Wir leben in einer verrückten Zeit! In der Geschichte der Menschheit sind wir an einem Punkt angekommen, wo wir im größtmöglichen Luxus und der größten Sicherheit leben. Hier, im Land Österreich, hat jeder ein Dach über dem Kopf, fließt trinkbares Wasser aus dem Hahn und wir können zu jeder Mahlzeit wählen was wir essen wollen! Und wir leben in einer Region der Welt, in der unser Leben nicht täglich aufgrund eines bewaffneten Konflikts gefährdet ist.
Und dennoch begleiten so viele Eltern ihre Kinder mit einer Angst, die ihnen den Freiraum für essentielle Erfahrungen nimmt. Oder wir nehmen ihnen diesen Freiraum in dem wir alles für sie tun und bei jedem Schritt helfen – einfach, weil wir sie so sehr lieben und so gut zu ihnen sein wollen oder ihnen ein leichtes Leben wünschen.
Im Wildnisschulen-Alltag begegne ich immer wieder Kinder mit gleichen Symptomen:
- Kinder, die sich für alles was sie tun möchten eine Erlaubnis holen,
- Kinder, die sich nichts zutrauen,
- -“- , aber so tun als hätten sie alles schon gesehen, gehört, gerochen, geschmeckt, getan,
- Kinder, die aus Angst schmutzig zu werden, den größten Spaß sausen lassen,
- Kinder, die kaum etwas um sich herum wahrnehmen,
- Kinder, die über keinen Baumstamm balancieren können,
- Kinder, die keine Idee haben, was sie draußen tun sollen.
Der Entzug der Natur und das überbehüten
unserer Kinder sorgt genau für das Gegenteil von dem was wir uns
eigentlich für unsere Kinder wünschen.
Alle Eltern wünschen sich resiliente, vitale, fröhliche, mutige und kreative Kinder!
- mehr zuzutrauen,
- es Dinge allein (und auch mal unbeobachtet) tun zu lassen,
- zu vertrauen,
- Langeweile zuzugestehen,
- nur mal zuzuhören & zuzuschauen ohne eingreifen oder es verbessern zu wollen,
- gefährliche Dinge tun zu lassen …
1. Feuer machen
Jeder Mensch liebt das Feuer. Ich bin noch keinem Menschen begegnet der die Atmosphäre an einem Lagerfeuer nicht geschätzt hätte – und Kinder lieben Feuer. Warum das so ist? Weil Feuer ein verbindendes Element ist.
Kinder lieben es Feuer zu entzünden, damit zu werkeln, Funken & Rauch zu erzeugen, Fackeln zu bauen, mit der leuchtenden Glut oder den feinen Rauchfähnchen zu schreiben … und da ist noch so viel mehr das Feuer zu bieten hat.
Lass das Feuer zum Mentor Deines Kindes werden!
Potential: sicherer Umgang mit Feuer (entzünden, unterhalten, hüten, löschen), Stärkung aller Sinne, Ruhiger Geist, Selbstwert, Gemeinschaft
Gefahren: Verbrennung, Rauchvergiftung (bei falschen Brennmaterial zB Sperrholz, Möbel, Müll etc)
2. Auf Bäume klettern
Was ist das für ein Gefühl wenn Du Dich zwischen den starken Ästen eines Baumes immer höher und höher empor begibst und dann diese Welt aus einer ganz neuen Perspektive betrachten darfst?! Vielleicht das Gefühl ein Eichkätzchen oder ein Vogel zu sein? Es ist auf jeden Fall faszinierend!
Und ich sehe Kinder ständig irgendwo klettern. Offensichtlich mögen die das!
Klettern auf einem Baum ist wirklich was besonders und es unterstützt die Entwicklung Deines Kindes enorm! Körperkraft, Körpergefühl, Balance, Intuition, Mut, Selbstwert, Ruhiger Geist… das ganze Klettern ist eine sehr sinnliche Erfahrung!
Das Spüren der Rinde (feucht oder trocken), der Geruch des Baumes, das Rauschen der Blätter oder das Knarzen während der Wind durchrauscht, die vielen Farben & Strukturen die es zu entdecken gibt, dass eigene Klima das sich in und um einem Baum befindet und Dein Bauch der Dir sagt wie weit Du klettern darfst.
Mach die Bäume zu den Mentoren Deines Kindes!
Potential: starkes Körpergefühl, Balance, Kraft, Stärkung aller Sinne, Ruhiger Geist, Selbstwert, Intuition
Gefahren: Blessuren und/oder Brüche
Weiterlesen und Kommentare: hier bei Waldläuferbande.at
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