Ich habe per Zufall (obwohl, Zufälle gibt’s ja nicht) einen Werbeprospekt für ein Krebsmittel (ist das jetzt für oder gegen Krebs) in die Hände bekommen. Unwillkürlich blätterte ich drin, weil ich ja wissen wollte, wie die Pharmaindustrie so ihre Produkte anpreist.
(Prospekttextzitate in blau)
Hier ist die Rede von „einer Substanz, mit einem signifikanten Überlebensvorteil beim metastasierten Melanom“ welche das „1-Jahres-Überleben von 25% auf 46%“ steigern will.
Die „bedingten Nebenwirkungen sind im Unterschied zur Chemotherapie vorwiegend immunvermittelt“ (was für ein Wort) „und lassen sich durch die richtige und zeitnahe Intervention in der Regel gut beherrschen“…
Die Quelle für den Nachweis der guten Beherrschbarkeit ist die eigene sog. Fachinformation des Substanzherstellers.
Ich will jetzt nicht alle Chemikalien (wie z. B. Salzsäure) aufzählen, die da so drin sind…
Also, die Lage: Wir hätten hier einen Patienten (Kunden) der nach der klassischen onkologischen Behandlung bereits aus dem letzten Loch pfeift und durch die Einnahme dieses „Medikaments“ seine derzeitige Situation mit einer eröhten Wahrscheinlichkeit von 46% statt 25% ein weiteres Jahr „genießen“ könnte.
(Wieviel Versuchskaninchen war eigentlich nötig um so ein Ergebnis wie „46%“ zu bekommen?) Aber das nur am Rande, schließlich gibt es ja immer wieder mal besondere, kostenlose Studien für Krebskranke, wenn diese neue Mittelchen oder Behandlungsweisen ausprobieren…
Aber zurück zum Mittel:
„Weitere Hinweise: “XXX wird mit entzündlichen Nebenwirkungen aufgrund einer erhöhten oder übermäßigen Immunaktivität,“ (das heißt, der Körper wehrt sich mit allen noch verbliebenden Kräften gegen diese Vergiftung) „ die schwerwiegend bis lebensbedrohlich sein können, in Verbindung gebracht.“
Also wie rouge oder noir beim Roulette! Denn Steigerung der Überlebensfähigkeit auf 46% heißt ja auch, daß 54% das nächste Jahr nicht schaffen werden. Aber weiter, denn jetzt kommt’s, die Ergänzungen in den Klammern kommen von mir. Die stehen so NICHT auf dem Beipackzettel (siehe Foto ganz unten):
„Nebenwirkungen:
Sehr häufig:Diarrhö (Das ist Durchfall),
Erbrechen („oben raus“),
Übelkeit,
Hautausschlag,
Juckreiz,
Müdigkeit,
Schwäche,
Reaktion an der Injektionsstelle,
Fieber,
verminderter Appetit.
Häufig:
Tumorschmerzen,
Anämie (Blutarmut),
Lymphopenie (Mangel an Lymphozyten im Blut),
Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion),
Hypopituitarismus (Hypophysenvorderlappeninsuffizienz, Auf Deutsch: Unterproduktion bzw. völliger Ausfall der Produktion der Hypophysenhormone infolge von Prozessen, die zu einer Verdrängung oder Zerstörung der Zellen des Hypophysenvorderlappens führen),
Hypophysitis (Entzündung der Hirnanhangdrüse),
Dehydration (Austrocknung),
Hypokaliämie (Kaliummangel im Blutserum),
Verwirrtheit,
Schwindel,
Kopfschmerzen,
Lethargie (Alles-Egal-Stimmung),
periphere sensorische Neuropathie (u. a. Taubheit und Zittern in den äußeren Körperbereichen),
verschwommenes Sehen,
Augenschmerzen,
Hypotonie (niedrigen Blutdruck)
Hautrötungen,
Hitzewallungen,
Dyspone (unangenehm empfundene, erschwerte Atemtätigkeit),
Husten,
gastrointestinale (den Magen-Darm-Trakt betreffende) Blutungen,
Kolitis (akut oder chronisch verlaufende Entzündungen des Dick- oder Grimmdarmes),
Verstopfung,
gastroösophagealer Reflux (krankhaft gesteigerter Rückfluss v. Verdauungssäften i. d. Speiseröhre)
Bauchschmerzen (wen wundert’s)
Leberfunktionsstörungen,
Dermatitis (entzündliche Reaktion der Haut),
Erythem (Hautrötung durch eine Mehrdurchblutung auf dem Boden einer Gefäßerweiterung),
Vitiligo (Verblassung der Haut, unheilbare Autoimmunerkrankung),
Urtikaria (Nesselsucht),
Alopezie (Haarausfall),
Nachtschweiß,
trockene Haut,
Muskelschmerzen,
Gelenkschmerzen,
Skelettschmerzen,
Muskelspasmen (Muskelkrämpfe),
Schüttelfrost,
Asthenie (Zustand der allgemeinen Kraftlosigkeit und Erschöpfung),
Ödeme (Wassereinlagerung im Gewebe),
Schmerzen,
erhöhte Leberwerte,
Gewichtsabnahme,.
Gelegentlich:
Sepsis (Blutvergiftung),
septischer Schock (überschießende systemische Entzündungsreaktion),
Infektion der Harnwege,
Infektion der Atemwege,
Meningitis (Hirnhautentzündung),
Gastroenteritis (Magen-Darm-Entzündung),
Divertikulitis (Entzündliche Ausstülpungen der Dickdarmschleimschleimhaut),
paraneoplastisches Syndrom (Begleitsymptome einer Krebserkrankung),
Hypersensibilität (Überempfindlichkeit),
Nebenniereninsuffizienz,
Hyperhtyreose (Schilddrüsenüberfunktion),
Hypogonadismus (endokrine Funktionsstörung der Hoden),
Hyponatriämie (zu niedriger Natriumspiegel im Blut),
Alkalose (Störung des Säure-Basen-Haushaltes),
Hypophosphatämie (zu niedriger Phosphorspiegel im Blut),
Tumorlysesyndrom (potenziell lebensbedrohlichen Zustand, der bei Zerfall von Tumoren auftreten kann),
Veränderung der psychischen Verfassung,
Depression (wen wundert’s),
verminderte Libido,
Guillain-Barré-Syndrom (fortschreitende Lähmungen und Gefühlsstörungen in Armen und Beinen),
Synkope (plötzlich einsetzende, kurz andauernde Bewusstlosigkeit),
kraniale Neuropathie (Hirnnervenschädigung),
Gehirnödeme,
periphere Neuropathie (Nervenfasererkrankung)
Ataxie (Störungen der Bewegungskoordination)
Tremor (unwillkürliches Muskelzittern)
Myoklonie (rasche unwillkürliche Muskelzuckungen)
Dysarthrie (Sprechstörungen),
Uveitis (Entzündung der mittleren Augenhaut),
Glaskörperblutungen,
Iritis (Entzündung der Iris)
verringerte Sehkraft,
Gefühle eines Fremdkörpers im Auge,
Konjunktivits (Entzündung der Bindehaut des Auges),
Arrythmie (Herzrythmusstörung)
Vorhofflimmern,
Vaskulitis (entzündliche Erkrankungen der Blutgefäße),
Angiopathie (arterielle Gefäßerkrankung),
periphere Ischämie (stumm verlaufender Arterienverschluss),
orthostatische Hypotonie (Regulationsstörung des Blutdrucks),
respiratorische Insuffizienz (Störung der äußeren mechanischen Atmung),
akutes respiratorisches Distress-Syndrom (schwere und akut einsetzende Gasaustauschstörung der Lunge),
Lungeninfiltration,
Lungenödeme,
Pneumonitis (entzündliche Veränderung der Lunge),
allergische Rhinitis (pollenbedingter Heuschnupfen),
gastrointestinale Perforation (Risse im Magen-Darm-Bereich),
Dickdarmperforation,
Peritonitis (Bauchfellentzündung),
Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung),
Enterokolitis (entzündliche Darmerkrankung mit Absterben von Gewebe),
Magengeschwür,
Dickdarmgeschwür,
Ösophagitis (diffuse Entzündung der Schleimhaut der Speiseröhre),
Ileus (Darmverschluss),
Leberversagen,
Hepatitis (Leberentzündung),
Hepatomelagie (abnorme Vergrößerung der Leber),
Gelbsucht,
toxische epidermale Nekrolyse (medikamentös induziertes Lyell-Syndrom der verbrühten Haut),
leukozyklastische Vaskulitis (Entzündung der kleineren Blutgefäße (Vaskulitis), bei der das Gewebe durch weiße Blutkörperchen (Leukozyten) zerstört wird),
Hautabschälung,
rheumatische Polymyalgie (reißende Muskelschmerzen),
Arthritis (Gelenkentzündung)
Nierenversagen,
Glomerulonephritis (Entzündung der Nierenkörperchen (Glomeruli)),
Nierentubusazidose (Übersäuerung der Nierenkanälchen)
Amenorrhoe (Ausbleiben der Regelblutung),
multiples Organversagen (!),
infusionsbedingte Reaktionen (was immer das auch ist),
erhöhte Werte von Kreatinin (Indikator für eingeschränkte Nierenfunktion),
erhöhte Werte von thyreotropem Hormon,
erhöhte Werte von Lipase,
erhöhte Werte von Amylase,
verminderte Werte von Cortisol,
verminderte Werte von Corticotropin,
verminderte Werte von Testosteron.
Selten:
Meningismus (Symptom der schmerzhaften Nackensteifigkeit bei Reizungen und Erkrankungen der Hirnhäute),
Myokarditis (entzündliche Erkrankungen des Herzmuskels),
Kardiomyopathie (Herzmuskelstörung),
autoimmune Hepatitis (selbstausgelöste Leberentzündung),
Erythema multiforme (akute entzündliche Erkrankung der Haut oder Schleimhaut),
autoimmune Nephritis (selbstausgelöste Nierenentzündung),
Myasthenia gravis-ähnliche Syndrome (durch eine gestörte Signalübertragung zwischen Nerv und Muskel gekennzeichnete neurologische Erkrankung),
autoimmune Thyroiditis (Schilddrüsenentzündung nach Hashimoto)
Hyperpituiratismus (Hypophysenvorderlappenüberfunktion),
sekundäre Nebennierenrindeninsuffizienz,
Hypoparathyroidismus (durch Unterfunktion der Nebenschilddrüsen verursachte Erkrankung, bei der eine mangelnde Parathormon-Ausschüttung zu Kalziummangel führt),
Thyroiditis (Schilddrüsenentzündung),
Epskleritis (oberflächliche Entzündung der äußeren festen Hülle des Augapfels),
Blepharitis (Entzündung der Augenlider)
Augenödem,
Skleritis (Entzündung der äußeren festen Hülle des Augapfels),
Arteriitis temporalis (systemische Gefäßentzündung, die vor allem bei älteren Menschen die Schläfenarterien (Arteriae temporales) befällt. Unbehandelt besteht ein Risiko von 20 % zu erblinden, da die Entzündung der Arterien zu einer ungenügenden Durchblutung der Sehnervenpapille führt. Auch bekannt als: Horton-Magath-Brown-Syndrom),
Raynaud-Syndrom (eine Gefäßerkrankung, die durch anfallsweises Erblassen der Hände oder Füße aufgrund von Vasospasmen gekennzeichnet ist),
Proktitis (schmerzahfte Entzündung im Mastdarmbereich),
palmar-plantares Erythrodysästhesie-Syndrom, PPE (eine mit schmerzhafter Schwellung und Rötung einhergehende erythematöse Hautveränderung an den Handflächen und Fußsohlen, die insbesondere als Begleitreaktion einer antineoplastischen Chemotherapie auftreten kann oder auch im Rahmen einer Sichelzellanämie),
Psoriasis (Schuppenflechte),
Hämaturie (vermehrtes Vorkommen von roten Blutkörperchen im Urin),
Proteinurie (übermäßige Ausscheidung von Proteinen über den Urin),
Verminderung des thyreotropen Hormons,
Verminderung des Gonadotropinspiegels (Gonadotropin: Sexualhormon, das die Keimdrüsen stimuliert),
Verminderung des Thyroxinspiegels (Thyroxin: wichtigstes Schilddrüsenhormon),
Leukopenie (Armut an weißen Blutkörperchen),
Polyzythämie (die Blutbildung im Knochenmark betreffende Erkrankung, bei der zu viele feste Blutbestandteile (Zellen) gebildet werden),
So! Das war’s! Langt aber auch. Ach ja, dieses Mittel ist, wer hätte das gedacht, verschreibungspflichtig!!
Also, ganz ehrlich: Bei diesen ganzen Nebenwirkungen hätte ich lieber Krebs; der ist wenigstens heilbar…!
Oder wer von Euch würde sich dieses Zeug spritzen lassen?
Quelle und Dank an: http://sommers-sonntag.de/
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