxusstückchen produzieren, 
die auch als Geschenke gern genommen werden. Aus unserer Sicht aber noch viel wichtiger: 
 
Im Krisenfall sind Seifen ein wichtiger Bedarfsgegenstand, den jeder braucht, der aber schwer zu bekommen sein wird.
Mit Seife kann man die hygienischen Grunderfordernisse bei der Körperpflege, im Haushalt, Beim Hausputz,
beim Geschirrspülen, auf den Arbeitsflächen in der Küche und beim Wäschewaschen erfüllen. 
 
In einer ernsten Krisensituation ist Reinlichkeit überlebenswichtig.

In diesen Lebensverhältnissen können Schmutz und Erreger sehr gefährlich werden.

Wenn besipielsweise die Haarpflege vernachlässigt wird, droht in schwierigen Lebensverhältnissen
mit schlechter Körperhygiene sehr schnell Läusebefall. Läuse, Flöhe und andere Parasiten 
übertragen Krankheitserreger.
 
Der einzige Schutz dagegen ist Sauberkeit, Körperhygiene und 
Küchenhygiene. Sauberes, keimfreies Wasser ist lebenswichtig. In Krisenzeiten ist Seife ein
sehr hohes Gut und ungemein wichtig. Warum also nicht ein hübsches und praktisches Hobby
anfangen,  das in schwierigen Zeiten ein enormer Vorteil ist und sehr wertvolle Tauschwaren
erzeugt.


Mit ein bisschen Üben und experimentieren können Sie Putzseifen, Kosmetikseifen und sogar

Waschmittel selber herstellen. Damit wären Sie nämlich in der Lage, nicht nur Ihren

eigenen Bedarf herzustellen, sondern auch mit Ihren Seifenprodukten Tauschwirtschaft 

zu reiben oder einen kleinen Handel aufzubauen. Die Grundzutaten sind auch im Krisenfall

noch aufzutreiben, auch wenn man dann nicht mehr die freie Auswahl hat. 



Sie brauchen nur Öl oder Fett, Wasser und Natronlauge. Die Letztere sollten Sie für den

Krisenfall vielleicht einlagern. Allerdings so, dass auch neugierige Mitmenschen nicht

darangehen – insbesondere Kinder, Natronlauge ist sehr stark ätzend.


In dieser Folge bieten wir wieder eine ganz konkrete Anleitung, wie Seifen herzustellen sind.

Am besten, man druckt sich die Artikel der Reihe „Unabhängig leben“ aus und heftet sie in 

einem Ordner ab. Dann hat man die Informationen zur Hand und kann sie jederzeit, unabhängig

von Strom und Internet nachschlagen. 
 
 
 
Zuerst einmal ein bißchen Grundwissen:


Das Wort „Seife“ kommt aus dem germanischen „Saipon“. Die Germanen und Kelten waren es, die Seife benutzten und sich
sogar sehr der Körperpflege widmeten. Die Römer haben die Seife erst hier, bei den Germanen kennengelernt und fanden
sie wesentlich angenehmer als ihre herkömmliche Methode, sich den Schweiß und Dreck von der mit Öl eingeriebenen Haut
mit einem gebogenen Eisenhaken, dem Strigilis abzuschaben oder sich mit Bimsstein oder Schwämmen abzuschrubben.
Nachdem Rom die germanische Saipon eingeführt hatte, hieß sie dort „Sapo“ und wurde aus Asche und Ziegenfett gekocht.
Sie reinigte besser und strapazierte die Haut nicht so sehr wie das abschaben und schrubben.


Seife entsteht heute aus der „Verseifung“ von Fetten und Ölen durch Ätznatron, der so genannten „Natronlauge“.
Das ist der gefährliche Teil an der ganzen Sache. Die Natronlauge ist hochgradig aggressiv und kann an Haut und Augen 
schlimme Schäden verursachen. Daher muss man unbedingt immer Gummihandschuhe und eine Schutzbrille anziehen. 


Wir raten ganz eindringlich von einem leichtfertigen Umgang mit diese Chemikalie ab!
Nur, wer sich wirklich an die Vorsichtsmaßnahmen hält und diszipliniert damit umgeht, 
sollte sich an die Fertigung von echten Naturseifen machen!


Wer Seifen siedet, muss immer daran denken, dass er mit gefährlichen Chemikalien hantiert! Alle Töpfe, Formen und 
Werkzeuge müssen parat stehen. Sie dürfen nicht zwischendurch weglaufen und alles unbeobachtet lassen, weil Sie
etwas vergessen haben! Achten Sie darauf, dass Kinder oder Haustiere nicht dazwischenkommen können!


Für eine Seifenherstellung müssen Sie ein bis zwei Stunden einplanen.


Sie brauchen zum Seifensieden:


  • Einen hohen Topf für 3-4 Liter Inhalt (am besten aus Edelstahl)
  • Einen kleinen Topf zum Mischen der Lauge mit Flüssigkeit. Achten Sie darauf, dass der Topf ein sauberes
  •  Ausgießen ermöglicht, also entweder mit Ausgußschnute oder dem so genannten abgerundeten „Gießrand“,
  •  damit nichts daneben fließt.
  • Einen hölzernen Kochlöffel (oder aus Stahl) zum Umrühren der Seifenmasse.
  • Ein Stabmixer mit Stahlmesser und Kunststoffgehäuse.
  •  Aluminiumteile werden von dem Ätznatron angegriffen.
  • Ein Thermometer, das bis 100 °C anzeigt.
  • Eine Schüssel aus Glas oder Kunststoff, die sicheren Stand hat zum Abwiegen der Laugenmenge.
  • Eine Küchenwaage, die auf 1 Gramm genau wiegt.
  • Eine Form/Formen, in die Sie die fertige Seifenmasse gießen. Die Form muss 100 °C aushalten können.
  •  Und die Seife muss problemlos nachher herausgelöst werden können. Holzformen gehen sehr gut,
  •  müssen aber mit Plastikfolie ausgelegt werden, 
  • die Seife geht sonst aus dem rauen Holz nicht mehr hinaus.
Als Sicherheitsmaßnahmen brauchen Sie:
  • Eine Schutzbrille, wie sie in der Apotheke oder bei Laborbedarfsgeschäften erhältlich sind.
  • Dicke, feste Gummihandschuhe. Nicht die Dünnen aus dem Verbandskoffer.
  • Plastikschürze gegen Laugenspritzer.
Erfordernisse an den Raum:
  • Gut belüfteter Raum! Am besten Fenster und Türen auf, 
  • damit die ätzenden Dämpfe die Lunge nicht schädigen!
  • Einige Rollen Küchenpapier für den Fall, dass etwas überläuft, spritzt oder daneben geschüttet wird. 
  • Das gilt auch für die fertige Seifenmasse, denn junge Seife ist noch ätzend!
Seife Man kann aus den verschiedensten Ölen und Fetten Seife sieden. Wichtig ist, dass der Anteil an Ätznatron
genau abgemessen ist, damit die fertige Seife nicht hautreizend wirkt, sondern ausgewogen ist und beim 
Verseifungsprozess kein überflüssiges Ätznatron (NaOH) übrigbleibt. Seifen zur Körperpflege sollten sogar
überfettet sein, um die Haut zu pflegen. Im Anschluss geben wir Ihnen noch zwei Grundrezepte, mit denen 
Sie beginnen könnten.


  • Formen und mögliche Schmuck- oder Duftzutaten bereitstellen und sicherstellen, dass die 
    Gießformen gut und  sicher stehen.
    Abwiegen des Ätznatrons in einem Glas- oder Kunststoffgefäß. Dabei müssen Sie sehr genau sein.
     Atmen Sie den Staub keinesfalls ein, er greift Ihre Atemwege an.
  • Um die Laugenflüssigkeit anzurühren, messen Sie jetzt den Anteil an KALTER Flüssigkeit ab,
  •  in der das Ätznatron aufgelöst wird. Das kann Wasser sein, aber auch Tee (Heilkräuter, Duftkräuter,
  •  Pflanzensud mit bestimmten Heilwirkungen, Milch zur Hautpflege). Niemals die Flüssigkeit auf die
  •  Natronlauge geben, IMMER die Natronlauge vorsichtig in die Flüssigkeit einrieseln lassen und 
  • verrühren, dabei den Kopf am besten abwenden, um die Dämpfe nicht einzuatmen. Möglichst am 
  • offenen Fenster im Durchzug arbeiten.
  • Rühren Sie die Lauge, bis die Flüssigkeit wieder klar ist und das Pulver komplett aufgelöst ist.
  •  Achtung! Dabei wird die Lösung heiß! Nicht zwischendrin stehenlassen, sonst setzt sich das Pulver als fester Block auf dem Boden ab,
  •  und man muss es erst wieder fein zerstoßen, bevor man es einrühren kann. In dieser Phase ist 
  • es ganz besonders wichtig, frische Luft zu haben! Machen Sie das, wenn möglich, im Freien.
  • Stellen Sie die fertige Lauge am besten ins Spülbecken, da stößt man sie nicht aus Versehen um 
  • – und selbst wenn, fließt alles durch den Ausguß ab und reinigt dabei den Siphon.
  • Auswiegen des Öl- und Fettanteils nach Rezept. Dabei können harte Fette wie Kokosfett und 
  • Bienenwachs verwendet werden sowie flüssige Öle wie Olivenöl, Rapsöl, Mandelöl etc.
  •  Alles zusammen kommt in den großen Topf. Bei sanfter Hitze alles zum Schmelzen bringen
  • und verrühren.
  • Wenn die Ölmischung im Topf nur noch handwarm ist und die Laugenlösung ebenfalls nur noch lauwarm ist
  •  (zwischen 35 °C und 50°C), die Laugenflüssigkeit langsam und vorsichtig in das Fett-Ölgemisch einlaufen lassen.
  •  Nicht die Nase über den Topf halten, möglichst nicht atmen. Drehen Sie den Kopf zum Atmen auf die Seite.
  • Jetzt bildet sich eine undurchsichtige, puddingartige Masse. Man kann die feine Verteilung mit dem Stabmixer
  •  anfangs beschleunigen, den Stabmixer jedoch nicht länger als eine Minute betätigen. Danach mit dem Löffel 
  • per Hand rühren, denn sonst kommt die Seifenbildung nicht in Gang.
  • Wenn die Masse wie frisch gekochter Pudding aussieht, können Sie noch ein paar Tropfen Duftöl, Kräuter,
  •  Blütenblätter, Zitronensaft oder Farbstoffe hineingeben und sanft umrühren.
  • Dann gießen Sie die Seifenmasse in die vorbereiteten Formen.
Decken Sie nachher die gefüllten Formen ab, damit nichts hineinfällt und sich kein Staub auf der 
Oberfläche absetzt.
Am besten stellen Sie die Formen in eine alte Wolldecke irgendwohin, damit sie noch eine Weile 
warmgehalten wird.
Denn jetzt muss die Seife „reifen“. 


  • Dann reinigen Sie die Küche gründlich! Frische Seife ist stark alkalisch und hautverätzend.
  •  Benutzen Sie einfach Küchenkrepp, um die rohe Seife aufzuwischen und 
  • werfen Sie das Küchenpapier weg.
  •  Danach erst können Sie die Schutzbrille ausziehen und die Gummihandschuhe auch!

 

 
 Hier ein recht gutes Video, das die ganze Sache noch einmal zum Zuschauen vorführt.


Jetzt brauchen Sie aber noch eine Weile Geduld. Nach zwei Tagen können Sie zwar die die Seife aus der 
Form nehmen und – falls Sie eine große Kastenform genommen haben – in Stücke schneiden. Dann aber
muss die Seife an einem luftigen, dunklen Ort für etwa 4-6 Wochen reifen, bis der Verseifungsprozess 
abgeschlossen ist. Sie wird umso milder, je länger sie reifen darf. Dabei verdunstet auch Feuchtigkeit und
das Seifenstück wird fester und etwas kleiner. Seifenkenner lassen sie ein halbes Jahr liegen. 
Dann ist sie besonders mild und schonend und bietet das beste Waschvergnügen.
Je kleiner die Formen sind, in die die Seife gegossen wird, umso länger muss sie reifen.


Ein sehr hoher Anteil an gesättigten Fettsäuren (Kokosöl, Palmkernöl) macht die Seife aggressiv. 
Sie wird zur Körperpflege nicht mild genug werden, egal, wie lange sie reift. Für Reinigungsarbeiten
 im Haushalt ist sie aber geeignet.


Seifen mit Milch erfordern etwas Erfahrung und sollten nicht als allererster Versuch unternommen werden.
Notieren Sie Ihre Zutaten genau, denn dann wissen Sie, was besonders gut gelungen ist und Sie können
es dann genauso wieder machen. Oder Fehler beim zweiten Mal vermeiden.


Auch in Krisenzeiten kann man mit verschiedenen Zutaten noch einen Pfiff dazugeben.
Eine Badeseife mit zerstoßenen, jungen Fichtennadelspitzen macht vom Duft und der
Hautwirkung etwas her. Getrocknete Rosenblätter geben einen feinen Duft.
Getrocknete Ringelblumen, oder statt Wasser Ringelblumentee oder Kamillentee machen 
die Seife zu einer Wohltat für die Haut.


Wer früher als nach drei Wochen an seine Seife geht und sie ausprobiert, 
riskiert Hautrötungen, Brennen und Hautreizungen.


Hier ein paar Rezepte.

Einfache Pflanzenölseife:
  • 350g Olivenöl
  • 250 g Kokosöl
  • 300g Rapsöl
  • 120g Natriumhydroxid (NaOH, erhältlich in der Apotheke)
  • 260g Wasser
Das Seifenrezept ist für für eine 9%ige Überfettung ausgelegt. Statt Wasser kann man auch Ringelblumentee
(oder anderen Tee mit hautpflegender Wirkung) verwenden.


Reine Olivenölseife:

Diese Seife aus Olivenöl und nichts als reinem Wasser ist für sehr empfindliche Haut geeignet und ein
unschlagbarer Klassiker
Keine Duftstoffe, Konservierungsstoffe oder Farbstoffe irritieren die Haut. Sie kann sogar zur Haarwäsche
verwendet werden,falls Sie weiches Wasser haben. Bei kalkhaltigem, harten Wasser bildet sich leider ein
grauer Kalkseifenschleier auf dem Haar.
Das Rezept ist für eine 8 %ige Überfettung ausgelegt.

Aus diesem angegebenen Rezept erhalten Sie 1400 Gramm Seife. 
Es lohnt sich, hochwertiges Olivenöl zu verwenden und kein Chlorwasser aus der Leitung. 
Nehmen Sie natürliches Mineralwasser wie Vittel oder Evian etc. wenn Sie sich schon die Arbeit machen. 


Das Rezept:
  • 1 Kilogramm Olivenöl
  • 123 Gramm NaOH (Ätznatron)
  • 250 Gramm Wasser
Hier kommt noch ein Video, das zeigt, wie man Seife herstellt,
die zum Haarewaschen geeignet ist. Normale Seife läßt einen leichten
Kalkschleier auf den Haaren zurück. Dieses Rezept hier ist natürlich Luxus.
Im Krisenfall kommt man kaum an all die feinen Zutaten. 
Aber wer Spaß am Seifensieden gefunden hat, macht so eine gute Haarshapooseife 
auch mal als Geschenk:
 
 
 
 
Hier das Rezept: 
 
300g Kokosfett
300g Olivenöl
50g Rizinusöl
250g Sonnenblumenöl
50g Sheabutter
50g Jojobaöl
50g Rosmarin (in Olivenöl ansetzen)
148g NaOH
240g H2O
40g Kokosmilch
je 10g Zitronengrasöl und Ylang Ylang-Öl


Falls Ihnen das Seifensieden soviel Spaß macht, dass Sie ein Hobby draus machen wollen – 
Bücher hierzu gibt es genug. Auch im Internet finden Sie viele Rezepte.


Natürlich wird es in einer scharfen Krise kaum möglich sein, besonders edle Seifen aus den besten 
Zutaten herzustellen, aber dann haben Sie schon Erfahrungen gesammelt und wissen, wie Sie sich
helfen können und was Sie mit Pflanzen Kräutern und Milch zaubern können!


Und nun viel Spaß beim Ausprobieren!






Die Artikelreihe „Unabhängig leben“ wird gesponsert von http://www.vorgesorgt.info/wp3/von 

Interessiert an Krisenvorsorge und praktischen Tipps und echten Ratschlägen? Quer-Denken.TV

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Quelle und Dank an: http://quer-denken.tv / von Niki Vogt und Stefan Doliwa 

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