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Montag, 2. Juni 2014

US-Neurologe: ADHS existiert nicht!



ADHS ist eine Erfindung - darin sind sich der Entdecker der Krankheit und ein amerikanischer Neurologe einig.

Ist ADHS eine Erfindung?

ADHS ist groß in Mode. Die Zahl der Kinder, welche angeblich an ADHS leiden steigt ständig und damit auch die Zahl der Kinder, die in frühen Jahren die stark persönlichkeitsverändernde Droge Ritalin bekommen.
Aber was, wenn es diese vermeintliche Krankheit gar nicht gibt? Das behauptet zum einen ausgerechnet der Entdecker des ADHS, Leon Eisenberg, der seine Jugendsünde ADHS später bitter bereute und im letzten Interview vor seinem Tode klarstellte: "ADHS ist ein Paradebeispiel für eine fabrizierte Erkrankung." Er hatte erkennen müssen, dass es fast immer psychosoziale Ursachen seien, die zu den angeblichen ADHS-Symptomen führten.
Dieser Ansicht schließt sich nun auch der amerikanische Neurologe Dr. Richard Saul mit seinem Buch „ADHD Does Not Exist" an. ADHS sei nur eine Sammlung von Symptomen, die ganz verschiedene Ursachen haben können, keine Krankheit. Statt Psycho-Drogen zu verschreiben, solle man lieber nach den wahren Ursachen suchen, so sein Appell. Die entsprechenden Symptome als ADHS zu bezeichnen und medikamentös zu behandeln, sei ein fataler Fehler und eine Verkürzung der Realität - ADHS letztlich nur eine Maske für ganz andere Problematiken, nach welchen aus Bequemlichkeit oft nicht gesucht werde.
Er fordert, dass die Diagnose ADHS aus den entsprechenden medizinischen Verzeichnissen entfernt wird und nicht mehr als Krankheit geführt werden darf.




ADHS - Schwindel oder Realität?

Gerade ADHS Patienten reagieren auf solche Aussagen sehr ärgerlich. Denn die unter diesem Begriff zusammengefassten Symptome können das Leben extrem beeinträchtigen und die Medikamente helfen vielen Menschen tatsächlich, endlich ein normales leben führen zu können. Auch diverse Mediziner haben das Buch in dieser Hinsicht stark kritisiert. So reagieren beispielsweise ADHS-Patienten und gesunde Menschen völlig unterschiedlich auf Medikamente wie Ritalin - für viele Beweis genug für eine neurologische Ursache. ADHS als reine Phantasie zu bezeichnen, sei ein Schlag ins Gesicht für die steigende Anzahl an Menschen, die sehr unter der Krankheit leiden.
Saul leugnet jedoch im Grunde nicht, dass die Symptome existieren - sie und ihre neurologischen Zustände sind jedoch in seinen Augen kein Ergebnis genetischer Veranlagung, wie ADHS heute meist definiert wird, sondern die Ursachen liegen für ihn in fast allen Fällen auf ganz anderen Ebenen. ADHS als Krankheit existiere schlicht nicht und verdecke so die eigentliche Realität hinter den Symptomen.

Fehldiagnose ADHS?

Saul schildert zum Teil bizarre Fälle, wie den eines Mädchens, welches mit ADHS diagnostiziert wurde, bis man herausfand, dass sie schlicht kurzsichtig war und deshalb in der Schule das Unterrichtsgeschehen nicht verfolgen konnte. Sie bekam eine Brille und die Symptome waren verschwunden.
Ein anderer Junge war schlicht zu schlau: Er übersprang auf Sauls Rat hin eine Klasse und seine Symptome waren ebenfalls verschwunden.
Solche offensichtlichen, fatalen Fehldiagnosen häufen sich, wie auch andere Ärzte bestätigen. ADHS ist fast eine Art Trend und die Diagnose-Kriterien werden immer unspezifischer. Ritalin wird zunehmend selbst in sehr leichten Fällen von Konzentrationsschwäche verschrieben, die noch nicht mal diese laxen Kriterien wirklich erfüllen. Auch eine Studie aus 2013 verlangte daher sehr viel konservativere Kriterien, um massenhafte Fehldiagnosen zu vermeiden.

ADHS ist ein Phantom

Aber Saul geht es gar nicht um Fehldiagnosen, er geht noch einen Schritt weiter:
„Sie werden denken, okay, ADHS ist wahrscheinlich überdiagnostiziert. Und ja, einige Leute bekommen Drogen, obwohl sie diese eigentlich nicht bräuchten - wie der College-Student, der sich nicht auf eine langweilige Vorlesung konzentrieren kann oder das Kind, das für den Geschmack seines Lehrers etwas zu unruhig ist. Aber kann es wirklich sein, dass unter den Millionen von Menschen, die mit ADHS diagnostiziert sind - mehr als 4 Prozent der Erwachsenen und 11 Prozent der Kinder in den USA - nicht einer von ihnen tatsächlich ADHS hat? Sicherlich haben doch zumindest einige dieser Menschen ADHS! Tatsächlich hat es keiner von ihnen. Lassen Sie mich das klarstellen: Aus meiner Sicht leidet nicht eine einzige Person, auch nicht die Person, die es nahezu unmöglich findet, sich zu konzentrieren, oder still zu sitzen, an der Krankheit namens ADHS, wie wir sie heute definieren."

Fragwürdige Definition

Saul macht auf ein generelles Problem bei der Definition einiger psychischer Krankheiten aufmerksam: Sie werden über Symptome definiert, nicht über Ursachen. Tatsächlich konnte bis heute, selbst nach vielen Jahren intensiver Forschung keine Ursache für ADHS gefunden werden. Nur Symptome.
Saul vergleicht die Situation mit einer laufenden Nase: Sie könnte Folge einer Erkältung, einer Allergie oder anderer Ursachen sein. „Eine laufende Nase ist ein Symptom, keine Diagnose!"
Gleichsam wären die Symptome von ADHS über 20 verschiedenen medizinischen Diagnosen zugeordnet - mit völlig unterschiedlichen Therapieansätzen. Die Symptome sind bei korrekter Diagnose in allen Fällen heilbar, wie Saul aus eigener Erfahrung berichtet: Bei jedem einzelnen Patienten, der ihn in seiner 50-jährigen Karriere wegen ADHS aufsuchte, konnte er schließlich eine tiefere Ursachen finden und beheben. Gerade darum sei die Diagnose ADHS so gefährlich: Man stelle sich vor, man käme wegen Bauchschmerzen zu einem Arzt und bekäme Schmerzmittel. Man verlässt die Praxis zwar ohne Beschwerden, stirbt zwei Jahre später aber an Darmkrebs.
„Im Laufe meiner Karriere habe ich mehr als 20 Ursachen gefunden, welche die Symptome von ADHS hervorbringen, von denen jede einen eigenen Behandlungsansatz erfordert. Dazu gehören Schlafstörungen, nicht diagnostizierte Seh- und Hörschwierigkeiten, Drogenmissbrauch (Marihuana und Alkohol im Besonderen), Eisenmangel, Allergien (besonders in Pollen und Gluten-Intoleranz), bipolare und depressive Störungen, Zwangsstörungen und sogar Lernschwierigkeiten wie Legasthenie, um nur mal einige zu nennen. Alle diese Störungen passen in die ADHS-Kriterien, aber Stimulanzien sind nicht die korrekte Art, sie zu behandeln."

Zwei Minuten für ein Leben auf Droge

In den USA wird Ritalin heute zum Teil nach einer „Zwei-Minuten-Checkliste" für ADHS verschrieben. Fünf von 18 Kriterien müssen erfüllt sein, um die Diagnose ADHS zu stellen. Laut Saul würde sich dabei aber fast jeder Mensch in der Liste wiederfinden:
„Die Liste würde sie wahrscheinlich verstören. Denn wie viele von uns müssten zugeben, dass wir 'Schwierigkeiten mit der Organisation' oder eine 'Tendenz, Dinge zu verlieren' haben; dass wir häufiger 'vergesslich oder abgelenkt' sind oder 'nicht genau auf Details achten'? Unter diesen subjektiven Kriterien könnte sich die gesamte US-Bevölkerung, potenziell qualifizieren!"
Eine Zwei-Minuten-Diagnose, die über ein Leben auf einer starken Droge entscheidet.

ADHS - Medikamente sind keine Lösung

Insgesamt unhaltbare Zustände, denn Medikamente wie Ritalin machen abhängig und haben extreme körperliche und seelische Nebenwirkungen. Bei vielen Patienten muss die Dosis ständig erhöht werden, weil die Droge die körpereigene Produktion von Neurotransmittern lahmlegt.
„Ich mache mir Sorgen, dass eine Generation von Amerikanern nicht mehr in der Lage sein wird, sich ohne diese Medikamente zu konzentrieren; Big Pharma ist darüber verständlicherweise nicht so besorgt..."
Hinzu kommen Nebenwirkungen wie Gewichtsverlust, Schlafstörungen, Unfähigkeit zur Erektion, Depressionen, Lustlosigkeit, Selbstmordgedanken. Bei einigen Patienten wirken die Medikamente für kurze Zeit, dann verschlimmert sich der Zustand dramatisch.
Aber selbst die Patienten wollen die Drogen mittlerweile. Sie kämen nur noch in die Praxis, um das Rezept abzuholen, berichtet Saul, die Diagnose haben sie schon selbst gestellt. Teilweise werden sie sogar wütend, wenn er sich weigere, die entsprechenden Drogen zu verschreiben, oder verlassen den Raum, wenn er versucht, etwas tiefer zu bohren. Man will schnelle Lösungen, ADHS ist „eine tolle Erklärung für alles", wie Saul sagt.

Tiefere Ursachen

Seine eigene Argumentation ist sehr anekdotisch und schwarz-weiß-malerisch und mutet teilweise etwas merkwürdig an, etwa, wenn er den Fall des Sechstklässlers William beschreibt, bei dem er schließlich eine bipolare Störung als tatsächliche Ursache feststellt und ihn von Ritalin auf Lithium umstellt. Dass hier womöglich auch ganzheitlichere therapeutische Ansätze zur Verfügung stünden, scheint das Vorstellungsvermögen eines US-Psychologen wohl nach wie vor zu übersteigen. Und für alle Krankheiten außer ADHS scheinen Psychopharmaka für Saul unhinterfragt die optimale Lösung.
Noch seltsamer wird es, wenn er dann behauptet, so etwas wie ADHS gäbe es quasi doch - als "Neurochemical Destractibility/Impulsivity (NDI)", die per Bluttest zu bestimmen sei. Dass ist aber alles andere als Stand der Wissenschaft.
Saul ist auch gar nicht so weit von vielen anderen Medizinern entfernt, wie er glauben machen will, etliche Fachleute nehmen ebenfalls verschiedene Ursachen für die unter ADHS zusammengefassten Symptome an. Und Saul blendet auch aus, dass zumindest ein Teil aller ADHS-Diagnosen gestellt wird, nachdem andere Krankheiten bereits ausgeschlossen wurden.
Auch fehlt jede Diskussion über eventuelle gesellschaftliche kulturelle Zusammenhänge - oder auch die zum Teil diskutierten Zusammenhänge mit Ernährung und Umweltgiften. Wer dies sucht, findet zahlreiche kritische Ansätze im Buch "Rethinking ADHD: From Brain to Culture", die über die von Saul vorgebrachte Kritik noch hinausgehen.

ADHS - seltsame Epidemie

Alles in allem sollte seine Kritik aber sehr ernst genommen werden und einen generell wachsam werden lassen. Jedes Jahr werden etliche neue psychische Erkrankungen definiert und entsprechende Medikamente entwickelt. Gibt es diese Krankheiten wirklich, oder wird hier nur der Markt für neue Medikamente geschaffen?
Gerade in Fällen wie ADHS, das heute fast wie eine 'Lösung für alles' geworden ist, scheinen die Entwicklungen doch sehr alarmierend. Wieso verdoppelt sich die Zahl der Diagnosen alle 10 Jahre? Ist die Krankheit so „ansteckend", oder stecken vielleicht viel tiefere, seelische auch gesellschaftliche Ursachen hier dem zunehmenden „auffälligen Verhalten"?
Besonders den Eltern betroffener Kinder ist wohl anzuraten, sich wirklich eingehend mit dem Thema zu beschäftigen, bevor sie ihr Kind auf eine Droge setzen, die Kokain in vielen Punkten in nichts nachsteht.


Quelle und Dank an:  www.sein.de

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