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Freitag, 21. März 2014

Sonne macht klug

von Leopold Bergmann
Sonne macht klug - Sonne ist gut für`s Gehirn
Sonne ist gut für`s Gehirn - Foto: iStockphoto




















Sonne hält das Gehirn auf Trab. Menschen die regelmäßig sonnen, ob im Freien oder in einem Qualitäts-Solarium, denken schneller und präziser, steigern die Ausschüttung von "Glückshormonen" und ihr Gehirn altert langsamer.

Fördert der regelmäßige Aufenthalt an der Sonne und der damit verbundene hohe Vitamin D-Serumspiegel im Blut die geistige Leistungsfähigkeit? Und führt umgekehrt zu wenig Sonne und ein Vitamin D-Defizit zu krankhaften Veränderungen der Gehirn- und Nervenfunktionen?

Seit Jahren beschäftigen sich Forscher mit diesem Thema. Zunächst in Laborversuchen mit Versuchstieren, zunehmend in Studien mit vor allem älteren Menschen erhärtete sich die Vermutung, dass das Sonnenschein-Vitamin einne Schlüsselfunktion beim Stoffwechsel im Gehirn und bei der Entwicklung des Gehirns spielt.
Einen erheblichen Schub bedeutete die Entdeckung, dass die Gehirnzellen in den zentralen Gehirnregionen, zuständig für Lernen und Erinnern, über Vitamin D-Rezeptoren, sozusagen die Türsteher der Zellen, verfügen. Den Aufwand hätte sich die Natur erspart, wenn das Sonnenschein-Hormon nicht eine wichtige Rolle bei Entwicklung und Funktion des Gehirns spielen würde.
Andere Erkenntnisse zur Wirkung des Sonnenschein-Vitamins machen diese Vermutung plausibel. Vitamin D spielt eine Rolle bei der Teilung der Nervenzellen oder bei der Bildung von Dopamin, einem Neurotransmitter, der regelnd in viele Prozesse des Gehirns eingreift, eine wesenltiche Rolle bei Entstehung bzw. Vorbeugung von Alzheimer und Parkinson und auch als eines der "Glückshormone" bezeichnet wird.


 
In einer aktuellen, umfassenden Übersichtsstudie fassen Prof. Darryl W. Eyles und Kollegen (s.u.) die Ergebnisse zahlreicher Studien in einem Schaubild zusammen zur Frage nach den Wirkungen des Sonnen-Hormons auf die Alterung und Funktionsstörungen des Gehirns - Autismus, Schizophrenie, Depression, Alzheimer und andere kognitive Fehlfunktionen:
Studien-Übersicht zur Vitamin D3, Autismus, Schizophrenie, Depression Alzheimer, Parkinson,

Ergebnisse von Übersichts- und Meta-Studien überzeugend

Bereits 2007 fassten zwei Wissenschaftler am Children’s Hospital Oakland Research Institute in Kalifornien die bisher vorliegenden Studienergebnisse mit dem Satz zusammen:
Wir kommen zu dem Schluss, dass es reichlich biologische Belege gibt für die wichtige Rolle des Vitamins D für die Entwicklung des Gehirns und seiner Funktionen.
Eine weitere Übersichtsstudie kommt zum gleichen Ergebnis: Die bekannten Schutzfunktionen des Vitamin D sowohl für die Nerven als auch bei der Abwehr der "freien Radikalen" und von Entzündungen seien vermutlich die Ursache dieser positiven Wirkungen auf die kognitiven Entwicklungen und Fähigkeiten und deren Abbau im Alter.
Die jüngste Meta-Analyse mit Daten von 12 und einer Übersicht über 285 Studien bestätigte den Zusammenhang von Vitamin D-Mangel mit Störungen von Gedächtnis, von kognitiven und emotionalen Steuerungsprozessen (cognitive dysfunction), Konzentrationsfähigkeit und Informationsverarbeitung. In klinischen Studien, vor allem mit älteren Menschen, zeigte sich eine Verbesserung von 50 Prozent bei diesen Störungen.

Sonnen-Hormon und Gehirnentwicklung bei den Jungen

Sonne für Schwangere erhöht die Gehirnleistung bei den Kindern

Die steuernde Wirkung des Vitamin D3 auf die Entwicklung des Gehirns beginnt bereits im Mutterleib, wie Versuche im Labor gezeigt haben (z.B. Cui et al., s.u.)
Immer wieder stoßen Wissenschaftler bei der Suche nach Ursachen von geistigen Störungen bis hin zur Psychose auf einen Zusammenhang mit einem Vitamin D-Mangel. Eine US-Studie vom Nationwide Children’s Hospital in Columbus, Ohio, fand gar, dass Psychosen bei Jugendlichen mit einem Vitamin D-Mangel fast vier Mal häufiger vorkommen als bei Jugendlichen mit einem normalen Vitamin D-Spiegel im Blut.
In zahlreichen Studien wurde in den vergangenen Jahren der Zusammenhang von Sonne, Vitamin D und Autismus untersucht.  Die Ergebnisse scheinen bis heute nicht eindeutig.

Das Problem mit dem "Sonnen-Missbrauch"

Kinder und vor allem Jugendliche haben - mehr als andere Altersgruppen - mit der Sonne und dem Sonnenschein-Vitamin D gleich zwei Probleme:
  1. Sie bekommen zu wenig Sonne und sind daher - zusammen mit den Alten - eine Vitamin D-Problemgruppe (s. die Daten des RKI hier)
  2. Sie bekommen zu viel Sonne - regelmäßig "leisten" sich Jugendliche im Sommer, vor allem in den Sommerferien, oft mehrfach, einen Sonnenbrand (s. unten "Für die Jungen"). Nach monatelangem "Stubenhocken" auch in der Freizeit sonnen sie sich unvorbereitet und viel zu lange am Strand oder am Baggersee.
Jugendliche bekommen also die richte Balance zwischen der "guten" und der "bösen" Sonne nicht geregelt und verspielen dadurch einen Großteil der Chancen, die die Sonne ihnen für ihre Gesundheit und eben auch für ihre geistige Fitness bietet.

Sonnen-Hormon und Abbau der Gehirnleistung bei den Alten - Demenz

Sonne und Sonnenschein-Vitamin D helfen im Alter, geistige Fähigkeiten zu bewahren und schützen von Alzheimer und Parkinson
 
Vor allem aber hat sich die Forschung auf die Rolle der Sonne und des Sonnen-Homons für das alternde Gehirn konzentriert, auf die Verlangsamung im Abbau der Gehirnzellen und auf Funktionsstörunge wie Alzheimer oder Parkinson. Ein Grund ist der zunehmende Vitamin D-Mangel im Alter. Die "alte Haut" tut sich sehr viel schwerer mit der Vitamin D-Synthese und ältere Menschen halten sich weniger häufig im Freien an der Sonne auf.

Mehr Sonne führt zu geringerem Verlust an geistiger Leistungsfähigkeit

Dass die Sonne tatsächlich der geistigen Fitness im Alter aufhilft, belegt eine Studie, die über 15 Jahre die Intensität der Sonnenstrahlen in 48 US-Bundesstaaten und die Auswirkungen auf den Vitamin D-Spiegel von 20.000 US-Bürgern über 45 Jahren.
Es stellte sich heraus, dass die Menschen mit überdurchschnittlicher Sonneneinstrahlung in den wärmsten Regionen ein um 88 Prozent geringes Risiko geistiger Beeinträchtigung aufwiesen, als Menschen mit unterdurchschnittlicher Besonnung.

Die schlechtesten Testergebnisse bei Menschen mit dem niedrigsten Sonnen-Hormon-Pegel

Eine repräsentative Studie der US-Bevölkerung über 65 Jahren (Daten des Third National Health and Nutrition Examination Survey) konnte den Zusammenhang zwischen einem ausgeprägten Vitamin D-Mangel und "geistiger Behinderung" belegen:
Die 10 Prozent der Teilnehmer, die bei den Erinnerungs-, Orientierungs- und Aufmerksamkeits-Tests am schlechtesten abgeschnitten hatten wiesen einen fast viermal geringeren Vitamin D-Spiegel  (<25 auf="" im="" l="" nmol="" optimal="" teilnehmern="" vergleich="" versorgten="" zu="">75 nmol/l). In den Gruppen mit mittleren Werten (>25 nmol/l bis <75nmol behinderung="" dagegen="" daten="" die="" em="" f="" geistige="" l="" r="" stiegen="">cognitive impairment
) nur um 40 Prozent an bei abnehmenden Vitamin D-Werten.

Mit der Sonne altert das Gehirn langsamer

Ähnlich eine Studie auf der Basis eine anderen breit angelegten Untersuchung. Wissenschaftler an der Universität von Exeter, UK, unter Leitung von Prof.  David J. Llewellyn nutzten die Daten von 858 Teilnehmern über 65 Jahren der italienischen INCHIANTI Studie und verfolgten deren Entwicklung der Vitamin D-Serumwerte und der geistigen Leistungsfähigkeit, gemessen an international üblichen Testverfahren (Mini-Mental State Examination, MMSE) , über insgesamt sechs  Jahre.
Es zeigte sich, dass die Teilnehmer mit einem niedrigen Vitamin D-Spiegel (<25 30="" als="" alterten="" die="" etwa="" f="" jahr="" mit="" nmol="" normalen="" probanden="" prozent="" r="" schneller="" um="" werten="">75 nmol/L).
Unsere Ergebnisse eröffnen neue Perspektiven für Vorbeugung und Behandlung von Altersdemenz“, so die Autoren.
Eine weitere Übersichtsarbeit zitiert Ergebnisse von prospektiven Studien: Die Wahrscheinlichkeit eines Gehirn-Abbaus lag danach bei Probanden mit niedrigem Vitamin D-Spiegeln um 60 bzw. 40 Prozent höher als bei optimal mit dem Sonnen-Hormon Versorgten.
Obwohl inzwischen einige hundert Studien den Zusammenhang von Sonnen-Hormon und Gehirn-Funktion und Gehirnleistung zeigen, bleiben noch etliche Fragen vor allem nach Ursache und Wirkung offen.


Studien (Beispiele):
Darryl W. Eyles et al., Vitamin D, effects on brain development, adult brain function and the links between low levels of vitamin D and neuropsychiatric disease, Frontiers in Neuroendocrinology, 34 (1), Jan. 2013, 47–64
Darryl W. Eyles et al., Distribution of the vitamin D receptor and 1 alpha-hydroxylase in human brain. Journal of Chemical Neuroanatomy, 2005, 29 (1), 21–30
X. Cui et al., Maternal vitamin D deficiency alters the expression of genes involved in dopamine specification in the developing rat mesencephalon, Neuroscience Letters, 486 (3),  Dez. 2010, 220-223
Joyce C. McCann, Bruce N. Ames, Is there convincing biological or behavioral evidence linking vitamin D deficiency to brain dysfunction?, FASEB Journal, 2007 vorab online publiziert, 22/4, 982-1001
J.S. Buell, B. Dawson-Hughes, Vitamin D and neurocognitive dysfunction: Preventing “D”ecline? Molecular aspects of medicine, 2008, 29/6,415-22
C. Anweiler et al., Meta-Analysis of Memory and Executive Dysfunctions in Relation to Vitamin D, Journal of Alzheimer's Disease, Jan 2013, 37/1, 147-171
B.L.Gracious et al., Vitamin D deficiency and psychotic features in mentally ill adolescents: a cross-sectional study, BMC Psychiatry. Mai 2012, 9;12:38
S.T. Kent et al., The relationship between long-term sunlight radiation and cognitive decline in the REGARDS cohort study, International Journal of Biometeorology, 24. Januar 2013, vorab online
David J. Llewellyn et al., Vitamin D and Cognitive Impairment in the Elderly U.S. Population, Journal of Gerontology, Jan. 2011 ; 66(1):59-65
P. Knekt et al., Serum vitamin D and the risk of Parkinson disease, Archives of Neurology, Juli 2010, 67( 7), 808-811
A.P. Dickens et al., Vitamin D, cognitive dysfunction and dementia in older adults, CNS Drugs, 2011, 25(8), 629-39


Quelle und Dank an:  www.sonnenexperten.de/

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