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Freitag, 16. März 2012

Helden braucht die Welt



So wie der Lotus aus dem Schlamm durch das trübe Wasser hindurch in die Luft wächst, und so die materielle, intellektuelle und die spirituelle Welt verbindet, und seine makellose Schönheit entfaltet, findet auch der Mensch auf seiner Heldenreise den Weg vom Abstrakten zur vollkommenen Existenz und zur Entfaltung seines Bewusstseins. — Heinz Robert
Mensch zu sein ist eine komplexe Aufgabe. Mensch zu sein umfasst, sich Herausforderungen zu stellen, das zu akzeptieren was ist, das zu überschreiten was vorbei ist und zu umarmen wer wir sind. Es schliesst nicht nur uns als Individuum ein, es ist auch eine kollektive und zwischenmenschliche Herausforderung. Mensch zu sein ist ein Prozess des Entstehens; es ist Kreativität in Körper, Verstand und Geist.
Beim Meistern unseres Lebens kann der Mythos der Heldenreise uns dabei unterstützen, diese Prozesse zu verstehen, sich einfacher und verbindlicher auf Herausforderungen einzulassen und die Schattenanteile unseres Selbst zu integrieren.
Kulturunabhängiger Monomythos
Die Heldenreise (oder auch Monomythos genannt) ist die Geschichte aller Geschichten. Sie wurde oft niedergeschrieben und verfilmt, obwohl sie sich nie jemand ausgedacht hat. Es ist mitgebrachtes Wissen unserer Seele. Geschichten mit monomythischer Struktur weisen das Phänomen auf, dass sie unabhängig von der Kultur, in der sie entstanden sind, als ergreifend und psychologisch überzeugend empfunden werden. Beim Lesen oder Sehen solcher Geschichten bauen wir eine empathische Verbindung mit dem Helden auf, denn unbewusst sehen wir darin unseren eigenen Weg, den wir im Laufe unseres Lebens unzählige Male durchlaufen. Sei es, wenn wir eine berufliche Krise erfolgreich meistern, uns aus einer Beziehung erfolgreich lösen, oder unseren räumlichen Lebensmittelpunkt wechseln. Jedes Mal, wenn wir uns in einem Prozess befinden, der uns herausfordert unsere Lebensumstände und Gewohnheiten zu ändern, durchleben wir das Schicksal des mythischen Helden und machen uns auf seine Reise.
Die tausend Gesichter des Helden
Erstmalige Bekanntheit erlangte die Heldenreise durch die Studien des Mythenforschers Joseph Campbell, der seine Ergebnisse in dem Buch Der Heros in tausend Gestalten im Jahre 1949 veröffentlichte. Im Zuge seiner Forschungen untersuchte Campbell Mythen aus aller Welt und identifizierte dabei eine Reihe von Schlüsselstationen, die in allen Mythen in unterschiedlichen Ausprägungen vorhanden sind. Basierend auf diesen Schlüsselstationen erarbeitete Campbell das zeitlose universelle Modell der Heldenreise, das seitdem bei einer Vielzahl von Autoren bewussten Einfluss in deren Werke genommen hat.
Der Zyklus der Heldenreise nach Campbell
  1. Die gewöhnliche Welt des Helden mit seinen Leiden, Langeweile und neurotischem Seelenschmerz.
  2. Der Ruf des Abenteuers, wenn die gewöhnliche Welt nicht mehr erträglich ist und der Held reif für eine Veränderung.
  3. Die Verweigerung des Rufes, wenn der Held zögert dem Ruf zu folgen oder sogar Angst hat die Sicherheit aufzugeben und die Herausforderung meidet.
  4. Auftreten eines Mentors, der das Potenzial des Helden erkennt, ihn unterstützt und anspornt den nächsten Schritt zu wagen.
  5. Übertreten der ersten Schwelle, wenn der Held sich sehr merkwürdig fühlt und verängstigt wird.
  6. Tests, Verbündete und Feinde tauchen auf, und der Held spürt mehr Stress und Angst als je zuvor. Der Held steht kurz davor aufzugeben, findet jedoch Menschen die ihn unterstützen und oft auch einige, die ihn verletzen können.
  7. Eintritt in die innerste Höhle, wo der Held Einsicht bekommt in die dunkle Seite seines wahren, versteckten Selbst, die Seite, die er bisher verleugnet hat.
  8. Die höchste Prüfung, wo der Held versucht, die Anteile seines Wahren Selbst einzusetzen, für die er sich zuvor geschämt hat oder Furcht davor hatte.
  9. Belohnung für die Ergreifung des Schwertes, wenn der Held langsam neue Leidenschaft entdeckt und beginnt ein kontinuierliches Leuchten aus der Kraft seines wahren Selbst zu ernten.
  10. Der Weg zurück, auf dem der Held die Schwelle zur Alltagswelt überschreitet, aus der er ursprünglich aufgebrochen war. Er trifft auf Unglauben oder Unverständnis, und muss das auf der Heldenreise Gefundene oder Errungene in das Alltagsleben integrieren.
  11. Auferstehung; im Angesicht des drohenden Todes, stellt der Held sich der Prüfungsfrage „Was habe ich aus meinem Leben gemacht?“ und wird nach geschaffter Prüfung geläutert wiedergeboren.
  12. Rückkehr mit dem Elixir, das der Held mit jüngeren Helden und Heldinnen in der gewöhnlichen Welt teilt. Der Held vereint Alltagsleben mit seinem neugefundenen Wissen, und lässt somit die Gesellschaft an seiner Entdeckung teilhaben.

Höre nie auf zu lernen, sei offen für Niederlagen
Das Leben ist eine spirituelle Praxis, die Welt ist unser Klassenzimmer. Das Lernen endet nicht mit dem Abschluss der Schule oder des Studiums. Oft beginnt an diesem Wendepunkt das frei gestaltbare Leben, wo du auf beginnst auf deinen eigenen Beinen zu stehen, und neue Aufgaben auf dich zukommen. Der Mensch lernt durch Herausforderungen, somit ist jeder Fehler, jede Niederlage, jeder Verlust ein Grund wieder aufzustehen und aus dieser Erfahrung, mit neuem Potential weiter das Ziel zu verfolgen.
Auch du bist ein Held, mach dich auf die Reise.


Heinz Robert Heinz Robert ist Mastermind und Mitbegründer von OpenMindJournal.com, einer der Hosts von Mann-Sein.ch, bietet als IntegralHero seine Dienste als Transformationsbegleiter an, und setzt sich stark für den Bewussten Kapitalismus und eine Globale und Weltspiritualität ein. Zudem ist er auch noch als Freelance Grafiker tätig. Geboren 1970 im niederösterreichischen Blumau-Neurisshof, südlich von Wien, lebt und arbeitet er nun seit Ende 2007 in Zürich. In den Jahren davor brachte ihn seine Heldenreise für je zwei Jahre nach Andalusien und Baden-Württemberg. Im Jahr 2000 begann er nach einem Moment des Erwachens mit buddhistischer Meditation und zwei Jahre später mit dem Studium der Integralen Philosophie und Praxis nach Ken Wilber. Er ist begeisterter 5-Rhythmen Tänzer, Yogi und hat immer wieder neue Ideen, wie die Welt ein besser Ort zum Leben wird. Lebenslanges Lernen, unaufhörliches Wachsen, sich entfalten und entwickeln, achtsame Kommunikation mit Anderen, sowie bewusstes Erleben der Umwelt und der Vorgänge in ihr, sieht er als seine Lebenspraxis.

Quelle und Dank an:  http://www.openmindjournal.com

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