Gericht in Mexiko stoppt wegen unmittelbar drohender Gefahr für die Natur den Anbau gentechnisch manipulierter Nahrung
Lateinamerika, Ursprung vieler Grundnahrungsmittel wie Kartoffeln,
Bohnen und Mais zückt die Rote Karte gegen einzelne profitorientierte
Konzerne, die gefrässigsten Pflanzenschädlinge dieser Erde. Nimmersatt
war gestern.
Das wahre Gold unseres Planeten sind die fruchtbaren Böden, die im
Laufe der Evolution im Einklang unzähliger Lebewesen entstanden und
diese in ihrer Vielfalt ernährten.
Der Kreislauf der Natur, geschädigt
und unterbrochen durch Raubbau und Bereicherung weniger, die das “Recht
des Stärkeren” durchsetzten. Das 21. Jahrhundert zeigt an Erfolgen, dass
es sich lohnt, den aussichtslos erscheinenden Kampf gegen die Agrarmafia
aufzunehmen.
Am Donnerstag, den 10.Oktober 2013 – unmittelbar vor der am
Wochenende weltweit durchgeführten zweiten Kampagne “Millions March
against Monsanto” – erliess das Zwölfte Bundesbezirksgericht für zivile
Angelegenheiten in der Hauptstadt Mexiko folgendes bahnbrechende Urteil:
Das Landwirtschaftsministerium von Mexiko (Secretaría de Agricultura,
Ganadería, Desarrollo Rural, Pesca, y Alimentación – SAGARPA) und die
Zulassungskontrollbehörde für Lebensmittelsicherheit (Secretaría de
Medio Ambiente y Recursos Naturales – SEMARNAT) werden angewiesen, alle
Aktivitäten im Zusammenang mit der Anpflanzung von transgenen Mais im
Land einzustellen und die Erteilung von Genehmigungen für Versuche und
Pilotprojekten der kommerziellen Pflanzungen zu beenden.
Grundlage für diese Entscheidung war die Überzeugung des Gerichts,
dass von diesen gentechnisch manipulierten Pflanzen und Saatgut der
Biotechnologie Gefahr drohender Schäden für die Umwelt ausgeht, zitierte
Richter Jaime Eduardo Verdugo J. aus dem Urteil.
Wissenschaftliche
Studien wurden bei der Entscheidung berücksichtigt, die das Kreuzen
(Austausch) von Genmaterial in herkömmliche gezüchtete und wilde Sorten
belegten.
Konzerne wie Monsanto, Bayer CropScience oder Pioneer sind mit dem
sofortigen Verbot beauflagt, transgenen Mais in die mexikanische
Landschaft einzubringen – so lange wie durch kollektives Handeln die
Klagen von Bürgern, Bauern, Wissenschaftlern und Organisationen der
Zivilgesellschaft ihren Weg durch die Justiz nehmen.
Eingereicht hatte die Sammelklage beim Gericht ein breites Bündnis,
das sich unter “Acción Colectiva” zusammengeschlossen hatte – geleitet
von Pater Miguel Concha vom Human Rights Center Fray Francisco de Vittoria
und unterstützt von Victor Suarez von ANEC (National Association of
Rural Commercialization Entertprises) sowie Dr. Mercedes Lopéz von Vía Organica und der Lehrerin Adelita San Vicente, Mitglied bei Semillas de Vida.
Die Entscheidung erlaubt nun auch “Strafanzeige gegen die zuständigen Behörden für die Einführung von transgenem Mais in unserem Land zu stellen”, stellte Rene Sanchez Galindo, Rechtsbeistand der Kläger, fest.
Quelle und Dank an: www.radio-utopie.de und www.foodfirst.org/en/GMO+corn+banned+in+Mexico

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