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Donnerstag, 31. Oktober 2013

Aus grün mach rot!



Tomaten ganz einfach nachreifen lassen.


Hier ein kurzer Bericht eines uns (wieder) geglückten Versuchs.


Grüne Tomaten nachreifen

Letztes Jahr ist es uns eher “zufällig passiert” – ich hatte die letzten grünen Tomaten abgeerntet um noch grünes Tomatenchutney zu machen. Ein paar der Tomaten habe ich allerdings in der Kiste vergessen und sie verschwand irgendwo in einem Eck (jaja, eine chaotische Zeit, ich hatte damals meinen Unfall… )

Nachgereifte Tomaten – ein Gaumenschmaus

Bei einer Aufräumaktion – ich dabei einarmig – fand ich dann plötzlich diese Kiste und siehe da: Einige Tomaten sind rot geworden! Sie schmeckten zwar nicht wie frisch vom Strauch im Sommer, aber bitte doch allemal besser, als um diese Zeit welche zu kaufen (wovon wir ja sowieso Abstand nehmen und lieber regionale und saisonale Produkte kaufen). Lecker!

Foto von einem Tomatenbrot
Mhhhm, lecker Tomatenbrot im Oktobermorgennebel :)

Wie reift man grüne Tomaten nach?

Wie du gerade gelesen hast, muss man da anscheinend nicht viel machen :) Stimmt soweit auch. Heuer wollte ich das aber ordentlich angehen und habe zuvor ein bisschen recherchiert.
Ich habe also die komplett grünen Tomaten (also nix mit hellgelblich/halbreif oder so, die waren grellgrün und hart!) vom Strauch gepflückt und dabei drauf geachtet, sie mit dem grünen Stängel abzuschneiden. Das hat den Sinn, dass sie an dieser Stelle keine Risse und somit Eintrittspforten für Keime (oder was auch immer) bekommen – die Folge wäre Schimmel. Natürlich auch nur Früchte nehmen die sonst auch einwandfrei sind – ohne Risse etc…


Schön in einer Lage in Kisten gelegt…
Anschließend hab ich die Tomaten in einer Lage in Kisten gelegt, diese aufeinander gestapelt und im Wohnzimmer mit einer Decke abgedeckt aufgestellt. In jede Kiste hab ich noch 1-2 Äpfel gelegt – die geben ja bekanntlich Reifegase ab und helfen somit den Tomaten schneller nachzureifen :)


Foto von einem Apfel zwishen Tomaten, der beim Nachreifen hilft.
Braver Apfel hilft beim Nachreifen :)

Jetzt hieß es nur noch abwarten :) Immer wieder habe ich ungeduldig nachgeguckt ob etwas rötlich wird und dachte schon es funktioniert nicht, bis plötzlich die ersten Tomaten rot wurden! Jippieee! Bis fast alle rot waren hat es schätzungsweise 2-3 Wochen gedauert – dazwischen habe ich immer wieder schimmelige aussortiert. Vor allem die Raritätensorten die, als Sorteneigenschaft ringförmige Risse haben, waren natürlich denkbar schlecht geeignet und haben dort als erstes zu schimmeln begonnen. Ein paar haben aber bis jetzt gehalten :)

Foto von alter Tomatensorte mit RIssen, die leicht schimmeln.

Das Ergebnis? Leeeeecker! Die 2-3 wöchige Wartezeit war auch genau perfekt um wieder Lust auf Tomaten zu bekommen. Denn nach dem Sommer konnte ich um’s Verrecken keine Tomaten mehr sehen, weil ich sooo viele gegessen hatte :) Jetzt liebe ich sie wieder! Und sie schmecken mit Sicherheit besser als aus dem Supermarkt. Total aromatisch! Haha und erst jetzt kann ich glauben, dass auch die Supermarkttomaten grün geerntet werden – denn wie ich gesehen hab, es funktioniert tatsächlich. Komplett grüne, unreife Früchte, die rot, weich, saftig und aromatisch werden – für mich unbegreifbar! Einfach cool :)

Tomaten Ende Oktober ohne Gewächshaus!




Find ich genial! Zudem glaube ich, dass die Tomaten, die bei manchen Leuten vielleicht jetzt noch im Gewächshaus stehen, wahrscheinlich gar nicht mehr so gut nachreifen, oder? Die Tomaten brauchen es zum Nachreifen nämlich warm. 18-25°C! Also perfekt in der Wohnung zum Nachreifen!
Zudem kann ich mir so das grüne Tomatenchutney sparen. Es ist zwar recht lecker, allerdings, soweit ich es verstanden habe, ist das Solanin doch nicht so ungiftig. Es wird zumindest angeblich durch Hitze nicht zerstört (drum soll man ja auch keine grünen Kartoffeln essen) und die Verzehrsempfehlung für grüne Tomatenchutneys lautet immer “lieber nicht zuviel”. Na dann lieber nachreifen lassen und dann nochmal “normale, rote” Tomatensoße machen. So hab ich es zumindest gemacht, schmeckt nicht nur besser, sondern ich brauche mir auch keine Gedanken über das Solanin machen. Perfekte Lösung für mich :)

Und jetzt du!

Falls du das mit dem Nachreifen lassen noch nicht kanntest, probier’s doch mal aus! Vielleicht hattest du den selben Irrglauben wie ich: Ich dachte nämlich immer, dass die Tomaten zum Nachreifen lassen zumindest schon rötliche Bäckchen haben müssen. Dabei wurde ich aber ordentlich eines Besseren belehrt. Und ich finds so geniaaalst, dass ich es fast nicht aushalte :D :D


Foto von roten, nachgereiften Tomaten.
Leuchtendes Roooot!

Dann viel Spaß! Vielleicht hast du ja noch irgendwo geschützt Tomaten rumstehen. Unsere Tomaten, die ausschließlich auf dem Beet gewachsen sind hat ja schon alle längst der Frost geholt :)
Wenn du noch Tipps, Erfahrungen, Rezepte oder dergleichen hast – immer her damit in den Kommentaren, ich freu mich!
Vielleicht kennst du sogar Sorten, die sich besonders gut dafür eignen? Ich habe mal von Wintertomaten gehört…?

8 Gedanken über “Aus grün mach rot!”

  1. H.C.Jehle
    Ihr könnt auch noch nicht reife Tomaten ohne Stängel pflücken, auch die, die Risse oder auch andere kleine Beschädigungen haben, sie einzeln in Zeitungspapier einwickeln und in der warmen Stube lagern. So werden sie auch reif. Es kommt wirklich sehr selten vor, dass eine schlecht wird. :-)
  2. Kai
    Hi Michael,
    wenn du die tomaten oder auch äpfel so lagerst das sie sich nicht berühren, sollte das anschimmeln der früchte sich abschwächen….schimmel ist ansteckend, bei berührung, landen die sporen auf den nachbarfrüchten und es geht nach dem aussortieren dort weiter.
    Liebe grüse
    Kai
  3. Charline
    Ihr könnt die grünen Tomaten auch zu Chutney einkochen, das 1. megaa lecker und 2. hält es ewig!
    So mach ich die immer :
    3 kg gr. Tomaten in scheiben–stark einsalzen über Nacht
    1 kg Zwiebeln in Scheiben – über Nacht stehen lassen und den Saft abgießen
    250 gr Datteln
    1 ltr Essig
    1 kg Zucker
    Zusammen mit obiger Pampe 15 min kochen
    Dann
    1 1/2 El Mehl
    2 El Senf
    1 El Curry
    2 El Cayennepfeffer
    1 El Kurkuma
    2 Tl Ingwer
    mit etwas Kochflüssigkeit zusammenrühren und in die gekochte Masse einmengen!
    Erkalten lassen und in Schraubgläser füllen!
    Probiert es aus, aber vorsicht der Suchtfaktor ist sehr groß ;)
  4. Charlie
    Haha wir haben damals auch gestaunt und wollten gar nicht glauben, dass das funktioniert…. knallgrün und steinhart auf und unter Zeitungspapier in die Küche gestellt, 2 Wochen gewartet und die Tomatensaison war wiedereröffnet – total cool.
    Liebe Grüße an Euch!
  5. Graß Annerose
    Aus rot mach grün. Das kenne ich seit Kindheitstagen. Meine Mutter hat die unreifen und grünen Tomaten immer im Karton oder Tablett abgedeckt mit Zeitungspapier, auf dem Schrank und unter dem Bett nachreifen lassen. Sie sollen auf alle Fälle dunkel stehen. Mit Apfel werden Sie bekanntlich schneller reif.
    Das Zeitung warm hält weiß man ja auch. Mein Vater hat uns gelernt Zeitungspapier zum Warmhalten zu nutzen, so wurden bei uns die gekochten Kartoffeln mit samten Topf eingepackt bis alle zum Essen da waren und beim Mopedfahren haben wir eine Zeitung unter die Jacke gesteckt. Hält super warm.
    Was Schimmel anbelangt kann man Äpfel und anderes Obst u Gemüse mit EM’s einsprühen .
  6. Jijian
    Hallo,
    wir lassen die Tomaten an einem kühlen Ort nachreifen, haben dann oft im Jänner noch Sugo von den eigenen Tomaten. Wenn wir welche schnell nachreifen wollen stellen wir sie an einen warmen Platz oder in die Sonne.
    Aus den grünen Tomaten kann man auch Russenkraut machen. Ich lass sie aber lieber nachreifen.
    @Graß Annerose
    Das mit den Efektiven Mikroorganismen ist interessant. Koenntest du genaures über deine Erfahrungen damit berichten?


    Quelle und Dank an:   http://experimentselbstversorgung.net

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