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Donnerstag, 11. Dezember 2014

Japanischer Forscher: Ein leerer Magen macht gesund

Gerhard Wisnewski

Hungerleider leben länger? Was soll denn das nun wieder? Die spinnen, die Japaner! Dachten wir nicht bisher: Rund ist gesund, und gutes Essen hält Leib und Seele zusammen? Und ob! Und nun das: Ein irres Buch aus Japan empfiehlt, den Magen knurren zu lassen und nur einmal am Tag zu essen. Gerhard Wisnewski hat es gelesen ... 






Angesichts der steilen Thesen von Yoshinori Nagumo könnten einem glatt die Haare zu Berge stehen. »Zu glauben, man könne gesund werden, indem man ordentlich Nahrung zu sich nimmt, ist eine überholte Vorstellung. Im Gegenteil lässt sich sogar behaupten, dass es auf zellulärer Ebene eine Fülle positiver Wirkungen auf den Körper hat und verjüngend wirkt, wenn wir einen leeren knurrenden Magen haben.« In seinem Buch erklärt Nagumo:
  • Warum es gesund ist, nicht zu essen
  • Warum wir einen knurrenden Magen »genießen« sollten
  • Warum sich der Körper nicht an einen vollen Magen anpassen kann
  • Warum man von Gemüse nichts wegwerfen sollte
  • Warum man für die Gesundheit keinen Sport treiben sollte
  • Warum, wer nicht schön ist, auch nicht gesund ist
Wahrscheinlich ein typischer Verschwörungstheoretiker? Eher nicht: Nagumo stammt aus einer japanischen Ärztefamilie. Laut Kurzbiografie waren Vater, Großvater und Urgroßvater Mediziner. Auch Nagumo studierte Medizin und »arbeitete als Chefarzt in einer medizinischen Ambulanz für Brustchirurgie, bevor er schließlich seine eigene Praxis aufmachte.«

Inzwischen ist er in Japan ein bekannter Mann und »Direktor der sechs Nagumo-Kliniken in Tokio, Nagoya, Osaka, Fukuoka, Tokushima und Sapporo, die sich auf Brust(krebs)operationen spezialisiert haben.«

Vom (falschen) Essen zum Krebs ist es nicht weit ...

Von da zum Thema Essen ist es nicht weit. Denn was hierzulande gern verschwiegen wird: Wie auch in meinem nächsten Jahrbuch verheimlicht − vertuscht − vergessen 2015 ausführlich beschrieben wird, ist Krebs hauptsächlich ein Energieproblem. Oder anders gesagt: Auch ein Tumor muss »essen«. Und wenn er nichts zu essen bekommt, kann er nicht (weiter-)wachsen und muss sterben. In sämtlichen Tierversuchen sei bewiesen worden, schreibt Nagumo, »dass sich die Lebensdauer um 50 Prozent verlängerte, wenn man die Nahrungszufuhr um 40 Prozent reduzierte. Ferner zeigte sich, dass Tiere, die weniger Futter bekamen, eine lebhaftere Mimik, ein schöneres Fell und ein jüngeres Aussehen hatten.«

Den Affen, die sich vollessen konnten, seien dagegen die Haare ausgefallen, »ihre Gesichtshaut wurde schlaff, und die Alterung schritt schneller voran, während sich bei den Affen mit reduzierter Futtermenge ein glänzendes Fell und eine straffe Haut zeigten.« So weit, so gut. Die segensreichen Wirkungen des Abspeckens oder gemäßigten Essens klingen auch in der westlichen Schulmedizin an. Und schließlich, so Nagumo, sei ja auch »an der buddhistischen Fastenpraxis und dem Fasten im islamischen Ramadan zu sehen ..., dass man umso länger lebt, je weniger man isst, statt sich den Bauch vollzuschlagen.«

Von 77 auf 62 Kilo

Der Mann spricht aber nicht nur als Mediziner, sondern auch aus eigener Erfahrung. Nachdem der zierliche Japaner zunächst 77 Kilo gewogen hatte, »ging ich eine Zeitlang eifrig ins Fitnessstudio, besuchte das Schwimmbad und trainierte an verschiedenen Sportgeräten. Ich dachte nämlich, durch Sport könne man abnehmen. Es mag wie Ironie klingen, aber durch Sport nahmen im Gegenteil mein Appetit und damit auch mein Gewicht ständig zu. Auch Diäten waren mir lästig, das Kalorienzählen gab ich ebenfalls schnell wieder auf; kurz gesagt, ich kam nicht weiter.«

Erst als er anfing, pro Tag nur noch eine Mahlzeit aus einer Suppe und einem Hauptgericht zu sich zu nehmen, schaffte er den Durchbruch: »Nachdem ich alles Mögliche ausprobiert hatte, kam ich zu dem Ergebnis, dass ›eine Mahlzeit am Tag‹ ausreicht. In den über zehn Jahren seither blieb mein Gesundheitszustand optimal und mein Gewicht konstant bei 62 Kilo. Vor allem verjüngte sich meine Haut, und beim gründlichen Gesundheits-Check-up zeigte sich, dass das biologische Alter meiner Blutgefäße dem eines 26-Jährigen entsprach.«

Klingt fast zu schön, um wahr zu sein. Aber in seinem Buch werde er »genau erklären, warum ›eine Mahlzeit am Tag‹ eine für die Gesundheit notwendige Methode ist, und Ihnen zeigen, wie man in der Praxis mit einer Mahlzeit am Tag leben kann. Außerdem werde ich erläutern, wie der Körper und vor allem seine äußere Erscheinung sich durch ›eine Mahlzeit am Tag‹ verändern werden. Weil ich davon ausgehe, dass dieses Buch Ihr bisheriges Allgemeinwissen über Gesundheit nach und nach über den Haufen werfen dürfte, empfehle ich Ihnen, es mit Vergnügen bis zum Ende zu lesen.«

Die »Gene der Lebenskraft«

Naguma wählte nicht (nur) den Energie-, sondern einen anderen Ansatz und spricht von den »Genen der Lebenskraft«: »Dazu gehören
  • das ›Hunger-Gen‹, das den Hunger besiegt;
  • das ›Gen der Lebensverlängerung‹, das bei Hunger das Überleben sichert;
  • das ›Fortpflanzungs-Gen‹, das dafür sorgt, dass die Geburtenrate in Hungerzeiten steigt;
  • das ›Immunitäts-Gen‹, das Infektionskrankheiten besiegt;
  • das ›Anti-Krebs-Gen‹, das den Krebs bekämpft;
  • das ›Reparatur-Gen‹, das den Alterungsprozess bremst und Krankheiten heilt,
und andere mehr.« Diese »Gene der Lebenskraft« könnten jedoch nur bei Hunger und Kälte aktiviert werden. »Wenn wir uns hingegen überessen, bewirken diese Gene letztlich, dass der Körper altert, die Vitalität nachlässt und die Immunkraft den eigenen Körper angreift.«

»Wunder-Gen Sirtuin?«

»Hauptverdächtiger« für die positiven Wirkungen gedrosselter Nahrungszufuhr ist für Nagumo das sogenannte Gen Sirtuin. Die Ergebnisse der oben genannten Experimente ließen den Schluss zu, »dass bestimmte Gene aktiviert werden, um das Leben so gut wie möglich zu bewahren, wenn ein Lebewesen Hunger leidet.« Mit anderen Worten: Wenn man die Not- und Reparaturprogramme des Körpers ständig aktiviert, bleibt man gesünder und lebt länger, weil sich der Körper ständig selbst repariert. »Von dieser Hypothese ausgehend, forschte man weiter und entdeckte schließlich das Gen Sirtuin.«

Dabei sei man »zu der neuen Erkenntnis« gelangt, »dass dieses Gen bei leerem Magen sämtliche Gene in den 50 bis 60 Billionen Zellen des menschlichen Körpers scannt und die beschädigten Gene repariert. Es hat sich gezeigt, dass dieses Gen nicht nur an der Verlängerung des Lebens, sondern gleichzeitig auch an der Verhinderung von Alterung und Krankheit beteiligt ist. Durch die Entdeckung dieses Gens ist es uns möglich geworden, das Leben zu verlängern, und daher ist es unter den ›Genen der Lebenskraft‹, die das Leben der Menschheit verlängert haben, an erster Stelle zu nennen.«

Das wäre natürlich noch schöner! Medizin und Medien lieben dieses Buch gar nicht. 


Quelle und Dank an: Kopp-verlag_Restbeitrag und Buch_hier:

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