Herzlich Willkommen auf unserem Blog!

Hier findet Ihr neben Hintergrundinformationen über das Weltgeschehen vor allem positive Nachrichten darüber, wie man im menschlichen Miteinander Großartiges erreichen kann.

Sonntag, 23. Juni 2013

Das Wort zum SonnenTag _Nr.2

Leben nach dem Tod -  Warum wir durch den Tod nicht sterben





Ist mit dem Tod „alles aus“? Ist unser Leben in der Stunde des Abscheidens unwiderruflich zu Ende? Oder wäre es tatsächlich denkbar, daß wir weiterleben, durch den irdischen Tod also nicht sterben? Welcher Mensch hätte sich solche Fragen noch nicht gestellt! Aber: Kann man sie wirklich endgültig beantworten? Oder wird es bei diesem Thema doch immer nur um eine Art von Glauben gehen?
 
Ich glaube, es ist jetzt Zeit, daß die Leute wissen, daß der Tod gar nicht existiert, wenigstens nicht so, wie wir uns das vorstellen. – Der Tod ist ganz einfach das Heraustreten aus dem physischen Körper, und zwar in gleicher Weise, wie ein Schmetterling aus seinem Kokon heraustritt.
Dr. Elisabeth KÜBLER-ROSS

Der Tod ist ein ungeliebtes Thema: Viele Menschen verdrängen jeden Gedanken an das Lebensende und überlassen es den Philosophen oder der Geistlichkeit, sich damit zu beschäftigen. Und doch berührt die Frage, ob und wie es nach dem Tode weitergeht, in Wirklichkeit wohl jeden. Immer wieder werden wir in unserem Leben ja mit der Unausweichlichkeit des Sterbenmüssens konfrontiert. Wenn ein vertrauter Mensch diese Welt verläßt, so überwältigt die Tatsache der Vergänglichkeit alles Irdischen oft jäh und schmerzvoll.

Wir müssen einmal sterben! Daher ist es nur natürlich für den Menschen, den geheimnisvollen Schleier um den Tod lüften zu wollen.

Im Hinblick auf die Frage, ob und wie ein Leben nach dem Tode denkbar wäre, glauben heute die einen das,




was Konfessionen, spirituelle Führer oder auch Sekten an Jenseits-Vorstellungen anbieten. Die anderen glauben … gar nichts. Sie verharren auf dem Standpunkt, daß es nur das gibt, was man auch hört und sieht – und daß außerdem vom Tod „noch niemand zurückgekommen“ sei. Es geht also scheinbar nur darum, entweder an etwas zu glauben – oder es eben nicht zu glauben.

Vielleicht muß das aber gar nicht so sein. Denn längst beschäftigen sich mit dem Tod nicht mehr nur die Kirchen und spirituell orientierte Menschen, sondern es gibt bereits auch eine wissenschaftliche Sterbeforschung, die sogenannte „Thanatologie“ (von griech. thanatos = Tod). Und aus den vielfältigen Betrachtungsweisen und Erfahrungen beginnt sich ein interessantes Gesamtbild abzuzeichnen.

Nahtoderlebnisse

Für die Sterbeforschung besonders aussagekräftig sind sogenannte Nahtoderlebnisse, das sind Eindrücke, die Menschen kurz vor ihrem Tode hatten. Solche Berichte, die mittlerweile weltweit zu Hunderten gesammelt wurden, kommen zustande, wenn jemand, der bereits als tot galt, aus irgendeinem Grund doch noch einmal ins irdische Leben zurückkehren konnte. Ein solcher Mensch kann dann mitunter eindrucksvoll von seinen Erlebnissen an der Schwelle zum „Jenseits“ berichten.

Der amerikanische Arzt und Philosoph Dr. Raymond Moody hat – wie inzwischen auch mehrere andere Forscher – für sein Buch „Leben nach dem Tod“ bereits in den 70er Jahren die Aussagen Dutzender Patienten unterschiedlichster Herkunft zusammengefaßt, die von Nahtoderlebnissen berichten konnten.

Das Faszinierende dabei war, daß die Schilderungen der Befragten sich in erstaunlicher Weise deckten. Hatte man erwartet, daß die unterschiedliche kulturelle Herkunft der Menschen, deren Bildungsgrad oder Lebensalter auch zu deutlich voneinander abweichenden Erlebnissen führen müsse, so stellte sich völlig überraschend heraus, daß das Erleben aller Befragten ähnlich war. Jeder Mensch durchwandert beim Sterben offensichtlich gleichartige Stationen.

Typische Erfahrungen während des Pendelns um die Todesschwelle faßt Dr. Moody als „Ausleibigkeitserlebnisse“ zusammen: „Ein Mensch liegt im Sterben. Während seine körperliche Bedrängnis sich ihrem Höhepunkt nähert, hört er, wie der Arzt ihn für tot erklärt. Mit einemmal nimmt er ein unangenehmes Geräusch wahr, ein durchdringendes Läuten oder Brummen, und zugleich hat er das Gefühl, daß er sich durch einen langen, dunklen Tunnel bewegt.

Danach befindet er sich plötzlich außerhalb seines Körpers, jedoch in derselben Umgebung wie zuvor. Als ob er ein Beobachter wäre, blickt er nun aus einiger Entfernung auf seinen eigenen Körper. In seinen Gefühlen zutiefst aufgewühlt, wohnt er von diesem seltsamen Beobachtungsposten aus den Wiederbelebungsversuchen bei.

Nach einiger Zeit fängt er sich und beginnt, sich immer mehr an seinen merkwürdigen Zustand zu gewöhnen. Wie er entdeckt, besitzt er noch immer einen „Körper“, der sich jedoch sowohl seiner Beschaffenheit als auch seinen Fähigkeiten nach wesentlich von dem physischen Körper, den er zurückgelassen hat, unterscheidet.“

Auch Opfer schwerer Unfälle ¬können das, was mit ihrem Körper geschieht, in einem Zustand der „Ausleibigkeit“ bisweilen von außen beobachten. In ihrem Buch „Geburt im Tod“ beschreibt Margret Rojahn-Zimmermann aus eigener Erfahrung ein derartiges Erlebnis.

Eine andere, immer wieder beschriebene Nahtoderfahrung ist der sogenannte „Lebensfilm“, der vor dem inneren Auge des Sterbenden abläuft: In blitzschneller Folge, so beschreiben es Betroffene, seien ihnen alle wichtigen Stationen ihres irdischen Lebens wieder bewußt geworden, selbst Ereignisse, die weit zurück in der Kindheit lagen.

Wie sind solche Berichte Sterbender zu deuten? Selbstverständlich werden wir die Aufzeichnungen der Sterbeforschung nicht schon als Beweise für ein Weiterleben nach dem Tode gelten lassen können.

Denn sie beziehen sich letztlich ja immer nur auf die Momente des Sterbens, nicht aber beschreiben sie ein tatsächliches Leben nach dem Leben. Immerhin aber scheinen diese übereinstimmenden Todeserlebnisse eindrucksvoll und lebendig genug zu sein, um nicht einfach als „Hirngespinste“ abqualifiziert werden zu können. Sie bieten gewisse Anhaltspunkte dafür, daß die Erlebnisfähigkeit des Menschen im Tod erhalten bleibt.

Was ist das Leben?

Sich ein richtiges Bild davon zu machen, was nach dem Tode geschieht, setzt voraus, daß wir uns zuerst einmal mit dem Leben beschäftigen. Was ist das Leben? Gehört es zur Materie, zu unserem Körper – oder woher kommt es?

Aus wissenschaftlicher Sicht ist zu dieser Frage schlicht und einfach anzumerken: Man weiß es nicht!

Zwar gibt es eine große Zahl an Definitionen und Vermutungen zum Begriff „Leben“. Letztendlich bleiben die Erklärungs- und Beschreibungsversuche aber doch unbefriedigend.

Wir können nicht wissenschaftlich beweisen, was das Leben wirklich ist.

Fest steht indessen, daß die Welt, in der wir leben, unmöglich aus sich selbst heraus entstanden sein kann. Warum lebt und bewegt sich alles um und in uns überhaupt? Woher kommt die pulsierende Wärme, die Lebenskraft, die die Schöpfung durchströmt?

Viele Menschen, die über solche Fragen nachdenken, anerkennen eine höhere Macht, die hinter allem Sichtbaren, Belebten, Formgewordenen wirkt. Selbst Nobelpreisträger Albert Einstein (1879-1955), dessen Arbeiten das Weltbild der modernen Physik fundamental veränderten, bekannte sich offen zu Gott und prägte den bis heute so wichtigen Satz: „Naturwissenschaft ohne Religion ist lahm!“ Er sagte aber auch: „Religion ohne Naturwissenschaft ist blind!“, weil Glaube ohne logische Sachlichkeit niemals überzeugend, sondern eben nur „blind“ sein kann.

Gibt es ein Jenseits?

Eine wichtige Vorfrage im Hinblick auf ein mögliches Weiterleben nach dem Tode ist, ob es denn überhaupt ein „Jenseits“ gibt, in welchem eine Menschenseele weiterhin bestehen könnte. Für spirituell oder religiös orientierte Menschen ist die Antwort klar: Schon indem sie eine „höhere Macht“ oder „geistige Kräfte“ anerkennen, bekennen sie sich auch gleichzeitig dazu, daß es jenseits des Sichtbaren, mit den fünf Sinnen Erfaßbaren, noch etwas gibt!

Aber es gibt auch nüchtern denkende Wissenschaftler, die sich – im Hinblick auf die Erforschung des Mikrokosmos – ebenfalls dem Begriff eines „Jenseits“ nähern. So beschreibt beispielsweise der Grazer Universitätsprofessor Franz Moser in seinem Buch „Bewußtsein in Raum und Zeit“ (1989), warum es eine Wirklichkeit geben muß, in der unsere Vorstellungen von Zeit und Raum nicht mehr zutreffen. Und er folgert, daß mittlerweile „durch die Wissenschaft die Vorstellungen eines Seins aufleben, wie sie analog in religiöser Sprache mit Diesseits und Jenseits bezeichnet werden!“

Vereinfacht, als Brücke zwischen dem religiös-spirituellen und dem wissenschaftlichen Weltbild, kann man also definieren: Jenseits ist das, was jenseits unserer fünf Sinne liegt. Im Gegensatz zum „Diesseits“ umfaßt das „Jenseits“ also alles das, was wir auch mit technischen Hilfsmitteln (noch) nicht direkt beobachten oder messen können.

Das Jenseits in uns

Nun drängt sich freilich die Frage auf, was eine solche „feinere“, wissenschaftlich nicht mehr faßbare, jenseitige Welt denn mit uns zu tun hat. Ginge man davon aus, daß der Mensch nur der mit den fünf Sinnen faßbare physische Körper ist – eine Summe aus „Haut und Knochen“ -, dann wäre die Existenz nichtphysischer „Jenseitsebenen“ für uns bedeutungslos.

Jedoch wurzelt auch unser Menschsein nicht wirklich im Materiellen. Unsere Natur liegt auf einer anderen Ebene. Was uns als Menschen auszeichnet, ist in erster Linie ja einfach das, was wir so treffend als „Menschlichkeit“ bezeichnen: Empfindungskraft, unsere Fähigkeit zu Liebe und Gerechtigkeit, unser freier Wille und das dazugehörige Verantwortungsbewußtsein, der menschliche Schönheitssinn oder auch unser Bedürfnis nach Ausdruck, Kunst und Kultur. Alles dies aber hat seinen Ursprung nicht in der physischen Welt, sondern es wurzelt im „Jenseits in uns“.

Die uns so vertraute Innenwelt, unsere Gedankenbilder, Empfindungen und Gemütsregungen, unsere persönliche Erlebens- und Bewußtseinsfähigkeit, sie beschreiben das eigentlich Menschengeistige. Und dieses ist, ähnlich dem Leben selbst, weder meß- noch wäg- oder beweisbar – und dennoch wird niemand daran zweifeln, daß es Liebe, Schönheit, Anmut oder Treue gibt!

Solch lebensdurchtränkte Momente können wir zwar bewußt empfinden, niemals aber vermögen wir sie physisch festzuhalten oder technisch nachzubilden. Auch die fortschrittlichste, reaktionsfreudigste, schnellste und lernfähigste „künstliche Intelligenz“ wird niemals erlebensfähiges menschliches Bewußtsein in sich tragen!

Was uns als Menschen also auszeichnet, sind nichtstoffliche, also eben „jenseitige“ Fähigkeiten. Und dies weist den Weg zur Schlußfolgerung, daß unser „innerer Kern“, das sich seiner selbst bewußte „Ich“, etwas von dem physischen Körper Unabhängiges sein muß: Zu Recht sagt man ja „mein Körper“ – und beschreibt mit dem „mein“ ein Besitzverhältnis. Der Besitzer, das „Ich“, das Bewußtsein in der „Maschine Körper“, ist demnach etwas Selbständiges, „Darüberstehendes“. Es reift durch Lebenserfahrungen, bleibt aber unberührt von den Veränderungen des Körpers, es altert nicht.

Ist es also denkbar, daß wir, wie es die Erfahrungen der „Ausleibigkeit“ vermuten lassen, tatsächlich etwas in uns tragen, das nach dem Tode weiterzuleben vermag?

Die Seele des Menschen

Die Existenz der bewußten Innenwelt des Menschen läßt sich im Grunde nur auf nichtkörperliche, jenseitige Ursachen zurückführen. Die Seele könnte man also als den Sitz unseres erlebnisfähigen „Ichs“, unseres geistigen Bewußtseins definieren. Sie ist zugleich aber auch der eigentlich belebende Kern des menschlichen Körpers.

Und daraus ergibt sich ein einfaches Gesamtbild: Das menschengeistige „Ich“ in der Seele schließt sich dem vergänglichen Erdenkörper nur vorübergehend an, umhüllt sich mit ihm. Der körperliche Tod bedeutet für das bewußte „Ich“ daher nichts anderes als das Ablegen einer Hülle, das Zurücklassen eines Werkzeugs. Wir sterben durch den Tod deshalb nicht, weil wir nicht der Körper sind!

Umgekehrt heißt das freilich, daß unser physischer Körper im Grunde deshalb stirbt, weil das Lebendige, Belebende, ihn verläßt … die Seele eben, welche ein Fünkchen „Lebenskraft“ – nennen wir es Geistfünkchen – in sich trägt und dadurch den Körper formt und belebt, so lange sie mit ihm in Verbindung steht. Wenn die unsichtbaren Bande zwischen Körper und Seele sich jedoch lösen, tritt der Tod ein.

Der Vorgang des Sterbens ist also nichts anderes als die Auflösung einer Verbindung zwischen dem diesseitigen und dem jenseitigen Körper – oder, volkstümlich ausgedrückt, zwischen „Leib und Seele“.

Im Volksmund scheint das entscheidende Wissen ja noch lebendig zu sein, daß Leib und Seele zweierlei sind und daß sie zusammengehalten werden müssen: „Essen und trinken hält Leib und Seele beisammen“ sagt man – und ist damit einem großen Geheimnis auf der Spur.

Denn in diesem Zusammenhalt, dieser vereinigenden Strahlungsverbindung, für die das Blut von entscheidender Bedeutung ist, liegt nicht nur die Grundlage für die körperliche Gesundheit jedes einzelnen, sondern überhaupt für unser Leben auf Erden. Daher heißt es im Hinblick auf eine krankheitsbedingte Schwächung der Strahlungsverbindung zwischen Körper und Seele auch so treffend, jemand sei „nicht ganz beisammen“.

Schlaf und Traum

Aber nicht nur Krankheit führt dazu, daß die Strahlungsverbindung zwischen Körper und Seele schwächer wird. Wir erleben eine solche Lockerung auch regelmäßig in ganz natürlicher Art und Weise – wenn wir schlafen! Nicht von ungefähr nennt man den Schlaf den „kleinen Bruder des Todes“. Und tatsächlich führen uns auch die allnächtlichen Traumerlebnisse vor Augen, daß wir ohne physischen Körper erlebnisfähig ist.

Man hat festgestellt, daß jeder Mensch allnächtlich lebhaft träumt. Unter der Annahme, daß der Schlaf doch nur der Erholung des Körpers diene und die Bewußtlosigkeit der Entspannung des Gehirns, wäre doch eigentlich zu erwarten gewesen, daß sich in dieser Ruhephase nichts tut. Hingegen beobachteten die Schlafforscher ausnahmslos ein höchst lebendiges Traumgeschehen. Besonders intensive Traumphasen erkennt man daran, daß sich die Augen des Schlafenden hinter den geschlossenen Lidern ruckartig und schnell bewegen.

Diese „rapid eye movements“ – der englische Ausdruck für „schnelle Augenbewegungen“ – gaben einer Schlafphase, die etwa alle 90 Minuten auftritt und im Durchschnitt jeweils ca. 45 Minuten lang währt, ihren Namen: REM-Schlaf. Wird ein Schlafender in einer dieser Phasen geweckt, findet sein Erleben Eingang ins Tagbewußtsein, und er berichtet meist von besonders intensiven Träumen: eindringliche Erlebnisse zu Zeiten absoluten Tiefschlafes, wobei die übrigen Muskeln des Körpers wie gelähmt sind.

Liegt angesichts dieser eigentlich scheinbar völlig paradoxen Beobachtung nicht der Schluß nahe, daß der schlafende Körper im Traum nur notdürftig und wie im Windschatten etwas nachvollzieht, was die Seele währenddessen in einer jenseitigen Welt erlebt? Weitere Beobachtungen der REM-Phasen untermauern dies. Denn die erwähnten Augenbewegungen des Träumenden hinter den verschlossenen Lidern schienen in ihrer Bewegungsfolge mitunter sogar dem Traumerlebnis zu entsprechen.

Nicht zuletzt weist auch die Geschwindigkeit der Traumerlebnisse darauf hin, daß die Seele während des körperlichen Schlafes Ebenen jenseits des irdischen Raum-Zeit-Gefüges durchwandert: In wenigen Sekunden durchleben wir allnächtlich große Zeitspannen, wobei uns dieses Erleben ebenso „echt“ erscheint wie das im körperverbundenen Wachzustand.

So sind die Träume ein weiterer Hinweis darauf, daß unser „Ich“ auch ohne den physischen Körper erlebnisfähig ist: Der mitunter erlebte „Ruck“ beim Einschlafen ist der Augenblick der Lockerung der Seele, ihres „Abhebens“ in andere Regionen, das durch die verminderte Ausstrahlung des ruhenden Körpers möglich wird! Beim Erwachen festigt sich der Anschluß wieder; beim körperlichen Tod hingegen erfolgt die endgültige Trennung der Strahlungsverbindung zwischen Körper und Seele.

Wann ist der Mensch tot?

Wann tritt die Lösung nun ein? Aus medizinischer Sicht gilt heute das sogenannte „Hirntodkriterium“. Das heißt, der Tod eines Menschen wird im allgemeinen als erwiesen angesehen, sobald Funktionen seines Gehirnes nicht mehr nachweisbar sind.

Berücksichtigen wir bei der Geburt ins Jenseits jedoch auch den feinstofflichen „Abnabelungsvorgang“, erhalten wir ein anderes Bild: Die „sterbliche Hülle“, also der grobstoffliche Körper, ist nämlich mitunter über den Hirntod hinaus noch mehr oder minder lang über die sogenannte „silberne Schnur“ mit dem Seelenkörper oder „feinstofflichen Körper“ verbunden.

Dieser lebenspendende Verbindungsstrang zwischen „Leib und Seele“ ist schon seit biblischen Zeiten bekannt, wurde von Salomo im Alten Testament als „silberner Strick“ bezeichnet (vgl. Prediger 12, 6) und von hellsichtigen Menschen auch schon oft geschaut.

Über den Zeitpunkt dieser „Abnabelung“ entscheidet aber nicht nur die erkaltende Hülle. Ebenso bedeutsam ist auch die seelische Verfassung des Menschen, der „hinüber geht“.
In der „Gralsbotschaft“ heißt es dazu: „Je mehr sich der Mensch selbst durch sein Wollen an die Erde kettete, also an das Grobstoffliche, und so von dem Fortleben in der feinstofflichen Welt nichts wissen wollte, desto fester gefügt wird durch dieses sein eigenes Wollen auch diese Schnur sein, die ihn an den grobstofflichen Körper bindet (…)

Anders mit den Menschen, die den Aufstieg zu allem Edleren schon in dem Erdensein begannen. Weil diese die Überzeugung des Schrittes in die feinstoffliche Welt lebendig in sich tragen, ist die Loslösung viel leichter. Der feinstoffliche Körper und mit ihm die Verbindungsschnur ist nicht dicht, und dieser Unterschied in ihrer gegenseitigen Fremdheit mit dem grobstofflichen Körper läßt die Loslösung auch sehr schnell erfolgen, so daß der feinstoffliche Körper während des ganzen sogenannten Todeskampfes oder der letzten Muskelzuckungen des grobstofflichen Körpers schon lange neben diesem steht, wenn überhaupt von einem Todeskampfe bei normalem Sterben eines solchen Menschen gesprochen werden kann.

Der lose, undichte Zustand des Verbindungsstranges läßt den danebenstehenden feinstofflichen Menschen keinerlei Schmerzen mitempfinden, da dieser leichte Verbindungsstrang in seinem undichten Zustande keinen Schmerzleiter vom Grobstofflichen zum Feinstofflichen abgeben kann.“

Der Tod ist immer ein einschneidendes Erlebnis, sowohl für den Hinübergehenden als auch für die ihm verbundenen Hinterbliebenen. Wer von einem geliebten Mitmenschen Abschied nehmen muß, sollte dabei aber trotzdem fähig sein, seinen Trennungsschmerz hintanzustellen, um der sich lösenden Seele den Schritt in das Jenseits zu erleichtern.

Der Moment des „Abkoppelns“ vom Erdenkörper kann für den Sterbenden ja ein durchaus freudiger sein, um so mehr, wenn er damit der Schmerzen und Hemmnisse einer durch Krankheit oder Alter gezeichneten Hülle ledig wird.

In der Gralsbotschaft heißt es dazu: „Die bei einem Sterbenden weilenden Menschen aber seien gewarnt, daß sie nicht in lautes Klagen ausbrechen. Durch den zu stark gezeigten Trennungsschmerz kann der in Loslösung begriffene oder vielleicht schon danebenstehende feinstoffliche Mensch ergriffen werden, es also hören oder fühlen. Erwacht dadurch in ihm das Mitleid oder der Wunsch, noch Trostesworte zu sagen, so bindet ihn dieses Verlangen wieder fester mit dem Bedürfnis, sich den schmerzerfüllt Klagenden verständlich bemerkbar zu machen.

Irdisch verständlich machen kann er sich nur unter Zuhilfenahme des Gehirnes. Das Bestreben aber zieht die enge Verbindung mit dem grobstofflichen Körper nach sich, bedingt sie, und deshalb kommt als Folge, daß nicht nur ein noch in Loslösung begriffener feinstofflicher Körper sich wieder enger mit dem grobstofflichen Körper vereinigt, sondern daß auch ein bereits danebenstehender losgelöster feinstofflicher Mensch nochmals zurückgezogen wird in den grobstofflichen Körper. Endergebnis ist die Wiederempfindung aller Schmerzen, deren er schon enthoben war.

Die erneute Loslösung erfolgt dann weit schwerer, sie kann sogar einige Tage anhalten. Dann entsteht der sogenannte verlängerte Todeskampf, der für den sich Lösenwollenden wirklich schmerzhaft und schwer wird. Schuld daran sind die, die ihn aus der natürlichen Entwicklung durch ihren egoistischen Schmerz zurückriefen. (…)

Deshalb soll in einem Sterbezimmer unbedingte Ruhe herrschen, ein der bedeutungsvollen Stunde entsprechender würdiger Ernst! Personen, die sich nicht beherrschen können, sollten gewaltsam entfernt werden, auch wenn es die nächsten Angehörigen sind.“

Totenerweckung

Dies erklärt auch, in welchen Fällen ein Mensch trotz erwiesenen Hirntodes wieder ins irdische Leben zurückkehren kann: Es ist möglich, solange die silberne Schnur noch einen Verbindungsstrang zu seiner grobstofflichen Hülle abgibt. In diesem Zusammenhang sind übrigens auch die in der Bibel geschilderten Totenerweckungen Jesu zu sehen.

Die Evangelisten Lukas und Johannes berichten im „Neuen Testament“ ja von drei derartigen Begebenheiten, nämlich bei der Tochter des Jairus (vgl. Lukas 8, 54), dem Jüngling zu Nain (Lukas 7, 14) und – vielleicht die bekannteste – bei Lazarus (Johannes 11, 41).

Wer das Hinübergehen eines Menschen ohne übersteigerten Trennungsschmerz miterlebt, kann dabei die Loslösung einer Seele vom Körper als ganz natürliches, vielleicht sogar beglückendes Ereignis in tiefer Erinnerung behalten.

Er wird wohl gar nicht erst auf die Idee kommen, den zurückgelassenen Erdenkörper, diesen leblosen Klumpen erstarrender Materie, mit dem Menschengeist in Verbindung zu bringen, der ihn bewohnte, sondern er wird den gedanklichen Kontakt zur Seele des Verstorbenen suchen. Eben darin kann auch eine tatsächlich wirkungsvolle „Sterbehilfe“ liegen.

Wer in dieser Art mit dem Tod umzugehen lernt, also die Überzeugung in sich trägt, daß mit dem Tode nicht „alles aus“ ist, wer also weiß, daß das diesseitige Leben in engem Zusammenhang steht mit dem späteren jenseitigen Sein, der wird sich wohl auch der Verantwortung, die er der Schöpfung und seinen Mitmenschen gegenüber trägt, bewußter sein. Denn er fürchtet ja zu Recht, daß ihn die Folgen jedes falschen, schädigenden Tuns später treffen werden.

Freilich ist der Glaube recht bequem, daß mit dem Tode alles vorbei sei, daß wir im Leben weder Verpflichtungen hätten, noch echte Verantwortung tragen müßten: Wozu die Mühen um geistige Veredelung, wenn irgendwann ja doch Schluß ist, ganz gleich, ob jemand „gut“ war oder nicht?

Weshalb sich um Gewissensfragen kümmern, um Gebote der Moral oder der Nächstenliebe? Doch der Glaube an das „Ende“ im irdischen Tod ist falsch, er würde dem Sinn des Lebens widersprechen. Vom Sinn des Lebens Was macht die Natur, damit ein Pflanzensame reift und zur Entfaltung bringt, was keimhaft in ihm ruht? Sie wurzelt ihn ein in die Erde und fördert ihn im Wechsel von Tag und Nacht, von Sonnenschein und Regen, von Hitze und Kälte.

Mit uns geschieht im Grunde ganz das gleiche: Auch unser „Ich“ wurzelt durch den „Erden“-Körper im Irdischen. Und es reift im Wechsel seiner Erlebnisse, der vielfältigen – angenehmen und unangenehmen – Einflüsse, die von außen auf uns einströmen. Dadurch soll zum Erblühen kommen, was keimhaft in uns ruht: unsere Erlebnis- und Empfindungsfähigkeit, unsere Menschlichkeit. So, wie die Pflanze in natürlicher Art zum Lichte strebt, soll in uns die Sehnsucht nach dem geistigen Licht wachsen.

Welchen Zweck aber hätte eine solche Bewußtseinsentwicklung, wenn das menschliche Ich mit dem Tode plötzlich zerstört würde, alle Erfahrungen ausradiert, als seien sie nie gewesen? Wo wäre denn da der Sinn? Ausgerechnet die Entwicklung unseres geistigen Bewußtseins sollte von der großen Sinnhaftigkeit ausgenommen sein, wie sie die ganze Schöpfung durchzieht? Für diese Annahme gibt es keinen plausiblen Grund.

Wie das Leben, so ist auch unser Tod ein völlig natürliches Geschehen, das sich im Rahmen eines großen Schöpfungsplanes vollzieht, den wir mit unserem körperlichen Verstand – wenn überhaupt – nur bruchstückhaft erfassen können.

Mit dem Tod trifft uns also nichts Unheimliches, Unnatürliches, nicht einmal Ungewohntes. Er führt uns nicht in unbekanntes Neuland und auch nicht geradewegs in den Himmel, wo wir mit offenen Armen empfangen werden. Aber er tut das Tor auf zu unserem eigenen Innenleben. Denn das Jenseits, das uns nach dem Tode erwartet, ist genau das gleiche Jenseits, das wir schon jetzt in uns tragen – in Form unserer Gedanken und Empfindungen. Und diese Werke unserer eigenen „Innenwelt“ folgen uns nach; mit ihnen bereiten wir uns „Himmel“ oder „Hölle“ selbst.

Wir erleben durch den Tod keine Trennung, keine Kluft, werden uns daher auch nie „heimatlos“ fühlen müssen, da Dies- und Jenseits in Wirklichkeit eine untrennbare Einheit bilden. Mit dem körperlichen Tod endet also nicht unser Sein; wir erleben nur einen Wandel. Daraus ist zu folgern, daß unser „Leben nach dem Leben“ nicht erst am „Tage X“ mit einer unvorstellbaren leiblichen Auferstehung jedes einzelnen Erdenkörpers beginnt, wie dies in manchen Konfessionen gedacht wird.

Vielmehr leben wir sofort nach dem Ablegen der Körperhülle weiter. Mit dem Hinübergehen ändern sich aber weder unsere Stärken oder Schwächen noch unser Wissen: Alles, was wir unmittelbar erfahren, ist, daß es „weitergeht“. Wie beglückend – oder belastend – diese Tatsache letztendlich erlebt wird, hängt vom Innenleben jedes einzelnen Menschen ab. Die entscheidende Frage ist, ob er sein Erdenleben zur gottgewollten Bewußtseinsentwicklung genutzt oder es vorzogen hat, am eigentlichen Zweck des Seins vorbeizuleben.

Dementsprechend wird sich auch die Bilanz eines Erdenlebens nach dem Hinübergehen darstellen. Es kann eine tief erschütternde Erkenntnis sein, wenn dem Menschen nach dem Tod schwerwiegende Versäumnisse bewußt werden. Im Rahmen von Nahtodberichten wird dies bisweilen auch geschildert. Arthur Ford schildert in seinem Buch „Bericht vom Leben nach dem Tode“ einen solchen Bewußtwerdungsprozeß: „Schuldbewußt begann ich mit einer Bestandsaufnahme meines Lebens.

Sie ergab kein sehr erfreuliches Bild... Die herkömmlichen Sünden, vor denen man mich als Kind gewarnt hatte, wurden kaum beachtet. Aber es gab ernste Besorgnisse wegen solcher ,Delikte’ wie Selbstsucht, Egoismus, Dummheit. Wiederholt fiel das Wort ,Verschwendung’- nicht im Sinne von Ausschweifung und Liederlichkeit, sondern als Vergeudung von Energien, Talenten und Gelegenheiten …“

Würden wir unseren Vorstellungen vom Leben im Jenseits die Erkenntnis zugrunde legen, daß die Wahrheit immer einfach ist, könnten wir getrost davon ausgehen, daß auch das Leben nach dem Tode etwas völlig Natürliches ist. Mit dem Bewußtwerden darüber, was beim Sterben wirklich mit uns geschieht, sollten wir eigentlich auch die Angst vor dem Tod verlieren.

Und im Hinblick auf die Gewißheit des Fortlebens könnte ein neues Verantwortungsbewußtsein in uns Raum gewinnen, das Bemühen, ein absolut gewissenhaftes Leben zu führen – im Dienste der Mitmenschen und der Veredelung der Schöpfung. Denn wenn wir unserem Handeln ganz einfach echte Menschlichkeit zugrunde legen, dienen wir rückwirkend auch der Entwicklung unserer eigenen Persönlichkeit. Und damit erfüllen wir den Sinn unseres Lebens und lassen die Lernzeit hier auf Erden nicht nutzlos verstreichen.


Literarische Materialsammlung: Dr. Gerd Harms

Literatur:
-Abd-ru-shin, „Gralsbotschaft“, Verlag der Stiftung Gralsbotschaft, Stuttgart, 1994
-Hans-Peter Dürr, „Physik und Transzendenz“, Scherz Verlag, Bern-München-Wien, 1986
-Arthur Ford, „Bericht vom Leben nach dem Tode“, Verlag Droemer-Knaur, 1985
-Ilse Gutjahr/Dr. Mathias Jung, „Sterben auf Bestellung“, emu-Verlag, Lahnstein, 1997
-Dr. Raymond A. Moody, „Leben nach dem Tod“, Weltbild Verlag, Augsburg, 1996
-Franz Moser, „Bewußtsein in Raum und Zeit“, Leykam-Verlag, Graz, 1989
-Margret Rojahn-Zimmermann, „Geburt im Tod“, Eigenverlag, ISBN 3000029125 (D-95189 Köditz, Wartleite 14a, Tel./Fax 09281-8402440), 1998
-Hermann Schreiber, „Das gute Ende“, Rowohlt, Hamburg, 1996
-Dr. Richard Steinpach, Werkausgabe „Siehe: Die Wahrheit liegt so nahe, Bd. 6: Die Vorträge“, Verl. d. Stiftung Gralsbotschaft, Stuttgart, 1994
-GEO-Magazin Nr. 2/1994, „Dem Traum auf der Spur“, Verlag Gruner + Jahr
-GEO-Magazin Nr. 9/1995, „Komm zu mir, schöner Tod“, Verlag Gruner + Jahr



Quelle und Dank an:  http://www.gral.de

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen