Mittwoch, 9. Dezember 2015
KRÄUTER UND GEWÜRZE - GESCHICHTE UND HEILWIRKUNGEN TEIL_ Curry - die gesunde Gewürzmischung
Es gibt ihn tatsächlich, den Currybaum (Murraya koenigii), dessen Blätter eine obligatorische Zutat zu fast allen Currygerichten sind. Allerdings hat dieses Gewürz nichts mit dem bekannten Curry zu tun, da dies kein eigenständiges Gewürz, sondern eine Gewürzmischung ist.
Curry: Ein Relikt aus der Kolonialzeit
Das Wort "Curry" und das Currypulver sind eine englische Erfindung. Entstanden ist das Wort "Curry" in Indien während der Kolonialzeit, denn mit "kaari" oder "kaaree" werden dort Soßengerichte und Eintöpfe mit Gemüse und Reis bezeichnet. In Indien werden die verschiedenen Gewürzmischungen zur Zubereitung der Currys "Masala" (=Mischung) genannt. Die indischen Currygerichte erhalten daher ihren Namen aus einer Kombination der Hauptzutat und des Masala (z.B. Chicken Masala).
In Großbritannien wurde Curry zu einem standardisierten Gewürzpulver, welches dem europäischen Geschmackssinn angepasst war. Die seitdem verwendeten Currypulver finden jedoch in der indischen Küche keine Verwendung, sondern werden in Indien nur für den Export hergestellt.
Wenn Leute gefragt werden, was Curry ist, werden die meisten wahrscheinlich antworten, dass es ein Gewürz oder ein Pulver ist, das in der asiatischen Küche, oder genauer gesagt als Thai Curry, Indisches Curry oder Malaiisches Curry, Verwendung findet. Dies ist natürlich völlig richtig, nur wissen viele nicht, dass man Curry für vieles mehr verwenden kann.
In den letzten Jahren haben Wissenschaftler verstärkt die wichtigsten aktiven Inhaltsstoffe von Currys untersucht, um die medizinischen Eigenschaften dieser Substanzen zu studieren.
So hat man beispielsweise Curcumin, welches in Kurkuma vorkommt, genauer untersucht, und dabei festgestellt, dass es einen positiven Effekt auf viele Zivilisationskrankheiten hat, da es entzündungshemmend und antioxidativ wirkt sowie das Wachstum von Tumoren reduzieren kann.
Immer mehr Wissenschaftler fangen nun an, die heilenden Eigenschaften von Curry genauer unter die Lupe zu nehmen, um das wahre medizinische Potential von Curry zu erforschen.
Currys sind im Grunde deshalb gesund, weil sie sehr viele Gewürze enthalten, die dem Körpersystem gut tun. Im Folgenden finden Sie eine Auflistung der üblicherweise im Curry enthaltenen Gewürze und deren Nutzen für die Gesundheit.
Curry-Gewürze und ihr Nutzen
Anis-Samen - Regt die Verdauung an, erfrischt den Mund und ist gut gegen Bauchschmerzen.
Chillischoten – Rote Chilli-Schoten enthalten sehr viel Vitamin C, Pro-Vitamin A und einige Vitamin Bs, besonders B6. Außerdem enthält Chilli Kalium, Magnesium und Eisen.
Curry-Blätter - Besonders nach fetthaltigem oder frittiertem Essen sind Curryblätter gut für die Verdauung. Sie helfen bei Übelkeit, ständigem Auftstoßen, Herzrasen, Durchfall, Erbrechen und Hämorrhoiden.
Gewürznelken - Helfen bei Blähungen und regen die Verdauung an.
Ghee - Ghee hilft bei chronischem Fieber, regt den Blutkreislauf an und trägt zur Entgiftung des Körpers bei. Zudem wirkt sich Ghee positiv auf Augen, Nase und Haut aus. Im Gegensatz zu vielen anderen Ölen bewirkt Ghee keinen Anstieg des Cholesterins.
Ingwer - Aufgetragen auf die Kopfhaut wird Ingwer oder Ingwerextrakt schon seit langem dazu verwendet, Haarausfall zu verhindern. Indische Ayurveda-Experten sehen in Ingwer eine „universelle Medizin“, die die Verdauung anregt, Blähungen reduziert, Durchfall bekämpft und Übelkeit bei Schwangeren mindert.
Kardamom – Kardamom wird traditionell in der chinesischen Medizin verwendet, um Magenschmerzen, Verstopfung, Durchfall und andere Verdauungsbeschwerden zu behandeln.
Koriander – Koriander wird in einigen asiatischen Kulturen zur Erleichterung von Verspannungen sowie bei Schlafstörungen angewendet.
Kreuzkümmel – Kreuzkümmel stärkt das Immunsystem, wenn man an Erkältung oder Grippe leidet, und kann sogar bei Asthma helfen. Kreuzkümmel in Tabletten- oder Kapselform stärkt Haare und Nägel, und ist zermahlen in Verbindung mit Feuchtigkeitscreme gut für eine gesunde Haut.
Kurkuma – Kurkuma ist der Hauptbestandteil eines Currys, und man erkennt es an seiner gelben Farbe. Kurkuma gehört zur Familie des Ingwer, und wird schon lange mit heilenden Eigenschaften in Verbindung gebracht. Es wird in Indien als Antiseptikum verwendet, besonders in der Ayurvedischen Medizin, wie in der Behandlung von Schnittwunden oder Verbrennungen. Es wird sogar vermutet, dass Kurkuma die Heilung von Alzheimer unterstützt.
Piment – Piment ist auch als Jamaikanischer Pfeffer bekannt, und kann Verdauungsprobleme beseitigen.
Schwarzer Pfeffer – Schwarzer Pfeffer ist schon Jahrhunderten bekannt dafür, von großem gesundheitlichem Nutzen zu sein. Er kann Hämorrhoiden vermindern, Verstopfungen lösen und die Verdauungssäfte sowie den Appetit anregen. Er hilft bei der Neutralisierung von Fettzellen und enthält Eisen, Kalzium, Phosphor, Karotin, Thiamin und andere Mineralien, und wirkt zudem schmerzlindernd, fiebersenkend, antioxidativ sowie antimikrobiell.
Sternanis – Sternanis regt die Verdauung an und hilft bei Zahnschmerzen. Das aus Anis gewonnene Öl kann zur Behandlung von Läusen und Räude verwendet werden.
Tamarinde - Wird in Asien dazu verwendet, Erkrankungen der Bronchien zu behandeln. Das Gurgeln mit Tamarindenwasser wir bei Halschmerzen empfohlen. Es wirkt antiseptisch und wird bei der Behandlung von Geschwüren verwendet.
Zimtstangen - Wird bei der Bekämpfung von Übelkeit und Durchfall verwendet und regt die Schleimbildung im Rachen an. Zimt enthält von Natur aus viele Antioxidantien, und weist zudem antimikrobielle Eigenschaften auf.
Curry & Gesundheit
Alzheimer - Curcumin unterstützt das Immunsystem dabei, das Amyloid Beta zu entfernen. Dies ist ein Protein, welches die Alzheimer-Krankheit beschleunigt. Es ist in der Tat so, dass Indien, wo Kurkuma regelmäßig auf der Speisekarte steht, eine der weltweit niedrigsten Raten an Alzheimer-Erkrankungen aufweist.
Arthritis - Curcumin kann Gelenkschmerzen bei Arthritis vorbeugen und das Anschwellen von Gelenken reduzieren. Es hilft bei der Reinigung des Blutes und der Verdauung von Proteinen, sowie bei der Regulierung des Stoffwechsels.
Darm / Herz - Die antioxidativen Eigenschaften von Kurkuma reduzieren das Risiko von Darmpolypen, sowie das Risiko, an bestimmten Krebsarten und Herzkrankheiten zu erkranken.
Depressionen - Chilischoten regen die Endorphin-Produktion an – jene stimmungssteigernden Substanzen, die auch beim Sport freigegeben werden und als “natürliche Opiate“ gelten. Sie werden als nervenstärkend angesehen
Diabetes - Laut einer Studie vom nationalen Ernährungsinstitut Hyderabad in Indien zufolge sollten Diabetiker Ihre Nahrung mit Bockshornklee (Fenugreek) ergänzen, da diese Samen Blutzuckerwerte senken
Menstruation - In der alten, traditionellen chinesischen Medizin wird Kurkuma dazu verwendet, Menstruationsbeschwerden zu erleichtern.
Grippe oder Atemwegserkrankungen - Indem man scharfe Chilis ißt, können Grippesymptome reduziert werden (speziell durch das angeregte Schwitzen). Zudem werden verstopfte Atemwege geöffnet, und sie eignen sich als natürlicher Schleimlöser.
Hoher Blutdruck - Chilischoten regen den Blutkreislauf an und senken den Blutdruck. Sie sind außerdem reich an Vitamin A und C sowie Bioflavoniden und stärken die Blutgefäßwände, indem sie elastischer werden und sich besser auf Änderungen im Blutdruck einstellen können.
Nebenhöhlenentzündung und Kopfschmerzen - Nur für Waghalsige! Zermahlene Chilis können in die Nase geschnieft werden, um Kopfschmerzen zu lindern, die durch Nebenhöhlenentzündungen oder Problemen mit den Nebenhöhlen entstanden sind – denn das in ihnen enthaltene Capsaicin schaltet die für diese Kopfschmerzen verantwortlichen Nervenfasern aus. Eine weniger extreme Art Kopfschmerzen zu behandeln ist das Essen von scharfen Chillies.
Nachdem das heilende Potential von Curry nun ausführlich beleuchtet wurde, sollte man sich überlegen, Curry nicht mehr nur als bloße Gewürzmischung anzusehen, sondern eher als eine Kombination von heilenden Eigenschaften, die wirklich lecker schmecken!
Quelle und Dank an: facebook.com/akademie.ghl/
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