Herzlich Willkommen auf unserem Blog!

Hier findet Ihr neben Hintergrundinformationen über das Weltgeschehen vor allem positive Nachrichten darüber, wie man im menschlichen Miteinander Großartiges erreichen kann.

Montag, 5. Dezember 2011

Der globale Wandel zur Verbundenheit

globaler Wandel
Dass wir gegenwärtig eine Phase der Umwälzung erleben, ist inzwischen hinreichend bekannt. Aber nur die wenigsten sind sich über deren wirkliche Tragweite im Klaren. Tatsächlich befinden wir uns inmitten eines epochalen Wandels. Unsere Welt erfährt eine vollständige Umgestaltung. Eine globale Kultur ist im Entstehen begriffen, in der die unterschiedlichsten gesellschaftlichen und weltanschaulichen Systeme aufeinanderprallen. Traditionen, Überzeugungen, Werte, Sitten und Bräuche relativieren sich. Eingefahrene Strukturen erweisen sich zunehmend als einschränkend und schreien nach Erneuerung.
"Wir leben in einer alles entscheidenden Zeit. Wissenschaftler sagen uns, wir hätten nur 10 Jahre, um unsere Lebensweise zu ändern... Jeder Einzelne muss an dieser gemeinsamen Anstrengung teilnehmen..." (Yann Arthus-Bertrand, Regisseur des Films HOME)
Der ungehinderte Austausch von Informationen hat zu rasanten Entwicklungen in Wissenschaft und Technologie geführt. Dabei kam es zu solch einer Beschleunigung des soziokulturellen und wirtschaftlichen Wachstumsprozesses, dass dieser schließlich ausuferte. Die Verhältnisse auf der Erde sind ungesund geworden, lebensfeindlich. Sie sind aus der Balance geraten. Einseitig materialistisch, mechanistisch, rationalistisch und patriarchalisch eingestellt, haben wir uns von der Innenwelt und damit von einer Ethik abgeschnitten, die dem Leben dient, anstatt ihm schadet. Durch unser trennendes Weltbild - „ich hier und dort der Rest der Welt" - sind wir Opfer unseres eigenen Egoismus geworden. Die Natur lässt sich nicht alles gefallen. Wenn wir nicht bald unseren Lebensstil ändern, wird der Bumerang gnadenlos auf uns zurückschlagen.


Das ist die dunkle Seite des Wandels - und diese Dunkelheit ist mehr als bedrohlich. Doch, wie das Sprichwort schon sagt: „Am dunkelsten ist die Nacht kurz vor der Dämmerung."
Die ersten Lichtstrahlen brechen bereits durch. Und sie lassen, begleitet von einem Riesen-Aha-Effekt, eine ganz neue, noch völlig unversehrte Bewusstseinslandschaft erahnen. Erstmals in der Menschheitsgeschichte steht uns das geistige Erbe aus allen ethnographischen Räumen und Kulturepochen zur Verfügung - das direkt einlädt zum Vergleichen, zum Entdecken von Unterschieden und Gemeinsamkeiten. Und siehe da, dabei offenbart sich eine bisher verborgene Bewusstseinsdimension: universelles Wissen jenseits von Dogmen, Absolutheitsansprüchen, nationalen Bräuchen und Gesetzesmoral - eine ungezähmte Weisheit, die ein ursprüngliches, von den Fesseln fixer Überzeugungen befreites, „wildes" Denken ermöglicht.


Auf der Suche nach der Essenz von Allem-was-ist

Mein Leben lang hatte das tiefe Empfinden, dass es in den verschiedenen geistigen Traditionen letztlich um dasselbe ging; dass diese nicht tausend Wege aufzeigten, wie meist behauptet wurde, sondern sich in ihnen ein einziger Weg zur Wahrheit verbarg - der Weg jenseits aller Pfade.
Daher machte ich es mir schon früh zur Aufgabe, hinter den unterschiedlichen Ausdrucksformen die gemeinsame Essenz herauszudestillieren. In ihr müssten sich die nackten Prinzipien, die zeitlosen Grundaussagen und unabänderlichen Gesetze finden lassen. Bald wurde mir die kultur- und gesellschaftspolitische Relevanz meiner Fragestellung bewusst. Denn wo sonst sollte das Potenzial für Verständigung, Einigung und Frieden liegen als in der Anerkennung des gemeinsamen geistigen Kerns der Weltkulturen?
Mehr als 35 Jahre ist das nun her. Es wurde ein Lebenswerk daraus. Am Anfang erwies sich die Fragestellung als derart komplex, dass ich mehrmals nahe daran war, das Handtuch zu werfen; wäre da nicht die Leidenschaft des Suchens gewesen, die mich jedes Mal zum Weitermachen antrieb.


"Leben" bedeutet Auflösen und Neuverbinden

Was schließlich dabei herauskam, war jedoch denkbar einfach. Nämlich: Sämtliche Weisheitslehren gehen von einer grundlegenden Erkenntnis aus, auf welche sie gleichzeitig hinarbeiten, von einem Alpha-und-Omega sozusagen. Diese Erkenntnis lautet: Alles ist mit allem verbunden. Alles fließt. Alles bedingt sich gegenseitig. „Alles ist eins," heißt es bei Rilke - obgleich jeder Augenblick eine Neuschöpfung darstellt. Während die äußere Welt einem ständigen Veränderungsprozess unterworfen ist, gibt es im Inneren nur wenige universelle Prinzipien, die das gesamte Universum erhalten und bewegen. Das wichtigste davon besagt: Das fließende Ganze muss stets ein fließendes Ganzes bleiben, sonst wäre es kein fließendes Ganzes mehr. Anders ausgedrückt: Der Kosmos ist stets darauf bedacht, sein Fließgleichgewicht zu bewahren. Dies ist das Prinzip „Leben" - ein ständiger Prozess des Auflösens und Neuverbindens. Altes, Verhärtetes, Verknotetes, Blockierendes wird aufgelöst, um den Flow freier, kreativer Beziehungen zu ermöglichen, wobei immer Neues entsteht - Wachstum, Evolution, Selbsttranszendenz.
Das wahrhaft Revolutionäre unserer Zeit liegt darin, dass sich in dieser Erkenntnis nicht nur die Weisheitstraditionen begegnen; auch die neue Wissenschaft gelangt zum gleichen Schluss. Auf der Suche nach den kleinsten Bausteinen der Materie fand sie - namentlich die Physik, die ja die Grundlage der Naturwissenschaften darstellt - heraus: Im Bereich des Kleinsten, Mikrophysikalischen, gibt es gar keine einzelnen Bausteine mehr. Da gibt es nur noch Energie. Und selbst im Energetischen findet sich eine noch subtilere, gänzlich immaterielle Dimension, bei der man nur noch von Wirk-Beziehungen sprechen kann. „Wirks statt Quarks", meint der Quantenphysiker Hans-Peter Dürr mit dem ihm eigenen Humor. Im Innersten ist das Ganze beziehungshaft und prozesshaft - ein fortlaufendes Werden, welches das Vergehen sinnhaft einbezieht. Sein Wesen ist dynamische Allverbundenheit.
Eigentlich müsste man hier von einer Offenbarung sprechen. An dieser Stelle wird nicht nur der gemeinsame Kern der Religionen transparent, hier liegt auch der Punkt der Übereinstimmung von Wissenschaft und Transzendenz. Hier befindet sich der Ort, an dem unanzweifelbar zu Tage tritt: Und es gibt sie doch - eine universelle Wahrheit!


Was das für uns alle bedeutet

Alles ist mit allem verbunden. Diese simple Aussage bedeutet nicht weniger als einen Paradigmenwechsel. Sie ist der Auslöser für die Wende von einem trennenden Weltbild hin zu einer ganzheitlichen, verbindenden Weltanschauung.
Für den Einzelnen bedeutet das: Auch ich bin eingebunden in ein Ganzes, von dem ich Teil bin, an dem ich kreativ mitwirke und dessen innere Ordnung ich folglich zu respektieren habe. Die Vorstellung, ein vom Rest der Welt getrenntes Subjekt zu sein, ist eine Illusion. Trennung ist eine Illusion. Allverbundenheit ist die grundlegende Gesetzmäßigkeit des Kosmos.
Alles, was wir denken und tun, hat einen Einfluss auf das Ganze. Aus diesem Grund fällt uns Menschen eine natürliche Verantwortung der Welt gegenüber zu. Aber nicht nur eine Verantwortung - je mehr wir uns dieser Verbundenheit bewusst werden, desto deutlicher erkennen wir auch, dass uns dadurch gleichzeitig ein unvorstellbarer Nutzen erwächst. Denn da ist eine Ordnung im Gange, die auch durch uns wirkt, die auch uns in Ordnung hält, körperlich, seelisch und geistig, - sobald wir uns ihr öffnen und ihr folgen.
Bleibt nur noch die Frage „Wie?" Wie soll man dieser Ordnung folgen? Wie soll das aussehen? An einen Koan erinnert diese Fragestellung, an eine jener schier unlösbaren Fragen, die der Zen-Schüler seinem Meister beantworten muss, um seine Erleuchtung zu beweisen. Wie lässt es sich gestalten - dieses Stirb und Werde, von dem schon Goethe schrieb: „Und wenn Du dies nicht hast, dieses Stirb und Werde, bist Du nur ein trüber Gast auf der dunklen Erde."


Die Weltformel

LiebeDes Rätsels Lösung liegt dort, wo wir anstelle des Wortes „Verbundenheit" dessen wichtigstes Synonym einsetzen: LIEBE. Diese Gedankenkombination mag verblüffen, vor allem, wenn es - auch - um die Wissenschaften geht.
Liebe? Ja. Liebe ist das älteste Wortsymbol für das Prinzip der Verbundenheit. Mehr noch, Liebe, das ist die lebendige, nach Verbindung strebende Kraft.
Liebe, so kann man aus dem geschilderten Zusammenhang schließen, ist das innerste Wesen des Ganzen, die Grundstruktur des Universums, die Weltformel, nach der wir alle suchen. Folglich stimmt, was die Religionen stets behaupteten: Gott ist tatsächlich die Liebe. Nur, dass Gott unter den neuen Prämissen ganz andere Vorstellungen wachruft. Die anthropomorphen Züge des alten Mannes lösen sich auf in pure fluide, kosmische Intelligenz, Bewusstsein, geistige Ordnung. Liebe ist der Prozess, der sich am Urgrund des Universums abspielt, der Impuls der Evolution, der sich im Menschen als Ur-Sehnsucht nach Ganzheit äußert. Damit stellt sie die Matrix jedes gesunden Prozesses dar. Und deshalb will es ausnahmslos jeder - lieben und geliebt werden.
Liebe ist Leben. Folglich kann sie nichts wollen, was dem Leben zuwider läuft. Lieben heißt dem Leben dienen. Loslassen, was nicht Liebe ist - das Destruktive und Negative, das Trennende, alles, was sich im Herzen ungesund, unstimmig und miserabel anfühlt. Und dann den Wegweisern „Wahrheit, Liebe, Freude" folgen. Ein letzter Check: „Für alle gut". Was ich tue, sollte nicht nur zu meinem eigenen Vorteil gereichen, es sollte überdies dem Ganzen dienen. Das ist die Praxis der Liebe. Gelebte Liebe. Einfach. Zumindest von der Theorie her gesehen.
Mit dem Paradigmenwechsel deutet sich also nicht nur eine neue Weltanschauung an. In der Morgendämmerung der neuen Ära offenbart sich gleichzeitig ein neues Gottesverständnis und eine evolutionäre Lebensphilosophie, eine Amosophie.


Ein Quantensprung für die Menschheit

Wir befinden uns in einer kritischen Zeit, einer alles entscheidenden Zeit. Dennoch können wir optimistisch sein. Denn wir sind dabei, die vereinende Ordnung des Ganzen zu entdecken, die unsichtbar und ungreifbar in der Vielfalt der Erscheinungen waltet. Wir sind dabei zu entdecken, wie der Mensch sich bewusst in diese Ordnung einschwingen und an ihr teilhaben kann, um den Riss in seinem Dasein zu kitten. Wir sind dabei einzusehen, dass alle geistigen Traditionen Zeugnis von diesem Zusammenhang ablegten, wir dies aber erst heute zu verstehen beginnen.
Denken wir an die all die Streitigkeiten, Dispute und Kriege, die sich die verschiedenen Religionen und Weltanschauungen lieferten und noch immer liefern, an all die Auseinandersetzungen, die in ununterbrochener Folge die Geschichte der Menschheit durchziehen, können wir mit Recht von einem Quantensprung sprechen. Heute steht uns ein einmaliges globales und universelles Wissen zur Verfügung. Wissen, das die Zusammenhänge aufzeigt und dazu befähigt, dem Leben konstruktiv zu begegnen. Wissen, das uns als Kompass dient und uns selbst durch stürmische Zeiten wie diese navigiert. Wissen, das die Welt retten wird, weil es Brücken schlägt und in Weisheit mündet.




Bilder

Erde: Heikenwaelder Hug
Herz:
Walter Grassroot
Aufbruch: Some rights reserved by Ragesh Vasudevan

Autoren Info

Dr. Christina Kessler
Dr. Christina Kessler
ist Ethnologin und Philosophin. Jahrzehntelang erforschte sie die geistigen Traditionen dieser Welt – mit dem Ziel, deren gemeinsame Essenz herauszukristallisieren und in einer modernen Form zugänglich zu machen.

Daraus entstand ein integraler Ansatz, den sie in Vorträgen, Seminaren und der Ausbildung zum Consultant for Integrative Development weitervermittelt. In ihrem neuen Buch WILDER GEIST WILDES HERZ rollt sie ihre Forschungen zu einem „Lebenswissen“ auf, das sowohl einen hochaktuellen wie einen zeitlosen Aspekt besitzt. Als „Kompass in stürmischen Zeiten“ ist es eine Spielanleitung für den Wandel. Ganz allgemein betrachtet geht es Kessler darum, zu zeigen, wie die Leben in seiner Bestform verwirklicht werden kann.

Quelle und Dank an:  www.christinakessler.com/ und http://www.sein.de

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen